Donnerstag 28.03.2002: Bakersfield - Yosemite Nat. Park - San José

Auch am letzten Tag unserer gemeinsamen Rundreise standen wir um 8.30 Uhr auf. Wir entdeckten gegenüber unserem Motel ein Frühstückscafe (Dennys) in welchem wir uns erst mal ausgiebig stärkten und ich meine Freundin anrief. Weiter ging die Fahrt über die I5 bis Gustine und dann über die C140. Auf der I5 passierten wir eine parallel verlaufende Zugstrecke, auf welcher ein Zug mit drei Triebwagen stand, der mit all seinen Wagons  lt. Tachomessung 2 Meilen (3,6 km) lang war. Irre... Etwa um die Mittagszeit erreichten wir das Tal, welches zum Westeingang (El Poral) des Yosemite Parks führte. Die Strasse schlängelte sich immer an dem parallel verlaufenden Merced River entlang. Alleine die Natur an dieser Stelle war schon atemberaubend. Nach ca. 30 Minuten erreichten wir dann den Parkeingang, wo wieder $20 als Parkeintritt fällig waren. Wer die Berichte nun aufmerksam gelesen hat, wird erkennen, dass sich der Golden Eagle Pass ($50 für beliebig viele Parkeintritte und National Monuments innerhalb eines Jahres) für uns nicht gelohnt hätte. Beginnend mit dem Parkeingang wurden die Strassen auch gleich schmaler. Der direkte Weg führte uns zum Visitors Center, welcher auch der Zentrale Punkt ist, wo viele Strassen zusammentreffen. Von hier aus ging es die Serpentinen hinauf in Richtung Glacier Point (welcher aber zu dieser Jahreszeit noch gesperrt war) wo kurz vor einem Tunnel ein Aussichtspunkt mit einer guten übersicht über das Haupttal ist.
 

 
 

Trotz der Höhe war es noch ausgesprochen warm und die Farbahn war wegen der Schneeschmelze häufig nass. Mit jedem Meter weiter zum Ziel wurde der am Rande liegende Schnee immer mehr – kurz vor Badger Pass waren geschätzte zwei Meter rechts und links der Fahrbahn gehäuft. Das Badger Skigebiet (7.200 bis 8.000 ft. = 2.200 bis 2.450 Meter) ist mit seinen fünf Aufstiegsmöglichkeiten nicht wirklich groß, aber trotzdem jucke es und in den Beinen. Wegen der Wärme kam uns der Schnee sehr pappig vor, weshalb wir es auch vorzogen und auf der Hütte zu sonnen und etwas gegen den knurrenden Magen zu unternehmen. Nach etwa 40 Minuten fuhren wir wieder hinunter zum Visitors Center. Hier befand sich ein  Parkplatz, welcher für die Saison sicherlich ausreichend war (frage mich, wo während der Sommerferien all die Autos parken sollen).
 

 
 
In einer Wanderung von ca. 20 Minuten erreichten wir den Lower Yosemite Fall, an welchem man so nah herankam, dass man fast drunter war. Natürlich war hier auch der Hinweis, dass die Steine durch das Wasser glatt seien könnten (doofe Amis). Jedenfalls waren sie ohne großen Wanderaufwand ausgesprochen sehenswert. Wieder zurück fuhren wir ein wenig durch den Park um vom Auto aus die Landschaft zu genießen und zwar in Richtung Tioga Road. Nach rund 40 Minuten andauernder Bergauf -und Serpentinenfahrt (hier lag bereits wieder ein guter Meter Schnee am Straßenrand) kamen wir an dem Punkt, ab wo die Strasse im Winter gesperrt ist. Der Pass hat seinen Scheitelpunkt auf  9.945 ft = 3.013 Meter und ist in der Regel von Anfang Juni bis Mitte November geöffnet und die kürzeste Verbindung zum Death Valley und Las Vegas.
 
 

In den übrigen Monaten muss der Umweg im Süden über Bakersfield, bzw. im Norden über Lake Taho über die Sierra Nevada genommen werden. Entlang des Weges gab es reichlich Haltepunkte, um das Auto zu verlassen und die Aussicht zu genießen, was wir auch drei mal machten. Uns fiel auf, dass die Bäume an den Hängen zum Haupttal recht abgestorben wirken. Auf Nachfrage bei einem Ranger wurde uns mitgeteilt, dass dieses die Auswirkungen, der warmen Pazifikluft wären, welche den Berg hinausströmt. Nach dieser 1 ½ stündigen Exkursion begaben wir uns wieder zum Visitors Center um uns im parkeigenen und gut sortierten Supermarkt mit Getränken einzudecken.

 

Dieses beschränken wir allerdings bei den Preisen auf ein Mindestmaß. Abschließend begannen wir uns noch auf einen kleinen Wanderweg, bzw. Trail, wie der Ami sagt und genossen den Anblick der Natur, besonders dem Half Dome und dem links daneben herunterstürzenden Great Falls, wo wegen der Schneeschmelze massig Wasser gen Tal stürzte. Mittlerweile war es auch schon 17 Uhr und die Dämmerung setzte ein, was wir zum Anlass nahmen, den Park zu verlassen. Wir verließen den Yosemite, in der Richtung aus welcher wir gekommen waren und zwar dem Westeingang und dann folgend der CA140 bis Gustine. Diese Wegstrecke war erste ausgesprochen kurvig und zog sich unwahrscheinlich. Für zwei Abfahrten befuhren wir dann den I5 in südlicher Richtung. Dabei haben wir abgesprochen, dass ich die restliche Strecke fahren werde, was Christian als Beifahrer für den Rest des Weges zum Anlass nahm, erst mal eine Dose Bier zu öffnen. Zwar ist war uns bekannt, dass wir keinen angebrochenen Alkohol im Wagen mitführen dürfen, aber wir kamen zu der Erkenntnis, dass die 0,33 Liter Dose im Falle, dass wir angehalten werden würden einfach schnell ausgetrunken werden muss. Da dieses aber glücklicherweise nicht der Fall war, kann ich auch nichts dazu schreiben, ob es wirklich so geklappt hätte, wie wir es uns vorstellten. Auf der bereits am Montag befahrenen Route über den Pass bei Gilroy fuhren wir dann auch wieder zurück nach San Jose, wo wir gegen 22 Uhr eintrafen. Bei meiner besten Freundin angekommen, besprachen wir unsere Erlebnisse mit ihrem Ehemann und ihr, wobei ich auch den ein oder anderen Gang zum Kühlschrank erledigte. Gegen Mitternacht machte Christian sich dann auf den 10 minütigen Weg zu seinem Haus.