22.11.1995   Beruwela - Gewürzgarten von Kandy - Botanischer Garten - Kandy
 
 

Nach dem Frühstück um 8.30 Uhr, wurde ich um 10 Uhr mit einer achtsitzigen Kleinbus, japanischer Produktion vor dem Hotel abgeholt. Mit mir war ein weiteres Paar auf der Tour. In dem Fahrzeug befand sich neben dem Fahrer, welcher leider weder deutsch noch englisch sprach, auch ein deutschsprachiger Guide der Beach Boys Truppe. Der Weg führte über die Staatsstraße 1, direkt an der Küste entlang, welche ich bereits vom Flughafen zum Hotel vor 6 Tagen gefahren bin, Richtung Norden. Nach ca. eine Stunde Fahrzeit, passierten wir einen großen Kreisverkehr in Kalutara, in dessen Mitte sich ein buddhistischer Tempel befindet. Hier hielten sämtliche Fahrzeuge am Straßenrand, um ein kleines Gebet zu sprechen und eine Opfergabe zu tätigen. Von hier aus ging der Weg fort von der Küste, ins Landesinnere. Nach weiteren 30 Minuten Fahrzeit hielten wir an einer Allee, an dessen Bäume die Rinde aufgeschnitten war, um die daraus eine weißliche Flüssigkeit abzuleiten, welche in einer Schale aufgefangen wird. Jene ist der Grundstoff für Kautschuk, woraus unter anderem Autoreifen produziert werden. Weiter auf dem Weg nach Kandy, welches unser Tagesziel war, ging es merklich bergauf und die Bergregion begann. Dort passierten wir den Kelani River, an welchem in den 50´er Jahren der Film „Die Brücke am Kwai“ gedreht wurde. war spielt der Film in Vietnam, aber aus welchen Gründen auch immer, wurde auf Sri Lanka gedreht.

 

 Hier konnten wir Frauen beobachten, welche in dem Fluss, dessen Wasser mir etwas schlammig wirkte, ihre Wäsche wuschen. Kurz darauf erreichten wir ein Dorf, in welchem wir zu Mittag aßen, was für den europäischen Gaumen vollends genießbar war. Nach weiteren anderthalb Stunden Fahrt, erreichten wir den Kandyan Spice Grove in Hingula, einen Gewürzgarten, schon in der Nähe von Kandy gelegen. Jener befand sich unter hohen Bäumen (und war somit angenehm schattig) und beherbergte verschiedene Gewächse, welche uns von einem Führer erklärt wurden. Jener Führer stellte sich als Dr. med. vor, sprach erstaunlicherweise ein fast akzentfreies Deutsch und dozierte bei dem Rundgang über die Gewürztradition Sri Lankas und deren heilende Wirkung. ch kann mich zwar nicht mehr an alle Gewürze im Einzelnen erinnern, aber mir ist immer noch präsent, das unser Führer uns eine Muskatnuss pflückte, welche ich auch behalten konnte.

 
 

Zum Ende des Rundganges gab es die Möglichkeit, sich massieren zu lassen und sich dabei mit verschiedenen etherrischen Ölen behandeln zu lassen. Diese Möglichkeit schlug unsere Kleingruppe allerdings aus. Bevor es wieder zum Wagen ging, kam der bei touristischen Sehenswürdigkeiten obligatorische Geschenkshop. Hier konnte man sich mit diversen Gewürzen und Heilextrakten eindecken, unter fachmännischer Verkaufsberatung unseres Herrn Dr. med.. Gegen 15 Uhr erreichten wir als nächstes Ziel den botanischen Garten Peradeniya, ca. 6 km von Kandy entfernt. Dieses 60 ha große Gelände ist eine akribisch gepflegte Parkanlage, mit mehr als 5.000 Pflanzenarten. Unser Guide führte uns durch jenen Park, wo jede Pflanze mit einem kleinen Schild versehen war, welches Auskunft über den Namen, dem Gebiet, wo diese in der Natur vorkommt und weiteren Informationen auch auf Englisch gab. Im einzelnen kann ich mich besonders an kleine Bäume erinnern, welche von diversen Staatspräsidenten gepflanzt wurden, welche Sri Lanka besucht haben.

 
  Das Deutsche Pendant, war ein vom Bundespräsidenten Scheel gepflanzter Baum. Folglich kann man daraus schließen, wie groß der Baum schon war (wobei mir klar ist, dass jede Baumart eine andere Wachsgeschwindigkeit hat). Die zweite Besonderheit im Park war eine riesige Birkenfeige, welche die größte der Welt seien soll. Dieser Baum ist nicht hoch, sondern wächst bei einer Größe von geschätzten 20 Metern, eher in die Breite. Die Ausbreitung mit allen Ästen betrug sicherlich 30 Meter, welche bis zurück zum Boden reichten. Auch hat der Park an Fauna sehr viel zu bieten. So gibt es abseits der Wege im tieferen Geäst Schlangen und in den Bäumen sogar Fledermäuse, welche zu der Uhrzeit, zu jener wir den Park besuchten, in den Baumgipfeln schliefen. Nach 2 ½ Stunden, um etwa 17.30 Uhr verließen wir den Park und waren eine Stunde später in Kandy, der Königsstadt. Da Kandy auf über 500 Meter üNN. liegt, waren die Temperaturen hier schon weitaus angenehmer und auch nicht mehr so humid, wie in der Küstenregion. Des weiteren ist zu bemerken, dass Kandy von Hügeln eingerahmt ist. Man konnte zum ersten mal wieder richtig durchatmen. Hier fuhren wir, zu einem von den Beach Boys schon im Vorhinein gebuchten Hotel im Kolonialstil, welches ein wenig außerhalb lag, an einem Hügel, aber trotzdem nicht weit des Stadtzentrums. Nach dem Check In konnten wir die Zimmer beziehen und uns eine halbe Stunde ausruhen.
 

Die Zimmer waren ok und boten vom Balkon einen wunderschönen Blick auf einen See, dem Kandy Lake, einer historischen Talsperre, welche sich mitten im Talkessel von Kandy befindet. Obwohl das Hotel sogar einen Pool besaß, hatte ich leider nicht die Zeit, jenen zu nutzen. Um 18 Uhr liefen wir, das andere Paar, der Guide und der Fahrer in die Stadt, um in einem Restaurant etwas zu essen. Hier fiel es mir zum ersten mal auf, dass Fahrer, sowie Guide, ein etwas anders gewürztes Essen bekamen, welches für einen Europäer wegen der Schärfe kaum genießbar ist. Leider wurden nach Sonnenuntergang alle Zufahrtsstraßen und –wege zum Zahntempel abgeriegelt, sodass wir jenen Besuch auf den Folgetag verschieben mussten. Dieses war verbunden, mit der Anschlagsangst auf den Zahntempel, wie es ja 1998, also drei Jahre später auch wirklich passierte. Wir liefen noch ein wenig durch die Stadt und setzten uns alle fünf zusammen, ein wenig auf den Balkon des Hotels und tranken jeder zwei Bier, welche wir vorher in der Stadt in einem Supermarkt eingekauft hatten. Hierbei hatten wir eine nette Unterhaltung über verschiedenste Dinge, welche unserem Fahrer allerdings, von unserem Guide auf singhalesisch übersetzt werden musste. Da der Tag für alle recht anstrengend war, zog sich gegen 22 Uhr jeder auf sein Zimmer zurück.

 
                                                                                        
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