|
Um 5.20 Uhr am Flughafen angekommen, direkt durch die
Sicherheitskontrollen (Bordkarten hatten wir wie immer bereits
zu Hause ausgedruckt), wo zu jener frühen Stunde nichts los war.
Im Wartebereich noch 30 Minuten herumgelungert, da die Lounges
in Düsseldorf erst um 6 Uhr öffnen. Zehn Minuten vor dem
planmäßigen Start begann das Bording über eine Fluggastbrücke.
Dieses dauerte auch nicht lange, da jenen Tag nur 10 Passagiere
mit dem Airbus A319 von Air Berlin nach Mailand fliegen wollten.
Bei vier Personen Kabinenbesatzung, nicht wirklich
gewinnbringend… Pünktlich um 6.20 Uhr hoben wir in der
Dunkelheit ab und flogen dem Sonnenaufgang entgegen. |
|
 |
 |
|
Über das westliche Sauerland, an Frankfurt und Karlsruhe vorbei, über
die schneebedeckten Schweizer Alpen, bis wir nach 1 Stunde und 10
Minuten Flugzeit von Düsseldorf nach Mailand, in Malpensa landeten.
Vorher hatten wir den Malpensa Shuttle Bus im Internet auserkoren, uns
für 12 Euro in die Stadt, bzw. am nächsten Tag wieder zurück zum
Flughafen zu fahren.
Der fährt alle 20 Minuten ab dem Terminal 1 und 2, wobei die Fahrzeit in
unserem Fall ohne Stau bei dichtem Verkehr, 1 Stunde und 10 Minuten
betrug. Während wir im Bus saßen, dachte ich, in dieser Zeit wäre man
auf der Autobahn, in einem flotten Auto auch schnell in Genua - der
Hauptstadt der Region
Liguria,
wohin ich auch schon immer mal wollte. |
|
 |
 |
|
Doch
da wurde ich auch schon aus meinen Gedanken gerissen. Direkt an der
Großbaustelle Statione Centrale (Hauptbahnhof)
wurden wir abgesetzt und setzten unsere Anreise mit der U-Bahn fort.
Ein Zweitagesticket für 5,50 Euro am Automaten gekauft, wo ein Mann mit
seinen flinken Fingern versuchte, uns um dieses zu erleichtern. Aber
leider nicht flink genug, sodass er ein paar auf diese bekam. In Bezug
auf Kriminalität vorgewarnt, ging es unter die Erde, wo wir mit der
U-Bahn unser Hotel „Starrhotel Business Palace“ am Standrand, in 15
Minuten erreichten.
Vor dem Hotel irritierte uns eine lange Schlange Jungendlicher. Aber
nicht Robby Williams war zu Gast, sondern in einem Tagungsraum fand
die Vorauswahl vom italienischen Superstar statt. |
|
|
|
 |
 |
|
Davon
haben wir im Hotel aber nichts mitbekommen. Bereits um 10 Uhr erhielten wir
ein Zimmer, sodass wir eine halbe Stunde später auf dem Weg in die Stadt
waren. Erste Station war der Mailänder Dom. Zuerst der Domplatz, auf welchem
sich schon um 10 Uhr große Menschenmassen und Tauben, wie auf dem
Markusplatz in Venedig befanden. Ein Spielmannszug mit Marschmusik quer über
dem Platz unterwegs, gab dem Ganzen eine gewisse Jahrmarktatmosphäre. Der
Mailänder Dom ist gemessen am Ausmaß des Grundrisses, die viert größte
Kirche der Welt mit fünf Kirchenschiffen, 157 Meter lang, 109 Meter breit
und Platz für 40.000 Gläubigen. Im 14. Jahrhundert wurde der Bau begonnen
und erst 1858 fertig gestellt. |
|
 |
 |
|
Innen herrscht nicht der Punk, sondern der Prunk. 45 Meter hoch
ist das Hauptschiff, mit kunstvollen Glasfenstern verziert. Hinter dem
Altar wird ein Nagel aufbewahrt, mit denen Jesus gekreuzigt wurde,
welcher einmal im Jahr den Gläubigen gezeigt wird. Nach kurzem Besuch,
widmeten wir uns der zweiten Sehenswürdigkeit des Doms, die Aussicht vom
Dach. Dort hin zu gelangen, gibt zwei Möglichkeiten. Für 5 Euro die
Treppe oder für 7 Euro den Fahrstuhl. Da erste Möglichkeit geschlossen
war, blieb uns nichts anderes übrig, als uns ½ Stunde in der Schlange
anzustellen. Dort erhält man nicht nur einen guten Ausblick über die
gesamte Stadt, sondern auch einen Blick für die Details der Säulen,
welche mit kleinen Statuen ausstaffiert sind. |
|
 |
 |
|
Man bewegt sich am Rande des Daches umher, steigt schließlich
ein paar Steinstufen hinauf, um auf die Dachmitte des Hauptschiffes zu
gelangen. Bei wolkenlosem Himmel und fast 20 Grad Celsius im November
das Highlight unseres Aufenthaltes. Um 13 Uhr wieder unten, stärkten wir
uns im auf dem Domplatz befindlichen Burger King. Direkt daneben ist die
berühmte und luxuriöse Einkaufspassage Via Vittorio Emanuele II mit
Glaskuppel und Wandgemälden. Nett anzusehen, aber außer die Mc Donalds
Filiale, sind die anderen Geschäfte dort für den Normalverdiener
unerschwinglich. Auf gegenüberliegenden Ausgang aus der Passage vom
Domplatz aus gesehen, gelangen wir zur berühmten Mailänder Scala. |
|
 |
 |
|
Der Bau ist zwar deutlich als Oper zu erkennen, aber dennoch
meiner Meinung nach eher unscheinbare – ich habe mir jene größer in
ihrer Erscheinung vorgestellt. Wieder durch die
Passage Via Vittorio Emanuele II zurück,
liefen wir die Fußgängerzone Corso Vittorio Emanuele II am Dom vorbei.
