23.11.1995   Kandy - Elefantenwaisenhaus - Monolith (Löwenfelsen) - Höhlen von Dambulla - Zahntempel - Kandy Dancer
 

Gegen 8.00 Uhr stand ich auf, um mich eine halbe Stunde später im Speisesaal des Hotels einzufinden. Hier gab es ein gutes und eher auf den englischen Frühstücksgewohnheiten abgestimmtes Buffet. Gegen 9 Uhr waren wir alle abreisebereit. Die Fahrt führte nach Gegalla und dem dortigen Elefantenwaisenhaus, auf einer ehemaligen Kokosplantage, welche wir nach 30 Minuten Fahrt erreichten. Dort sind etwa 60 Tiere beheimatet, welche meist als Jungtiere dort hin gelangen. Meist handelt es sich um Elefantenwaisen, wo die Eltern von Wilderern getötet wurden. Werden die Jungtiere dann von Wildhütern gefunden, landen jene in Gegalla und werden aufgrund des sozialverhaltenes der Elefanten, in einer eigentlich für sie fremden Herde integriert. Aber auch Tiere mit Verstümmlungen waren zu sehen, welche sich jene davongezogen hatten, indem sie in dem umkämpften Gebiet zwischen Singhalesen und Tamilen auf Landmienen traten.

 
 
  Wenn ein Elefant einmal im Elefantenwaisenhaus ist, wird er nicht mehr ausgewildert, was dazu führt, dass es dort auch ausgewachsene Elefanten gibt, denn schließlich gibt es die Einrichtung seit 1975. Zu dem Zeitpunkt, wo ich dort war, befand sich unter den Tieren auch ein 6 Wochen altes Elefantenbaby, welches geschätzt etwa 1,20 cm groß war. Dabei handelte es sich aber um ein dort geborenes und nicht in der Wildnis gefundenes Tier. Jenes konnte man mit einer Babyflasche, wie man es von Menschen her kennt, mit Milch füttern. Für mich war die Größe der ausgewachsenen Elefanten imposant, dessen Rücken sich auf etwa 3 Metern befand. Zugegeben flößte mir die Größe der Tier gehörigen Respekt ein, sodass ich mich nicht näher als einen halben Meter ihnen näherte.
 

Kurz vor 10 Uhr, führte unser Guide uns zu einer angrenzenden Lodge, auf dessen Terrasse man einen guten Blick auf den Fluss Maha Oya hat. Dort konnte man eine Kleinigkeit trinken und voralleendingen zusehen, wie die Elefanten in den Fluss zum Baden getrieben wurden. Dieses war für mich zweifelsohne, der Höhepunkt des Besuches im Elefantenwaisenhaus. Einige Tiere standen recht willenlos einfach nur im Fluss, manche legten sich auch hinein und ließen ihren Körper von den Tierpflegern mit Wasser bespritzen. Alles in allem hatte ich den Eindruck, dass die Tiere einen ausgeglichenen Eindruck auf mich machten und von keiner Zoohaltung die Rede seien kann. Kurz nach 10.30 Uhr, ging die Fahrt weiter in Richtung Norden, nach Sigiriya, dem Löwenfelsen. Der Weg nahm etwa zwei Stunden Fahrzeit in Anspruch und kurz vor erreichen, machten wir bei einer Lodge zum Mittagessen Halt. Dort war die Landschaft wieder eben, aber kaum bevölkert. In der Lodge sahen wir einen freilebenden Affen, welcher in den Bäumen herumturnte. Eine Begebenheit, welche zum Nachdenken anregte war, dass wir auf dem Weg dorthin ein Straßenschild sahen, welches den Weg zur Halbinsel Jaffna anzeigte und aussagte, dass die Entfernung nur noch 80 km betrug.

 
             
 

Ein komisches Gefühl, da 1994 Jaffna noch ein umkämpftes Gebiet war, wo sich die singhalesischen Truppen und die „Tamil Tigers“, die Wiederstandsgruppe der Tamilen, Krieg führten. Davon war aber für uns nichts zu merken. Bei dem Löwenfelsen handelte es sich um einen 200 Meter hohen Monolithen, welcher früher als Festung diente. Bei dem Aufstieg half uns ein ortsansässiger Führer. Der erste Teil des Weges führte durch eine parkähnliche Anlage, bis dann der Aufstieg erst über eine Steintreppe, weiter über eine Wendeltreppe aus den 30´er Jahren begann. Auf halber Höhe sind Wandmalereien zu bestaunen, welche die „Wolkenmädchen“ zeigen. Durch zwei Löwenpranken aus Stein, führt der Weg weiter zum Eingang der eigentlichen Festung.

