24.07.1999   Tuscaloosa - Chattanooga - Tuscaloosa   ---> 776 km
 

Am Freitag begann mein Tag bereits um 7:30 Uhr und nach dem obligatorischen, gemeinsamen Frühstück, machte ich mich um 9 Uhr auf den Weg nach Chattanooga. Entgegen vorheriger Fahrten, empfand ich die Wegstrecke als sehr abwechslungsreich, da sie im späteren Verlauf durch die Smoky Mountains (einer Hügelkette, welche zu ihrem Namen wegen der aufsteigenden Nebelschwaden trägt, welche sich dort bei Niederschlägen bildet) ging. Über die I59 fuhr ich die 205 Meilen (328 km) in nahezu genau drei Stunden. Obwohl sich Chattanooga, ebenso wie Nashville in Tennessee befindet und Nashville Central Time hat, ist dort die Uhr eine Stunde vorzustellen, da Atlantic Time herrscht.

 

Also zwei Zeitzonen, innerhalb eines Staates (kenne ich sonst nur noch von Florida).  Noch in Alabama befand sich ein Welcome Center für Tennessee (wobei man vorher noch für 15 km Georgia zu durchqueren hatte). Hier deckte ich mich wieder mit Informationen, für mein kommendes Ziel ein. In Chattanooga zur Mittagszeit angekommen, war mein erstes Ziel, ein Motel zu finden, wo ich schon mal meinen Koffer unterbringen konnte. Jenes fand ich auch zu einem gemäßigten Preis von $45. Mein erstes Ziel war der von Glenn Miller besungene Choo-Choo Train in Chattanogga. Jene liebevoll restaurierte Dampflokomotive, befindet sich in einem 1970 stillgelegten Bahnhof, einem großen Backsteinbau, zusammen mit einigen anderen Zügen aus dem Dampfzeitalter.

 
 
 

Einige wenige Wagons wurden als Hotel umfunktioniert, sodass man in ihnen nächtigen kann. Ebenso der alte Bahnhof wurde in ein Holiday Inn Hotel umgewandelt, wobei man sich immer noch in die Jahrhundertwende zurück versetzt fühlt. Im ehemaligen Wartesaal befindet sich zudem eine riesige Modelleisenbahnanlage. Mein zweites Ziel war das Tennessee Aquarium in der Innenstadt von Chattanooga. Dort sind in diversen Aquarien verschiedenste Fische zu bewundern. Zudem verfügt das Aquarium über das größte Süßwasseraquarium der Welt. Auch verschiedene Vogelarten und Reptilien sind in der künstlichen Seenlandschaft integriert. Mit $12 (Stand 1999) war der Eintritt nicht unbedingt preiswert, aber doch trotzdem lohnenswert, wenn man sich ein wenig dafür interessiert.

 

Hier verbrachte ich sicherlich zwei Stunden und nahm gegen 16 Uhr in einem nahe gelegenen Restaurant ein Mittagessen ein. Zwar schien die Sonne wieder unbarmherzig vom Himmel, aber hier, etwas nördlicher, war die Wärme etwas erträglicher, als im Süden Alabamas. Im Anschluss fuhr ich mit dem Wagen zu den Ruby Falls. Hierbei handelt es sich um einen Wasserfall in einer Höhle, unter den Smoky Mountains. Leider war es hier, wahrscheinlich wegen des Wochenendes ein wenig frequentierter, was bedeutete, dass ich mich fast eine halbe Stunde anstellen musste. Dort in den Hügeln war es mit dem schönen Wetter vorbei und es begann leicht zu regnen. Aber bei dem amerikanischen Service, wurde den Anstehenden in der Schlange Schirme gereicht.

