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Im
November mal wieder auf die Ryanair Internetseite geschaut, entdeckte
ich, dass Dublin im Angebot war. Flug incl. Steuern für 1 Cent, also
mit Überweisungsgebühr 6 Euro pro Person (hin und zurück). Ein
befreundetes Ehepaar war schnell von der Idee des Wochenendtrips
überzeugt, sodass der 10.01.2009 unser Abflugtag wurde. Um 5.30 Uhr in
Herne getroffen, fuhren wir bei -14 Grad eine Stunde nach Weeze am
Niederrhein. Da wir nur Handgepäck dabei hatten, was penibel gewogen
wurde (es hätten ja noch ein paar Euro zusätzlich für Ryanair drin seien
können), warteten wir eine Stunde im kleinen Non Schengen Bereich mit
zwei Flugsteigen. 20 Minuten vor Abflug, um 8:05 Uhr, begann das Bording
und zu Fuß liefen alle im Gänsemarsch, zur Boeing 737-800. |
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Pünktlicher Start in der Dunkelheit, wobei wir in Reiseflughöhe das Rot des
Sonnenaufganges am Horizont sehen konnten, was uns den gesamten Flug
verfolgte. Ab der britischen Insel war es leider bewölkt, sodass wir
bezüglich der Flugstrecke, nichts mehr sahen. Über der Irischen See lockerte
ein wenig auf, sodass wir den Anflug auf der grünen Insel, bzw. auf den
Dublin Internation Airport verfolgen konnten.
Besondere Erwähnung sollte der Temperaturunterschied haben. Weeze -14
Grad, Dublin +8 Grad. 22 Grad in 105 Minuten, was wollten wir mehr? Um 9
Uhr Ortszeit waren wir bereits aus dem Flughafen (Zeitverschiebung
Deutschland / Irland ist eine Stunde) und da wir zu viert waren, war
ein Taxi für 20 Euro zum Hotel, die preiswertere Alternative zum
Flughafenbus. |
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Wie schon erwartet, konnten wir so früh noch nicht im Ardmore Hotel einchecken. Also Koffer deponiert und zur gegenüber dem
Hotel befindlichen Bushaltestelle gelaufen. Damit in Dublin ein Bus auch
anhält und nicht an einem vorbeirauscht, muss man dem Fahrer immer ein
Handzeichen geben, zu halten. Achja, passend muss man auch bezahlen.
Beides beachtet, fuhr uns der Bus für 1,60 Euro in 15 Minuten in die
Innenstadt, ins Zentrum zur O'Connell Street. Verkehrsknotenpunkt für
den Nahverkehr, halten dort scheinbar alle (Doppeldecker)Busse der
Stadt. Die O´Connell Street ist mit 45 Meter Breite, einer der
breitesten Boulevards in Europa. Dort befinden sich dort neben großen
Kaufhäusern, Bankgebäude mit restaurierten Fassaden auch die nicht
fehlen dürfenden Fastfood-Ketten – eine typische Prachtstraße halt. |
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Mitten auf der O'Connell St. steht das Wahrzeichen Dublins, der 120
Meter hohe Spire, eine konisch zusammenlaufende Metallsäule. An jener
Stelle, an welche die 1966 von der IRA gesprengte Nelson Säule stand.
Von dort liefen wir in eine der Seitenstraßen, der Talbot Street. Dort
sind auffällig viele Andenken-Geschäfte, als auch einer Vielzahl von 2
Euro Läden. Danach weiter über die Henry und Mary Street
(Fußgängerzone), vorbei am Ilac Center, einem der größten Shopping
Center in Dublin. Über die Capel Street, liefen wir zu den südlich des
Liffey Flusses gelegenen Stadtteilen. Dort ist das Dublin Castle, das
Herzstück der Irischen Geschichte. Ehemals Sitz des irischen Vizekönigs,
können dort heute Gegenstände aus vorhergehenden Zeiten besichtigt werden. |
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Von
uns aber wurde nur der große Innenhof besichtigt – das sollte aus
Zeitmangel reichen. Einmal mit Kultur begonnen, setzen wir das Programm
fort. 5 Minuten zu Fuß vom Dublin Castle, ist die
Christchruch Cathedral, mit ihren vielen Nebengebäuden. Wie zu vermuten,
aktueller Bischofssitz und in der Vergangenheit Sitz des Parlamentes,
bzw. Krönungsort des englischen Königs. Aber auch dort liefen wir nur
vorbei, denn unser Ziel war die Besichtigung der Guinness Brauerei.