 
 
  Hat man nach rund einer Stunde den Aufstieg geschafft, wir man einen unbeschreiblichen Ausblick auf die Dschungellandschaft und die königlichen Parkanlagen am Fuße des Monolithen belohnt. Aber aufgrund des Klimas eine recht anstrengende Sache. Diesen genoss ich für 20 Minuten und machte mich auf den 40 Minuten dauernden Abstieg. Mittlerweile 15 Uhr, machten wir uns wieder auf den Weg zurück und besuchten auf dem Weg die Höhlen von Dambulla. Dabei handelt es sich um einen Wallfahrtsort für Buddhisten, in dessen Höhlen, welche im Grunde Felsvorsprünge sind, ca. 160 Buddhafiguren, meist mit Gold legiert, zu besichtigen sind. Vom Parkplatz aus, war erneut ein kleiner Aufstieg von 10 Minuten nötig, auf dessen Wege sich Bettler und auch ein Schlangenbeschwörer befanden.
 

Vor dem Betreten der Höhlen wurden wir aufgefordert, die Schuhe auszuziehen und bekamen die Instruktion, keinesfalls die Buddhafiguren zu fotografieren, da sie anderenfalls entweiht seien. Am Eindrucksvollsten für mich war ein 16 Meter langer, liegender Buddha, welcher als Lebenswerk eines Künstlers in einen Felsen gemeißelt war. Gegen 16 Uhr traten wir den Rückweg nach Kandy an, welcher, da es wieder zurück in die Berglandschaft ging, stetig bergan ging, wo wir gegen 17.30 Uhr eintrafen. Der nächst Punkt war die Besichtigung des Zahntempels (Dalada Maligawa), dessen Hauptattraktion ein Altar ist, in welchem ein Eckzahn von Buddha, aus dem 4Jh v. Chr. aufbewahrt wird. Vor dem Eingang muss jeder, der den Tempel betreten will, die Schuhe ausziehen. Wir durchschritten den mit reichlich Gold und Elfenbein verzierten Tempel und hatten Glück, die um 18.45 Uhr, täglich stattfindenden Zeremonie in der Halle der „glückseligen Erscheinung“ zu erleben. Dabei wird die Tür zum Reliktschrein geöffnet, in welcher sich die vergoldete Schatulle, in welcher sich wiederum ein Reliquienbehälter mit dem Zahn drin befindet. Den Zahn bekommt man allerdings nicht zu Gesicht und fotografieren darf man während der drei mal am Tag stattfindenden Zeremonie auch nicht. Des weiteren war im Zahntempel ein 800 Jahre altes Buch mit 1.600 Seiten, welches einen halben Meter dick ist, mit buddhistischen Schriften zu besichtigen.

 

Abschließend für den Tag, stand für 19.30 Uhr ein Besuch bei den Kandy Dancer, einer kulturellen Tanzgruppe Sri Lankas, auf den Plan. Zu dumpfen, mit Trommeln untermahlten Rhythmen, werden von den Tänzern in kulturellen Kostümen, verschiedene akrobatische Vorführungen dargeboten, von Teufelsaustreibungen, bis zu Feuerschluckvorführungen und über glühende Kohle zu laufen. Jene Vorführung fand im Saal des Roten Kreuzes statt, wobei ich hier etwas zu den Toiletten loswerden muss. Nicht nur die Toilette selber, sondern der ganze Raum stand im Urin, mit das widerlichste, was ich je gesehen habe.

 
 

Die Vorführung war nach anderthalb Stunden beendet und gegen 21 Uhr waren wir wieder in unserem Hotel. Dort unterhielten wir uns, wie am Vortag noch eine Stunde auf der Terrasse und fielen anschließend todmüde ins Bett.

 

                                                                                           
                                                 Besucher seit dem 07.07.2003: