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16.02.2008 - Reisebericht Südafrika 2008 - Tag 7 - Swellendam - Tradouws Pass - Barrydale - Ronnies Sex Shop - Ladysmith - Seweweekspoort - Oudtshoorn

Reiseblog - Fotoblog - Afrika - Südafrika - Oudtshoorn - La Pension

 
 
 
 

Der neue Tag begann wie der letzte geendet hat, mit schlechten Erfahrungen in der Pension La Rachelle. Das Frühstück war ebenso ein Witz, wie die gesamte Pension. Das schlechteste Frühstück, aller besuchten Pensionen. Der verpackte Scheibelettenkäse war abgezählt (wehe man isst eine Scheibe mehr), die Butter salzig und Frischwurst komplett Fehlanzeige,....ach ich höre besser auf, sonst ärgere ich mich wieder. Leider spielte auch das Wetter nicht mit, denn es war bei 22 Grad Celsius, aufgrund von geschlossener Bewölkung, ähnlich trübe wie am Vortag. Wir besuchten kurz das altertümliche Haus, die Reetdach gedeckte Tourist Information wobei die Damen beim Stöbern danach, was der Ort touristisch bietet, die Wildebraam Liqueurs Schnapsbrennerei entdeckten.

 
 
 
 

Etwa 3 km von Swellendam in Richtung Golfplatz, dann über eine unasphaltierte Straße, wird es schnell wieder ländlich und man erreicht das alte Anwesen, im kapholländischen Stil. Dort kann man diverse Liköre unterschiedlichster Beerensorten sowohl probieren, als auch kaufen. Außer dem Fahrer (ICH), probierte der Rest der Reisegesellschaft unter Erklärungen eines Angestellten, bis man sich für den Nusslikör entschied. Etwas lustiger setzten wir die Fahrt auf der N2 in Richtung Osten fort, wo uns entgegenkommende Autofahrer mittels Lichthupe, über eine mobile Radarfalle warnten. Diese gab es auf dem weiteren Weg, insbesondere auf der N2, später noch häufiger. 8 km östlich von Swellendam, bogen wir in nördlicher Richtung auf die R324 ab, um über den Tradouws Pass erneut die Swartberge zu überwinden.

 
 
 
 

Der Ort Suurbraak 3 km später, ist mir besonders in Erinnerung geblieben, denn er war gekennzeichnet von ärmlichen Behausungen farbiger Bewohner, so wie wir sie außerhalb der Townships bisher noch nicht gesehen hatten. Wir fuhren auf die schroffen Felsberge zu, das Tal wurde enger und in lang gezogenen Kurven führte die Straße immer weiter aufwärts, parallel an einem Fluss entlang. Außer zwei Aussichtspunkten bietet die Wegstrecke keine weiteren Haltemöglichkeiten. Diese fuhren wir an und sahen eine große Erdspalte (20 – 30 Meter Breit), welche sich durch das gesamte Tal zog und durch welche auch Flusslauf war. Es gibt sicherlich spektakulärere Schluchten und Pässe über die Berge, aber dennoch war das, was wir da sahen, landschaftlich nicht zu verachten.

 
 
 
 

Wie schon so häufig, wechselte auch das Wetter, als bald wir den Scheitelpunkt der parallel zur Küste verlaufenden Bergkette überwunden hatten. Die Wolken hingen erneut vor der Küste an den Bergen fest, legten sich in einem hohen Wolkenberg davor, überschritten die Bergkette aber nicht. Das bedeutete fortan wieder Sonnenschein und 8 Grad Celsius mehr. Uns sollte es recht sein. In Barrydale, der ersten größeren Ansiedlung welche touristische Infrastruktur bietet, gelangt man auf die Route 62. Diese ist, wie die für Südafrika bekannte Gardenroute, ebenfalls eine der touristischen Hauptrouten. Nur führt jene nicht wie die Gardenroute meistens am Meer entlang, sondern durch das wüstenartige und gebirgige Karoo.

 
 
 
 
 

Ich selber ziehe es vor, zwischen den beiden Routen zu wechseln und so öfters einen Pass zu überqueren. Von Barrydale sind es 20 km, bis man den legendären Ronnys Sex Shop erreicht. Kein Geschäft für Equipment und sonstiges Material, was viel gebraucht und selten drüber geredet wird, sondern eine Rockerkneipe. In der Kneipe selber hängen viele BHs, Unterhosen und Schirmmützen von der Decke, welche Zeugen so mancher harten Nacht gewesen seien mögen. Aber auch hunderte Visitenkarten vorheriger Besucher, so nun auch meine. Das ebenfalls positive an diesem Road Stopp war, das man dort auch drinnen rauchen durfte (Rocker die vor der Tür rauchen, würden ja auch irgendwie affig aussehen). Normal ist das nach südafrikanischem Gesetz sowohl in Restaurants, als auch in Kneipen verboten.

 
 
 
 

In Deutschland ist man sich ja nicht so wirklich sicher, wo der Weg in dieser Beziehung hin gehen soll. Aber ich schweife ab... Wir tranken dort eine Kleinigkeit und studierten dabei die Visitenkarten von Besuchern aller Kontinente. Der nächste Ort Ladysmith war 66 km entfernt und wir erreichten jenen um 13 Uhr. Wir hielten im Coffee Shop Route 66, um eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen. An der einzigen größeren Kreuzung im Ort, direkt bei der Tankstelle. Nicht nur wir konnten dabei im Schatten weilen, auch für Autos sind in Südafrika sehr häufig zeltähnliche Carports errichtet, damit man beim Einsteigen in das Auto nicht verglüht. Dort telefonierten wir mit der B&B Unterkunft „La Pension“ in Oudtshoorn, wo wir die nächste Übernachtung reservierten.