Eine ganz normale Fußgängerzone, mit ganz und gar nicht überteuerten
Geschäften. Über jene gelangten wir in das Viertel, in dem sich die
Nobelgeschäfte der Stadt sind. Kleine, schmale Gassen, in dem alles
vorhanden ist, was in der Mode- und Luxuswelt seinen Namen hat.
Natürlich darf auch das Vierjahreszeiten Hotel Mailand dort nicht
fehlen. Da uns zum Preis eines dreiwöchigen Urlaubes das Geld für solche
Fetzen fehlt, liefen wir unverrichteter Dinge zurück zu der
Haupteinkaufsstraße, von der wir gekommen waren. |
|
 |
 |
|
Von dort aus erneut am Dom vorbei, entlang der Via Torino, eine weitere Einkaufsstraße (aber
keine Fußgängerzone), in welcher sich die Geschäfte der jüngeren
Generation befinden. Natürlich mussten wir uns das ein oder andere
Geschäft von innen genauer ansehen, denn die Geschäftsöffnungszeiten in
Italien sind am Samstag bis 20 Uhr. Weiter über die Corso di Porta
Ticinese, einer weiteren Fußgängerzone mit Straßenbahnverkehr in der
Mitte, erreichten wir um 18.30 Uhr die Piazza de Ventiqiattro Maggio,
ein großer Verkehrsknotenpunkt, an dem der Naviglio Grande, ein kleiner
Kanal in einer Seitenstraße beginnt. Entlang des Ufers befanden sich
Stände eines Flohmarktes und das Viertel machte ein wenig den Eindruck
von
Venedig. |
|
 |
 |
|
Dort wollten wir in der Pizzaria Premiata zu Abend essen,
aber zu jener frühen Uhrzeit war noch geschlossen und die Belegschaft
speiste am großen Tisch.
In einer Stunde sollten wir wieder kommen und da die anderen
Lokale auch noch nicht geöffnet hatten, blieb uns nichts anderes
übrig, als zu warten. In eine Kneipe einzukehren machte auch
keinen Sinn, wie wir feststellten. Überall war „Happy Hour“, was
bedeutet, dass Getränke 5-6 Euro kosteten, darin aber
Selbstbedienung an einem aufgebauten Büffet inkludiert war.
Getränke ohne Büffet gab es nirgends. Also ein wenig entlang der
Kanäle entlang gelaufen, bis es endlich 19.30 Uhr war und wir in
die Pizzaria Premiata konnten. |
|
 |
 |
|
Dort haben wir es uns gut gehen lassen und sind
im Anschluss mit der U-Bahn zur Porta Vittoria
(Bahnhof im Osten der Stadt), einer gemäß unseres Reiseführers
angesagten Ausgehmeile gefahren. Dort waren einige Kneipen und
Diskotheken, aber im Vergleich zur Kölner oder Düsseldorfer
Altstadt, waren die Gelegenheiten zum Amüsieren meiner Meinung
nach dünn gesät. Schließlich fanden wir eine nette Kneipe im
Innenhof, aber als wir die Preise der Getränkekarte verdarben
unseren Durst nach mehr als einem Getränk. Ein 0,33 L
Bier kostete zum Beispiel 9 Euro! Mittlerweile bereits nach 22
Uhr, machten wir uns mit der U-Bahn auf dem Heimweg zu unserem
Hotel. |
|
|