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Wir kramten unsere restlichen Kekse heraus, um zumindest etwas in
den Magen zu bekommen. Denn einen Supermarkt oder eine Ortschaft gab
es im Umkreis von 20 km nicht. Vorbei am Rugged Glen National
Reserve und der Straße am Orion Mont-Aux-Sources Hotel, fuhren wir
wieder zum Eingang des Royal Natal Nationalparks. Erneut 50 ZAR
Eintritt pro Person, dann war der Parkplatz der Kaskaden unser
erstes Ziel. Etwa 30 Minuten Fußweg, vorbei an einem Campingplatz,
dann durch den Wald, immer dem Fluss entlang. Unvermittelt tauchen
dann die Kaskaden auf. Über mehrere kleine Stufen, fällt das Wasser
ca. 8 Meter hinab, um dann den Mc Kinlay's Pool zu füllen. Aufgrund
des Regens der letzten Tage, floss auch reichlich Wasser die
natürlichen Stufen hinab. |
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Trotzdem
war das Wasser maximal nur knietief, was wir zum abkühlen unserer
Füße nutzten. Aber leider war es nach 5 Minuten vorbei mir der Ruhe.
Erst dachten wir, es wäre ein Vater kam mit seinen drei Kindern. Als
es dann aber schon mindestens zehn waren, war klar, dass hier eine
Schulklasse einen Ausflug machte. Schlussendlich waren es sicherlich
50 Kinder, welche im McKinlay's Pool lautstark planschten. Hierbei
fiel uns die scheinbar im Bildungssystem deutlich vorhandene
Trennung der Hautfarben auf. Nur ein schwarzes Kind war dabei.
Entnervt setzten wir unsere Wanderung zu den Tiger Falls fort. Eine
asphaltierter, schmaler Streifen, führt von den Kaskaden (es gibt
nur einen Weg, der weiter führt) über 3 km und für mein Verständnis
sehr steil bergauf. |
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Von den Kaskaden aus werden 350 Höhenmeter überwunden. Da es
über 30 Grad Celsius heiß war, benötigt ich mit unzähligen
Stopps fast 90 Minuten für den Aufstieg. Doro spazierte
locker voran und ich war einfach nur froh, dass ich noch
lebe. Mit zunehmender Höhe, verbessert sich der Ausblick auf
die wunderschöne Bergwelt des Royal Natal Parks. Man
befindet sich auf der Wanderung allerdings in einem anderen,
viel offeneren Bergtal, als beim Tugela George Walk am
Vortag. Schon beim Aufstieg kann man die Tigers Falls
erkennen. Ein weiterer Wasserfall ist ebenfalls aus der
Ferne auszumachen. Auf halber Strecke befindet sich der
Lookout Rock, wie der Name schon sagt ein großer
Felsbrocken, an dem man rasten kann und einen guten
Überblick über die Bergwelt hat. |
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Die Landschaft ist außer ein paar Bodendeckern gänzlich karg, wobei
kurz vor dem Tiger Fall der Bewuchs deutlich zunimmt uns ist für ein
paar m2 ähnlich wie in einem Regenwald ist. Grundsätzlich
fällt das Wasser über zwei Stufen, wir allerdings nahmen mit dem
unteren Wasserfall, bzw. dem kleinen Pool, in dem sich das Wasser
sammelt, vorlieb. Ein Kletter- und Trampelpfad führt ca. 80 Meter
höher, wo die Fallkante des Wasserfalls ist. Dieses schenkten wir
uns, ebenfalls wie den oberen Wasserfall. Wir füllten unsere
Trinkflaschen auf und begannen mit dem Abstieg. Runter ging es
(erstaunlicher Weise) deutlich schneller und wieder an den Kaskaden
angekommen, war die Schulklasse auch nicht mehr da. So kühlten wir
unsere qualmenden Füße ab und rasteten die kommenden 30 Minuten. |
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Für den Weg zu den Kaskaden sollte man mindestens eine
Stunde einplanen, bis zu den Tiger Falls allerdings eher 4
Stunden. Um 15:15 Uhr wieder am Auto, fuhren wir erneut zum
Parkplatz des Tulega George Walk. Denn wir wollten uns das
am Vortag wegen Nebels entgangene Panorama auf das
Amphitheater nicht entgehen lassen. Kurz vor dem Parkplatz
führt ein schmaler, einspuriger Weg hinauf zu den Charlets,
in welchen man im Park übernachten kann. Da der Weg nur von
Anliegern zu befahren werden darf, dachten wir auf den Weg
aufwärts auch über ein Anliegen nach. Man überwindet ca. 200
Höhenmeter und hat einen deutlich besseren Blick auf das
Amphitheater und den 3.282 Meter hohen Mont-Aux-Sources.
