Golden CanyonRoyal Natal N.P.Royal Natal N.P.Giant´s CastleSt. LuciaSt. LuciaJohannesburg
Woche 3
Woche 2
Swartberg PassWildernessMossel BayPanorama RouteKrüger ParkKrüger ParkJohannesburg
HinflugKapstadtKap good HopeStellenboschKap AgulhasDe HoopOudtshoorn
Woche 1

 

 

 

 

 

 

Der Morgen begann zumindest bei mir etwas behäbig, da der vorherige Abend etwas zu ausschweifend war. Aber jammern hilft da bekanntlich nicht, ein ausgedehntes Frühstück schon eher, welches im Restaurant der Blue Hazle Country Louge serviert wurde. Um 8:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Giant´s Castle Nature Reserve. Durch die Ortschaften Ntabamhlope und Rockmount, der kleinen Landstraße immer folgend. In den Ortschaften, insbesondere vor den Townships, tauchen unvermittelt und ohne ein vorheriges Warnung, die in Deutschland aus den Tempo 30 Zonen bekannten Huckel auf, sodass wir beim ersten mal fast abhoben. Die Strecke führt von Escourt landschaftlich schön zu fahren, durch eine hügelige Landschaft und den Dörfern der ärmlich lebenden Zulus. Wir benötigten 1 ½ Stunden für 70 km, bis wir den Schlagbaum der Rangerstation erreichten. Dort waren 25 ZAR Eintritt fällig, bevor wir die restlichen 8 km zum Giant´s Camp zurücklegen konnten. Grundsätzlich war es wolkenlos und angenehm warm, aber in den Bergen hingen die Wolken, welche somit gänzlich die Sicht auf jene verdeckten. Wir konnten nur erahnen, auf welche wunderschöne, schroffe und riesige Bergkette wir zu fuhren.

 
 

Morgendliche Stimmung in der Blue Hazle Lodge

 
  Auf den Weg zum Giant´s Castle
 

Das Giant´s Castle Nature Reserve ist 34.000 ha groß, wobei der 3.314 Meter hohe Gipfel Giant´s Castle, den Park seinen Namen gibt. Die 35 km lange Bergkette, dessen Abbruchkante die Grenze zwischen dem Hoch- und Tiefland bildet, ist gigantisch. Auch die Wanderwege, verschiedener Längen und Schwierigkeitsgrade, bis zur Besteigung der Berge, sind der Grund, dieser einzigartigen Natur einen Besuch abzustatten. Die tiefer gelegenen Bereiche des Reserves sind mit Grasland bewachsen, wodurch zahlreiche Bergbäche fließen. Erst im hinteren Bereich, welcher einen längeren Fußmarsch voraussetzt, gelangt man an das Bergmassiv. Anders als im Royal Natal, sind die Berge vom Parkplatz aus ca. 5-7 km entfernt, bevor man jene hinauf wandern kann. Somit fallen kürzere Wanderungen in die hochalpine Welt oder gar in Schluchten weg. Im Giant´s Camp befinden sich ein paar Blockhütten, in welche man sich zwecks Übernachtung einmieten kann. Langfristige Reservierung ist hier tunlichst angeraten. Zudem gibt es ein Visitor´s Center, welches zumindest am Vormittag unseres Besuches, wegen Inventur geschlossen war. Also fotografierten wir die aushängende Karte ab, welche uns für die kommende Wanderung eine Orientierung bieten sollte.

 
                                  
 

 

Aber immerhin konnten wir trotz der Inventur, zwei Karten für weitere 25 ZAR pro Person für eine Führung in der Main Cave erstehen. Diese beginnen immer zur vollen Stunde, wobei eine Führung maximal 20 Leute beinhaltet. Bei unserem Besuch, waren es aber nur wir zwei und eine 6-köpfige Reisegruppe aus Holland. Auf dem Bergrücken entlang, immer oberhalb eines Baches benötigt man 30 Minuten, um die 1,5 km zum Eingang der Höhe zu wandern. Höhle ist aber grundsätzlich die falsche Bezeichnung, wie uns später klar wurde. Es handelt sich um einen Felsüberhang, an welchem Zeichnungen, aus prähistorischer Zeit zu sehen sind. Mit einem Tor abgesperrt, gelangt man dort ausschließlich mit einem Guide hin. Aber man muss nicht klettern, sondern Holzstege und Holzplattformen, führen bis auf 2 Meter an die Zeichnungen heran. Die dort zu bewundernde San Rock Art ist bis zu 40.000 Jahre alt, wovon die letzten Zeichnungen aus dem späten 19. Jahrhundert stammen. Aus gemahlenem Ocker, vermischt mit Blut, sind die Zeichnungen im dunklen Weinrot auf die sandsteinfarbenen Felsen aufgetragen, was jenen die lange Lebensdauer beschert.

