Bei recht kühlem, bewölktem Wetter frühstückten wir auf der Dachterrasse unseres Riads, in dicken Winterjacken. Eine Woche zuvor waren es noch bis zu 27 Grad Höchsttemperatur und heute wurde es nicht wärmer als 13 Grad… Gegen 10 Uhr begannen wir unsere Stadterkundung, zuerst durch die schmalen Gassen der Altstadt zum 700 Meter entfernten Bahia Palace (70 MAD = 6,50 EUR Eintritt). Hierbei handelt es sich um einen prachtvollen ehemaligen Herrscher-Palast auf 8.000 m2 mit 160 Räumen im andalusischen und maurischen Baustil. Wie bei einem Palast zu vermuten, mit kunstvollen Fliesen, viel Marmor, phantasievollen Mosaiken, kunstvollen Deckengemälden und üppigen Gärten im Innenhof.

 
 
 
 

Als nächstes liefen wir 15 Min. durch die Altstadt zum Djemaa el Fna, den zentralen Marktplatz (Platz der Geköpften) mit allen möglichen Verkaufsständen, Gauklern, Schlangen-Beschwörern und sonstigem „Gerümpel“. Natürlich wird man dort als Tourist von den Verkäufern zahlreich angesprochen, aber mein im Oman gelerntes „Nein“ in arabischer Sprache zeigte wieder einmal Wirkung. Richtig voll wird es dort erst am Abend, aber auch am Vormittag war dort schon ordentlich was los. Wir liefen quer über den Platz entlang einer breiten Fußgänger Straße an dessen Rand zahlreiche Kutschen standen und auf Kundschaft warteten, zur Koutoubia Moschee. Mit ihrem 77 Meter hohen Minarett ist jene die größte Moschee in Marokko, aber für Nicht-Muslime innen leider nicht zugänglich.

 
 
 
 

Also liefen wir außen herum, durch einen kleinen Garten mit Orangenbäumen. Weiter dann entlang der Stadtmauer (hätten wir uns schenken können) und schließlich wieder zum Platz Djemaa el Fna. Dort angrenzend ist das Cafe de France, wo wir auf der Terrasse im obersten Stock einen Drink-Stopp einlegten. Von dort hat man einen hervorragenden Überblick auf den großen, quirligen Platz mit den zahlreichen Verkaufsständen bis hin zur Koutoubia Moschee. Vom Platz Djemaa el Fna liefen wir schließlich weiter durch die Medina mit ihren zahlreichen verwinkelten Gassen. Frau interessierte sich für eine Ledertasche, aber auch nach „Konsultation“ von bestimmt 10 Läden fand sich nicht das richtige Modell.

 
                                                                                   

 

 
 
 

In der Medina gibt es in Bezug auf unterschiedliche Waren nichts, was es nicht gibt. Von den benannten Lederwaren, über Gewürze, alle erdenklichen Arten von Kunsthandwerk, Metzger (ohne Kühlung natürlich), Bekleidungsgeschäfte, usw. Da die Orientierung durch die engen Gänge schwerfällt, eignet sich hierbei hervorragend der Kompass auf dem Handy (wenn man die Richtung weiß wo man hin will). Die Gassen sind eng und reichlich Menschen sind unterwegs – trotzdem aber wird dort mit dem Motorrad (mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit) hindurchgefahren – ein Wunder, dass dort nichts passiert. Wir verbrachten bestimmt 2 Std. in der Medina und ließen das Gewirr, das Warenangebot und das Chaos auf uns wirken.

             
          
 
        
 
 

Eigentlich wollten wir zur Koran-Schule Medersa Ben Youssef laufen (wo wir auch ankamen), welche sich aber wegen Renovierungsarbeiten als geschlossen herausstellte. Am nördlichen Ende der Medina angekommen, liefen wir durch ein Stadttor und wollten uns eigentlich ein Taxi zum Gare de Marrakesch (Bahnhof) nehmen. Aber die Preise der dort wartenden Taxifahrer (10 EUR) für die 3 km Strecke waren eindeutig „Abzocke“. Also liefen wir entlang der Hauptstraße Avenue Hassan II vorbei an modernen Apartment-Wohnhäusern und dem großen Kreisverkehr Jardin 16 Novembre zum Bahnhof. Ein wirklich schönes Gebäude, wie üblich mit den blau-weißen Fliesen verziert und innen sehr aufgeräumt und geordnet.

 
 
 
                                                                                         
 
 

Direkt gegenüber ist das Royal Theatre, ebenfalls im maurischen Baustil mit großer Kuppel.  Von dort wieder zurück zum großen Kreisverkehr Jardin 16 Novembre, wo die moderne Shopping-Welt beginnt. Während Frau sich in einem Laden vergnügte wurde ich von einer Gruppe Schülern im Rahmen eines Schulprojektes in englischer Sprache interviewt (wie mir Marokko gefällt usw.), was per Handy Kamera aufgenommen wurde. Dann liefen wir den Boulevard Mohamed V, die moderne Prachtstraße entlang mit den üblichen Shopping-Tempeln, wie man jene überall in der Welt findet.  In das Carré Eden Shopping-Center kehrten wir schließlich ein.

 
 

 

 

War nichts Besonderes, außer dass es im Carrefour-Supermarkt eine Abteilung mit halbwegs bezahlbarem Alkohol gab und sogar einen Hunkemöller Damenunterwäsche Geschäft für die moderne, marokkanische Frau. Der 3-te Taxifahrer, den wir fragten, fuhr uns schließlich für 30 MAD = 2,80 EUR durch den chaotischen Feierabendverkehr zurück in die Nähe von unserem Hotel. Dort liefen wir noch durch die schmale Gasse der nahen Umgebung und gingen schließlich wieder in die Kosybar (wo wir schon am Vortag waren) zum Abendessen. Es gab eine riesige Hammel-Haxe mit diversen Beilagen, und als wir diese endlich aufhatten, rollten wir zurück zum nahen Hotel.

 
 

 

                             

         

                                                                                                                                                            

 
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