Gegen Mittag verließen wir das Hotel, nahmen als kleines Frühstück ein paar Kekse zu uns, die wir von zu Hause mitgebracht hatten und liefen wieder zur Metro Station „Rome“. Von dort fuhren wir zur Station Anvers nahe der Sacre Coeur. Von dem Hügel in 129 Metern Höhe oberhalb des Momatres, auf dem die von 1876 bis 1914 errichteten Kuppelkirche im Zuckerbäckerstil steht, hat man einen ähnlich guten Blick auf Paris, wie vom Eifelturm. Über eine steile Straße und einige Treppen (es gibt auch eine kleine Bahn für die Lauffaulen – Kosten: Ein Metroticket) erreichten wir die Anhöhe. Dort setzten wir uns auf eine Bank, um den Überblick auf die Stadt zu genießen. Den Besuch im Inneren des Doms schenkten wir uns, da der Reiseführer davon abriet und erkundeten stattdessen lieber das angrenzende Künstlerviertel. Dort befanden sich im vorletzten Jahrhundert unter anderem die Ateliers von Renoir, Van Goch und Picasso.

 
 

Auch heute hat die Gegend ganz und gar das Flair eines Künstlerviertels (abgesehen von den obligatorischen Andenkenläden). Viele Maler buhlen dort um die Gunst der Touristen, diese Malen zu dürfen. Dabei kostete ein Bild mit Kohle gezeichnet ab 20 Euro und eines in Farbe ab 70 Euro. Allerdings sind die Angebotspreise ein wenig höher, sodass gehandelt werden sollte. Wir liefen in den kleinen Gassen ein wenig umher und fanden eine kleine Brassserie zum Mittagessen. Zum frühen Nachmittag gingen wir am Fuße des Hügels herunter, wo wir den Boulevard de Clinchy entlang liefen. Dort waren zwar Bauarbeiten im Gange, aber nach 10 Minuten erreichten wir am Place Pigalle das Moulin Rouge. Das rote Gebäude mit der Windmühle ist hinreichend bekannt, aber wirkte von außen eher unscheinbar. Zudem schien die Gegend durch diverse Amüsierbetriebe besonders bei Dunkelheit wenig einladend.

 
 
                             

Da die Fahrspuren des Boulevards geteilt waren und sich in der Mitte ein breiter Fußgängerweg mit Bänken befand, nutzen wir dieses, um uns das Chaos des Feierabendverkehrs anzusehen. Durch den Stau schlängelten sich mit halsbrecherischer Fahrweise kleine Vespas, Motorräder und sogar Fahrräder. Es passierte, was passieren musste. Ein Motorradfahrer stieg unfreiwillig ab. Zu unser Verwunderung war der Krankenwagen bereits nach 5 Minuten da, obwohl selbst dieser im Stau kaum durch kam. Unser nächstes Ziel mit der Metro war Bastille, an der gleichnamigen Metrostation. Am Place de la Bastille kamen wir aus dem Untergrund und spazierten in das Marais-Viertel, welches wir schon bei der gestrigen Stadtrundfahrt, als Ort für einen kleinen Einkaufsbummel auserkoren hatten. Dort beherrschen kleine Boutiquen, Antiquitätengeschäfte und Galerien das Bild. Es wirkte originärer als alle anderen Vorher besuchten, wegen der fehlenden Souvenirgeschäfte.

 
 

Früher mal das Wohnviertel der königlichen und adeligen Gesellschaft ist es mittlerweile der Wohnsitz der Arbeiter und Händler. Zum Einkaufen oder einen kleinen Bummel sehr lohnenswert. Zurück am Place de la Bastille, setzten wir uns auf eine Bank und beobachteten das Treiben an diesem riesigen, teilweise durch Ampeln geregelten Mischung aus Kreisverkehr und normaler Kreuzung, in dessen Mitte sich die Siegessäule befindet. Die Bastille selber wurde im Rahmen des Sturms derer 1789 abgerissen, aber die 1989 errichtete Nationaloper ist als riesiger Bau zu bestaunen. Mit der Metro fuhren wir zur Galerie Lafayette, wo wir gestern schon waren, um einen erneuten Versuch zu Unternehmen, dort etwas zu kaufen. Auch dieses mal wurden wir nicht fündig.. Im Herrenhaus suchte und fand ich eine Anzughose. Allerdings sprach die Verkäufern, sowie ihre Kolleginnen und Kollegen, so gut wie kein einziges Wort Englisch. Für ein Einkaufstempel mit internationalen Ruf und gehobenen Standart schlicht weg sehr peinlich. Jedenfalls für mich kein Grund wert, dieses Haus erneut zu Besuchen, wenn ich das vorher gewusst hätte. Wir setzten das Shoppen in den angrenzenden, ähnlich großen Kaufhäusern fort. Mit dem schon am Vortag genommenen Bus fuhren wir wieder zum Hotel und beendeten unsere Visite für diesen Tag.

 
 
   
 
                                                                                                                                             
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