 
 
 
 

Wir setzten die Fahrt bei wolkenlosem Himmel und deutlich mehr als 30 Grad Celsius auf der R62 fort, bis wir 21 km später bei Zoar, den Abzweig zum Seweweekspoort Pass erreichten. Kein Pass, der die Berge überwindet, sondern eine sich in unzähligen Kurven und mit nur 400 Metern Höhendifferenz, durch die Berge schlängelnde Straße, durch die bis über 2.500 Meter hohen Swartberge. Von der R62 zweigt eine sehr gut befahrbare und mit Seweweekspoort ausgeschilderte Piste ab. Diese führt gerade zu auf die Berge. Nach ersten Kurven hat man den Eindruck in ein Sackgassen-Bergtal hinein zu fahren und kann sich nicht vorstellen, ohne über die Anhöhe zu müssen, diese riesigen Berge überwinden zu können.

 
 
 
 
 

Man fährt immer einen kleinen Fluss entlang, den man bei der gesamten Strecke des Seweweekspoort von 17 km, 23 mal überquert. Man selber befindet sich dabei auf einer Höhe von 600 – 1000 Metern, wobei der Abstand zu den fast senkrecht aufragenden Bergen von 2.500 Metern, an den engen Stellen weniger als 100 Meter beträgt. Auch dort kann man deutlich die Verwerfungen sehen, wie der teilweise rote Stein durch die Plattenverschiebungen senkrecht nach oben gedrückt wurde. Meiner persönlichen Reihenfolge der besten Pässe oder Schluchten über die Swartberge, würde ich den Seweweekspoort Pass direkt hinter dem Swartberg Pass einordnen, wobei letztgenannter durch nichts zu übertreffen ist. Nur ist der Seweweekspoort weniger bekannt.

 
 
 
 

Also wenn Ihr auf der R62 unterwegs seit, unbedingt 1 ½ Stunden für diese Straße einplanen. Auf der Nordseite, bietet sich des weiteren ein kleiner Abstecher über eine weitere Schotterstraße zum Garrkapoort Damm an, der selbst auf meiner detaillierten Karte nicht eingezeichnet war. Eine Verbindung von dem Damm nach Prince Albert und dann zurück über den Swartberg Pass, ist aber gemäß Beschilderung nicht möglich. Um 15.30 Uhr hatten wir diesen Abstecher beendet und fuhren über die breite Ebene des Karoo weiter über die R62 in Richtung Osten. 24 km hinter Zoar erreicht man den Huisriver Pass, über welchem sich die R62 in lang gezogenen Kurven 400 Meter abwärts schlängelt. Landschaftlich ebenfalls schön, nur war zum Zeitpunkt unseres Besuches dort eine Baustelle mit einspuriger Verkehrsführung und somit alle Aussichtspunkte geschlossen.

 
 
 
 

Also mussten wir ohne Stopp durchfahren. Weiter durch die Ebene des Karoo, mit den großen Swartbergen zur Rechten und den kleinen zur Linken, erreichten wir 39 km später unser Tagesziel Oudtshoorn. Nach kurzem Suchen fanden wir in einer ruhigen Seitenstraße unsere Unterkunft "La Pension". Ein für deutsche Verhältnisse riesiges Anwesen, mit penibel gepflegtem tropischen Garten, auf dem sich drei Häuser befinden. Der Garten beinhaltet alles, was man in Deutschland nur aus dem Tropen-Gewächshaus kennt. Meterhohe Bananenpflanzen, Zitronenbäume,… welchen einen 15 Meter langen Pool und eine Grillstelle umgeben. Das Werk von einem Vollzeit beschäftigten Gärtner, dessen Sohn zudem am Wochenende hilft.

 
 
 
 

Da es um 17 Uhr immer noch über 30 Grad Celsius war, hüpfte ich in den Pool und lies es mir anschließend in der Sonne gut gehen. Später kamen die beiden Inhaber der La Pension zur Terrasse, auf der auch das Frühstück serviert wird und es entwickelte sich eine nette Unterhaltung. Wir stellten fest, dass wir dort länger weilen wollten, hatten aber bereits am Morgen telefonisch eine andere Unterkunft in Wilderness, unserem nächsten Zielort, gebucht. Hinzu kam, dass in Wilderness, direkt an der Küste, davon auszugehen war, dass es bewölkt ist und wir hinter den Bergen, im Karoo Sonne haben würden. Ein Anruf bei dieser folgenden Unterkunft hatte das gewünschte Ergebnis. Wir konnten einen Tag stornieren und alles wurde gut.

 
 
 
 

Da die Besitzer der La Pension in Oudtshoorn Speisekarten der örtlichen Restaurants vorrätig hat, suchten wir in Ruhe aus wo wir hin gehen wollten, und unsere Wahl fiel auf das Avocado Pierre, direkt gegenüber dem CP Nel Museum, welches wie eine Kirche aussieht, aber eine ehemalige Jungenschule ist. In dem Museum erhält man Informationen über die Geschichte von Oudtshoorn in Verbindung mit dem Einfluss der Straußenfarmen. Im Avocado Pierre, einem Restaurant in offener Bauweise mit Terrasse, in welchem die Farbe grün vorherrschend ist (warum auch ewig), füllten wir unsere Mägen. Man war fast schon in übertriebener Weise auf guten Service bedacht, was auch voll und ganz gelang. Ich aß erneut Straußensteak. Nach gut einer Stunde fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft und setzen uns auf die Terrasse vor dem Pool, um die Route der folgenden Tage zu besprechen.

 
 

                                    

                                        

                

                                                                                                                                                                                

 
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