 
 
             
 
 

Mit $11 für eine Höhenbesichtigung kein preiswerter Spaß, aber in Nachhinein doch sehr lohnenswert. In der Höhle führte der Weg auf einem ausgebauten Trampelpfad, vorbei an diversen Tropfsteinformationen. Nach einer Wegezeit von ca. 20 Minuten incl. diverser Stopps zum bestaunen der Höhle, war das Ziel, ein unterirdischer Wasserfall, eine geologische Seltenheit. Hier stürzte das Wasser geschätzte 50 Meter in die Tiefe und untermalt von Lichteffekten und klassischer Musik, war dieses ein unbeschreiblicher Anblick. Dann ging es in der Höhle den selben Weg wieder zurück, wie die Gruppe auch gekommen war und der Ausgang führte natürlich wieder durch den Geschenkshop. Gegen 18 Uhr war ich wieder an meinem Auto und fuhr in Richtung Motel. Hier hielt ich an einem Pizza Hut und nahm mein Abendessen ein. Ich fuhr dann noch mal in die Stadt, um eine Kneipe zu finden, in welcher etwas los war – aber Fehlanzeige und das an einem Freitagabend. Gegen 20 Uhr war ich wieder auf meinem Motelzimmer und sah noch ein wenig fern. Am nächsten Morgen stand ich denn wieder um 8 Uhr auf, frühstückte an dem ausgesprochen gutem Motelbuffet und war um 9 Uhr abreisebereit.

 

Meine erste Besichtigung des Tages führte mich wieder in die Nähe der Ruby Falls und zwar zum „Lookout Mountain“. Für $8 konnte man mit der Incline Railway die 510 Meter Höhendifferenz bewältigen. Die Besonderheit dieser Incline Railway ist, dass man in einem altertümlich wirkenden Wagon auf Schienen, angetrieben, bzw. gezogen durch ein Stahlseil, die Höhendifferenz bewältigt. Daraus folgt, dass man diese Steigung mit 72,7 % an der steilsten Stelle, ohne Serpentinen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes wie an der Schnur gezogen bewältigt. Oben angekommen genießt man eine wunderschöne Aussicht (leider war es bei meinem Besuch ein wenig diesig) und hat Blick auf sieben Bundesstaaten. Diese genoss ich für knapp eine Stunde. Nebenbei bemerkt, fand oben auf dem Berg im amerikanischen Bürgerkrieg die bekannte Schlacht über den Wolken statt. Gegen 12 Uhr war ich auch wieder unten an meinem Wagen, suchte mir ein Fast Food Restaurant zum Mittagessen und fuhr im Anschluss zum Alpine Slide, was etwa 20 Minuten außerhalb von Chattanooga gelegen ist. Hierbei handelt es sich um eine Sommerrodelbahn, mit einer Länge von 800 Metern. Man fährt mit einem Sessellift, genau wie beim Skifahren hinauf und erhält oben seinen fahrbaren Untersatz.

 
 
 

In geschätzten 7 Minuten geht es dann in einer rasanten Abfahrt wieder hinunter. Ein Mordsspaß.... Direkt neben der Rodelbahn, im Tal natürlich, befindet sich noch eine kleine Autorennbahn, wo man mit Go – Kart ähnlichen Fahrzeugen einen Rundkurs bewältigen kann. Davon sah ich allerdings ab und machte mich gegen 15 Uhr auf den Rückweg nach Tuscaloosa. Wie schon auf dem Hinweg, brauchte ich wieder 3 Stunden, erreichte mein Ziel allerdings wegen der geschenkten Stunde der unterschiedlichen Zeitzonen um 17 Uhr. Somit hatte ich eine Stunde Zeit, um mich ein wenig auszuruhen und mich umzuziehen, denn für 18 Uhr war ich bei einer Familie in Tuscaloosa zum Abendessen eingeladen. Vann, den Familienvater habe ich ein Jahr zuvor auf meinem Flug nach Alabama im Flugzeug kennen gelernt und der Kontakt ist dank des Internets weiterhin bestehen geblieben. Jedenfalls hatten wir zusammen einen schönen Abend, es gab wieder erwarten ein ausgesprochen unamerikanisches Essen mit Gemüse dem im Anschluss eine lange Unterhaltung über verschiedenste Themen folgte. Gegen 21 Uhr war ich wieder bei Haggy, wir quatschten noch ein wenig vor dem Fernseher und gegen 23 Uhr ging ich schlafen.

 
                                                                                           
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