Etwas außerhalb der Innenstadt gelegen, waren wir schließlich um 14.30
Uhr dort. Entlang an großen Lagerhallen des riesigen Komplexes,
erschraken wir über den Eintrittspreis von 15 Euro pro Person. Sollen
die doch froh sein, wenn wir deren Bier schon trinken und als treue
Konsumenten auch noch dort hin pilgern. |
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Aber das war einfach zu viel, auch wenn in dem Preis schon ein Bier
enthalten war. Also Rückzug, durch kleine Straßen und Gassen, zur St. Patrick´s Cathedral. Obwohl größer
als die vorher gesehene Christchruch Cathedral, läßt sich der Bischoff
dort nicht blicken. Sie gilt als Kirche des Volkes, da die andere Kirche
hauptsächlich von Engländern genutzt wird. Auch hier wollte man
Eintrittsgeld für die Besichtigung haben. Warum zahlen wir eigentlich
Kirchensteuern? Die Beine ziemlich krumm gelaufen, war es an der Zeit,
mit dem Bus zum Hotel zu fahren und endlich mal einzuchecken. Da die
Zeit knapp war, gleich mit dem Bus weiter und zwar wieder zur O´Connell
St.. In fußläufiger Nähe, ist das Trinity College, ein riesiger
Universitätskomplex, mit alter, renovierter Bausubstanz und schönen
Gärten zwischen den Gebäuden. |
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1592
von Lisbeth der Esten von England gegründet, war die Eliteschmiede nur
den Protestanten vorbehalten. Leider hatte die sehenswerte, mit über
200.000 Texten versehene Bibliothek, in welcher auch die älteste Harfe
Irlands zu bestaunen ist, schon geschlossen, sodass wir mit einem Gang
über den Campus Vorlieb nahmen. Ebenfalls wieder Fußläufig zu erreichen
ist die Ausgehmeile in Dublin, die Temple Bar Street und Fleet Street.
Viele Pubs reihen sich in kleinen Gassen aneinander und auch das
Hardrock Cafe befindet sich dort. Was wäre ein Besuch in Dublin, ohne
ein irisches Bier getrunken zu haben. Dazu eignet sich die Temple Bar,
einer der Touristenmagnete. Genau so, wie man sich einen irischen Pub
vorstellt, voll, laut aber mit schöner Atmosphäre. |
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Für Raucher gibt es einen Innenhof, wo man seiner Last frönen kann.
Nach einem halben Pint
(es war um 18 Uhr einfach noch zu früh, um dort zu versacken), machten
wir uns wieder auf den Weg, entdeckten eher durch Zufall einen kleinen
überdachten Flohmarkt, ganz in der Nähe der Temple Bar, den Castle
Market.
Durch kleine Gassen erreichten wir schließlich die
Haupteinkaufsstraße und Fußgängerzone, die Grafton Street.
Entgegen der am Vormittag im nördlichen Teil der Stadt besuchten
Fußgängerzone, welche wie eine Ansammlung von 2 Euro Shops auf
uns wirkte, waren auf der Grafton Street alle etablierten (nicht
Luxusdesigner) Modegeschäfte ansässig. Schon fast 20 Uhr, war
es Zeit zum Abendessen. |
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Dazu liefen wir wieder zurück zur Temple Bar Street. Neben den Kneipen,
sind dort auch Restaurants sehr zahlreich. Wenn man in Dublin ist sollte
man nicht nur ein Guinness oder Kilkenny trinken sondern auch mal Fish and Chips
probieren, dachte ich… War gar nicht so schlimm, wie vermutet…
Anschließend noch mal in die Temple Bar, wo der anstrengende Tag
einen gelungenen Abschluss fand. Schließlich zu Fuß zurück zur
O´Connell Street und mit dem Bus zurück zum Hotel. Der folgende
Tag stand ganz im Zeichen der Abreise. Der Rückflug war für 8:25
Uhr terminiert, also frühes Aufstehen um 5.30 Uhr. Freundlicher
Weise erhielten wir ein sehr ausgiebiges Frühstückspaket vom
Ardmore Hotel, da das Buffet so früh natürlich noch nicht
geöffnet war. |
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Um 6.30 Uhr holte uns das bestellte Taxi ab und 20 Minuten später waren
wir am Dublin International Airport.
Da wir nur mit Handgepäck gereist sind, kurz durch die
Sicherheitskontrollen und zur Anna Livia Lounge. Da in Dublin
einige USA Flüge am frühen Morgen heraus gehen, war die Lounge
entsprechend gut besucht. Um 8 Uhr sind wir zum Gate (langen
Marsch einkalkulieren, denn der Flughafen ist groß und Ryanair
landet natürlich am äußersten Ende), wo kurz darauf das Bording
begann. Auf dem langen Weg zur Startbahn kam die Durchsage des
Piloten, dass der Flug zu Beginn sehr unruhig werden sollte. Und
das wurde er auch. Kaum ein paar Meter in der Luft, neigte sich die
Boeing 737-800 in alle Richtungen und es sah fast so aus, als ob der
Flieger mit seinen Flügeln Bodenkontakt haben würde. |
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Aber ich würde diesen Bericht nicht schreiben können, wenn
nicht alles glimpflich ausgegangen wäre. Aber nicht jeder Magen im
Flieger war so stabil, das Geschaukel ohne „Speiseresteverlust“ zu
überstehen. Achja, bei Ryanair wird auch an den Spucktüten
gespart – keine gute Idee… Nach 1h und 45 Minuten Flugzeit
von Dublin nach Düsseldorf Weeze, landeten wir wieder im
Eiskeller Deutschland. Fazit: Dublin ist für ein Wochenende
sicherlich einen Besucht wert. Die Jahreszeit ist eher
zweitrangig, da die Temperaturen nicht sonderlich in den
Jahreszeiten abweichen. Wir empfanden die 8 Grad, aus
Deutschland bei -14 Grad gestartet, zumindest sehr angenehm.
Sicherlich sind wir nur ganz oberflächlich in die Stadt
eingetaucht, sodass ein oder maximal zwei Tage mehr besser
gewesen wären. |
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