 
Wanderung im Giant´s Castle
 

 

 

Die höchsten Berge im Park
 

Zudem ist die Alltagssituation einer San-Familie darunter nachgestellt. Der Guide führte diverse Erklärungen zur Entstehung und Hintergründen der Felszeichnungen, als auch die Sprache der Zulu durch. Insbesondere die Sprache, welche aus Klicklauten besteht, ganz anders als jede andere jemals von mir gehörte Sprache. Er klicke uns die Sprache vor und sagte auch mehrere Sätze, wobei dieses Klicken als Sprache für uns so fremd ist, dass man nicht mal einzelne Wörter heraus hört. Wir bekamen den Hinweis, dass jeden Tag um 19 Uhr auf SAB 2 die Nachrichten in der Klicksprache ausgestrahlt werden, welche wir uns am Abend ansahen. Die Führung dauerte ca. 40 Minuten, worauf wir anstellte den Rundweg zum Giant´s Camp zurück zu gehen, die Wanderung mit der Bezeichnung Langalibalele daran anschlossen. Der Weg führt immer entlang dem Bushman´s River, der sich durch das Tal zwischen zwei kleinen und mit Gras bewachsenen Hügeln hindurch schlängelt. Unser Ziel sollten die kleinen Ka Dekakushe Falls sein. Von Giant´s Castle aus eine Wanderung über 6 km (pro Weg), für welche 3 ½  Stunden benötigt werden. Leider erreichten wir das Ziel nicht, da wegen dem hohen Gras (welches teilweise höher war, als wir groß und wir sind beide nicht klein) kaum Durchkommen war.

 

 

 

Da es ein offizieller Wanderweg innerhalb eines Naturreservoirs ist, ziemlich schade. Da der Bewuchs immer dichter wurde und kaum Chance darauf bestand, dass es wieder besser werden würde, kehrten wir nach 45 Minuten Kampf durch das Dickicht um. An der Stelle überquert eine morsche Holzbrücke den Bushman´s River, was wir zur Gelegenheit einer Rast nutzten. Obwohl es 28 Grad und dabei sonnig war, hielten sich die Bergspitzen noch immer in Wolken. Es war die verhext bei unserer Tour durch die Drakensberge. Insgesamt benötigten wir etwas über eine Stunde, bis wir wieder an unserem Ausgangpunkt, dem Giant´s Camp zurück waren. Mittlerweile war auch die Inventur erfolgreich beendet und zu dem Souvenirgeschäft, auch das Restaurant (richtig schicker Laden, kein SB Schuppen) geöffnet. Wir setzten uns auf die Terrasse, mit Blick auf die 3.000´er und aßen eine Kleinigkeit zu Mittag. Kurzweilig öffneten sich die Wolken und für kurze Zeit sahen wir Ausschnitte dieser gigantischen Hochgebirgswelt. Aber leider immer nur für kurze Zeit und es machte auch nicht den Anschein, als ob es heute noch gänzlich aufklaren würde. Ganz im Gegenteil, wir sahen bereits Wolken aufquellen, was auf ein Gewitter hindeutet. Bereits 15:45 Uhr, begaben wir uns auf den Weg zurück nach Escourt zur Hazle Loudge. Da die Fahrzeit zurück betrug 1 Stunde, sodass wir schon früh um 16:45 Uhr wieder in unserer Unterkunft waren.

  Ein anderer Ausblick auf das Bergpanorama
 
                                  
 
  Impression auf dem Rückweg
 

Wir genossen den faulen Nachmittag auf der Terrasse und planschten im Pool. Wie schon abzusehen, zog der Himmel immer mehr zu und pechschwarze Wolken zogen auf. Erst begann es zu stürmen, bis schließlich Blitze vom Himmel zuckten und es ohrenbetäubend donnerte. Den Rest des Abends verbrachten wir, wie schon am Vortag, im Restaurant beim Abendessen und in der gemütlichen Hausbar. Als Zwischenfazit möchte ich anfügen, dass mich das Giant´s Castle Nature Reserve nicht überzeugt hat. Sicherlich eine wunderschöne Natur mit riesig hohen Bergen. Pech für uns natürlich war, dass Wolken die Aussicht auf die Hochgebirgsregion verhinderte. Aber wie schon erwähnt, gelangt man in die alpinen Regionen nur durch eine längere Wanderung. Dieses ist im Royal Natal deutlich einfacher. Dort befindet sich der Startpunkt fast an der Gebirgskette. Auch sind die Wanderwege im Giant´s Castle Nature Reserve, in einem unserer Meinung nach deutlich schlechteren Zustand. Dass man sich durch mannshohes Gras kämpfen muss,  kann doch in einem Park, in dem man Eintritt für die Pflege und Instandhaltung des Parks bezahlt, nicht sein, oder? Auch wenn das Gras schnell wächst, werden 2 Meter Höhe nicht in einem Monat erreicht sein. Ich denke, wir würden bei einem weiteren Besuch in den Drakensbergen das Giant´s Castle Nature Reserve meiden und uns anderen Gegenden, wie den Sentinal Car Park oder „On the Top“ mit Blick auf das Amphitheater ansehen.

 

 

 

                                                                                                                Gewitter am Abend

 
 
 
 
                                                                                                                   
 
                                                                               Besucher seit dem 07.07.2003: