Dienstag 19.03.2002: Santa Barbara - Los Angeles - Tijuana

Um 8 Uhr stand ich trotz des spät gewordenen Abend unter leicht flauem Gefühl auf und aß zwei Beagles und einen Apfel, welche an der Rezeption auslagen. Daraufhin ging es mit dem Wagen nach Los Angeles. Über den Statehighway 101 (teilweise über 5-spurig ausgebaut), gelangte ich gegen 11 Uhr über den Santa Monica Blvd. an die Pazifikküste zum Strand. Es gelang mir, den Wagen zwei Blocks von der Uferstrasse entfernt, kostenlos zu parken. Von hier aus spazierte ich in 3 Minuten, vorbei an einem Filmset, welcher vor einer Kneipe im englischen Stil aufgebaut war (hier war nichts abgesperrt), direkt zum Strand, bzw. zum Steg. Jener (Santa Monica Pier) war in seiner Breite, als auch in seiner Länge wahrlich riesig und als kleines Vergnügungszentrum mit Restaurants, Souvenirgeschäften und Riesenrad zu betrachten.
 

 

 

Auch durfte dieser Steg wieder mit dem Auto befahren werden. Rechts daneben am Strand befand sich ein asphaltierter, großer Parkplatz, den Fußkranke für $6 !!! nutzen können. Zwischen Parkplatz und Uferstrasse befand   sich   zudem   noch   die  Promenade, welche von Inlinescatern frequentiert war. Wieder zurück zum Auto, fuhr ich  in 10  Minuten  zum  Venice Beach und zog mir vorher in einer Seitenstrasse Badebekleidung an. Hier stellte sich allerdings der Problem einen Parkplatz zu finden, welchen ich jedoch zwei Strassen   weiter,  mit  einer  Art  Parkscheinsystem fand.
 

Direkt am Strand hatte die Polizei bereits gut zu tun, indem sie Parkkrallen verteilte. Man sollte dabei  als europäischer  Mann Abstand von unseren „beinfreien“ Badhosen nehmen und besser eine Badeshorts tragen, da man sonst als homosexuell gilt, wie mir ein amerikanischer Freund zwei Jahre zuvor in Florida sagte. Die Strandpromenade war sehr gut besucht. Hier konnte man allerlei Paradiesvögel, Selbstdarsteller und Gaukler bewundern. ch aß mir  an einer der dort reichlich vorhandenen Fressbuden eine Pizza für $3 und begab mich umgehend an den Strand. Trotz der Jahreszeit herrschten Temperaturen von rund 23 Grad, aber da man hier wohl anderes gewohnt ist, war der Strand leer.

 

 

Aber nichtsdestotrotz lagen am Strand einige der sehenswerten Bikinidamen und Herren mit ausgesprochen muskulösem Körperbau. Zu den Damen sei hier noch gesagt, dass es die Natur an diesem Ort gar nicht so gut gemeint haben kann und demzufolge nachgeholfen wurde, auch wenn einige die 18 Jahre gerade überschritten hatten. Hier zählt einzig und allein die äußere Schönheit. Nachdem die selbst befohlene Stunde Sonnebaden beendet war, spazierte ich noch ein wenig über die,  allein  schon wegen der Menschen dort,  sehenswerten Uferpromenade.
 

 
 

Zurück zum Auto zog ich mich auch gleich wieder um (Stoffhose und Hemd), da mein nächstes Ziel der Rodeo Drive im Stadtteil Beverly Hills war, den ich über den Venice Beach Blvd. und St. Vincente Blvd. trotz Berufversverkehrsstau rund 30 Minuten erreichte (normale Fahrzeit 10 Minuten). Der Rodeo Drive ist das Pendant zur Düsseldorfer Königsallee, der teuren Einkaufsmeile für Bekleidung. Als Mann konnte ich diese Strasse in rund 30-40 Minuten abharken. Auch hier fand ich schnell einen kostenlosen Parkplatz in einer sehr noblen Wohngegend, 2 Minuten Fußweg zum Ziel. Ich konnte es mir dann aber auch nicht nehmen lassen, in das Ralph Laureen Geschäft zu gehen. Sicherlich waren die Preise teuerer als in den Malls und zwar mit dem offiziellen Verkaufspreis ausgezeichnet, aber astronomisch teuer war hier nichts. Die richtig teueren Geschäfte hatten geschlossen, da man hier vorher einen Termin vereinbart, bevor man seine $ 100.000 ausgibt. Hier befindet sich aus dem Film Pretty Women der Juwelier Freds und am Ende der Strasse das Hotel Beverly Whilshire. Üben den New Rodeo Drive, eine Seitenstrasse des wahren Rodeo Drives, bin ich nur kurz gegangen, da es sich  um einen touristischen Abklatsch handelt.
 