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Der Blick auf die Schroffen Bergspitzen der höchsten Berge
Südafrikas war einfach gigantisch und kann schlecht mit Worten
wiedergegeben werden. Im Anschluss verließen wir den Royal Natal
National Park und begaben wir uns erneut nach Bergville. Schon auf
dem Rückweg von den Kaskaden sahen wir die wenigen Wolken immer mehr
aufquellen, was ein Gewitter erwarten lies. Mittlerweile war es auch
soweit. Am Horizont war es schwarz und minütlich zuckten Blitze aus
den Wolken. Der große Regenschauer blieb für uns aber glücklicher
Weise aus. Da es erst 16 Uhr war, wählen wir erneut den weiteren
Weg, um den Woodstock Dam. Scheinbar erwischten wir genau jene
Uhrzeit, zu der in Südafrika alle Schulen Schulschluss haben.
Entlang der Straße liefen hunderte von Kindern unterschiedlichen
alters nach Hause. |
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Immer in der entsprechenden Schuluniform der jeweiligen Schule.
Natürlich drehte sich wieder jeder nach den zwei Weißen im Auto um.
So muss es sein, Berühmt zu sein. Ganz klar ein Grund das niemals zu
werden, da man sich bei jedem Kilometer beobachtet vorkam. In
Bergville muss ein großer Wolkenbruch kurz vor unserem Eintreffen
herunterkommen sein. Alles stand unter Wasser. Wir steuerten erneut
das Kentucky Fried Chicken Restaurant an und nahmen ein verspätetes
Frühstück ein. Dabei wieder das gleiche Schauspiel mit derselben
Bedienung, wie schon am Vortag. Jede Bestellung erforderte diverse
Nachfragen im Nachhinein. Dann noch zur Post, wo wir Briefmarken
benötigten (Öffnungszeit bis 17 Uhr). |
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Aufgrund der langen Schlange in der Doro anstand, fand ich die Zeit,
an den kostenlosen Internetterminals ein wenig im Internet zu surfen
und nach Mails zu sehen. Einige farbige Südafrikaner waren dabei
ziemlich distanzlos. Während ich meine Mails schrieb, schaute man
mir ungeniert über die Schulter, diskutierte den Inhalt der fremden
Sprache und ein ganz mutiger fragte gar, was das bedeuten würde, was
ich da schrieb. Von Bergville fuhren wir noch 64 km die R74 nach
Escourt, wofür wir eine Stunde benötigten. Im Ort entdeckten wir ein
Schild zur Blue Haze Country Lodge. Diese liegt außerhalb von
Escourt, ist ein altes Anwesen mit mehreren Gebäuden im
Landhausstil, mit großer Pferdekoppel. Grundsätzlich ist die Lange
des Anwesend wunderschön. |
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Leicht erhöht, mit riesiger Wiese, Blick auf den Wagendrift Dam und
die Berge im Hintergrund. Die Zimmer sind im afrikanischen Stil
eingerichtet, sehr geräumig, mit Reeddach, einem Kamin und werden
der 4 Sterne Kategorie absolut gerecht. Vom Zimmer aus erreicht man
die Terrasse, wohinter sich die riesige Rasenfläche und dahinter
wiederum der See befindet.. Wegen der schönen Unterkunft,
beschlossen wir spontan, dort einen Tag länger zu bleiben.Im
zugehörigen Restaurant, ließen wir es uns gut gehen. Die Speisekarte
bietet für jeden Wunsch etwas und das Ambiente ist sehr angenehm.
Den Rest des Abends verbrachten wir in der dem Restaurant
angeschlossenen rustikalen Bar, wo wir so manches Bier / so manchen
Wein tranken, bevor wir vor Mitternacht auf unser Zimmer gingen. |
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