Nach geschätzten 2 Stunden war ich dann wieder am Auto und fuhr in 10 Minuten zum Hollywood Blvd., wo sich der Walk of Fame befindet. Auf dem Weg tankte ich kurz und entgegen meiner Erwartung, waren die Preise im unteren Bereich des bisher gezahlten. Auf dem Hollywood Blvd. parkte ich kostenlos und spazierte   den   Walk of Fame   entlang.  Zugegeben ist diese Gegend recht heruntergekommen und hat nichts mehr von ihrem Glanz vergangener Tage. Außer den  nachfolgend beschriebenen Dingen befinden sich fast nur Restaurants und Souvenirgeschäfte auf der Meile. Da ich kein großer Filmkenner  bin, sagten mir 2/3 der Stars, welche durch Sterne auf dem Boden verewigt waren, gar nichts.

 
 

Die einzigen Deutschen, welche ich dort sah, waren natürlich Siegfried & Roy. Auf Höhe des Kodak Theaters waren bereits die Aufbauarbeiten, der am kommenden Samstag stattfindenden Oskarverleihung voll im Gange. Wie ich zwei Tage später im Radio hörte, wurde die Strasse auch am Folgetag wegen der Anschlagsängste, bzw. der bevorstehenden Verleihung  ganz gesperrt. Es war aber lohnenswert, sich das Kodak Theater anzusehen, wo auch einiges über die Geschichte des Oskars dargestellt war.
 

 

Ich ging die Strasse weiter entlang und erreichte eine Wandmalerei, auf welcher die bekannten  Filmstars der 50er Jahre abgebildet waren. Glücklicherweise stand kein Auto davor. Wegen der einsetzenden Dunkelheit machte ich mich auf den Rückweg zum Auto. Hier kam ich nach ausgiebigen Kartenstudium zu dem Entschluss, noch ein wenig in die Nacht hinein zu fahren und zwar so weit, wie ich komme, in Richtung San Diego. Der Weg über das Gewirr von Highways war schnell und einfach zu finden (zumindest wenn man aus dem Ruhrgebiet kommt). Natürlich kam ich um 18 Uhr in den Feierabendstau. San Diego erreichte ich in ungefähr 2 ½ Stunden und da ich noch recht fit war, entschloss ich mich, bis kurz vor die mexikanische durch zu fahren.

 

Im San Ysidro, etwa 20 Minuten hinter San Diego und direkt an der Grenze suchte ich mir ein Motel. Leider verfuhr ich mich und landete direkt am Grenzzaun, was das Aufsehen der Grenzpolizei erregte. Dieser Misstand war allerdings recht schnell und freundlich geklärt. Im Motel angekommen, packte ich aus, fuhr ich zwei Tankstellen ab, um mir ein Sixpack Bier zu kaufen, allerdings verkauften alle beide keines. Durch Zufall fand ich einen Liquor Store (Geschäft in welchem man Alkohol kaufen konnte), dessen Verkäufer ein paar Worte deutsch Sprach, ohne zu wissen, was er da sagt. Es waren alle ordinäre Kraftausdrücke. Als ich ihm jene dann ins engl. übersetzte, bekam ich das Bier zum ½ Preis und fuhr wieder zurück ins Motel. Am Pool schrieb ich dann einige Postkarten und trank dabei zwei Flaschen Bier. Dann kam ich auf die Idee, nach Mexiko zu gehen, da der Übergang lt. der Rezeptionsdame nur 300 Meter entfernt war. Die genaue Prozedur des Grenzübertrittes werde ich am Nachfolgetag detaillierter beschreiben. Nun war ich also um 22 Uhr in Tijuana und hatte leicht einen im Schuh, da das Abendessen ja ausgefallen war. Allerdings sah ich schleunigst zu, dass ich wieder gen USA kam, da ich mich hier wegen der dunklen Gestalten und käuflichen Damen nicht sicher fühlte. Gegen 22.30 Uhr wieder im Hotel, telefonierte ich noch mit meiner Freundin in Deutschland, leerte dabei den Rest des Sixpacks und legte mich zu Bett.