|
Dann fuhren wir zum Upper Viewpoint, meiner Meinung nach der beste
Ausblick auf die Rondavels, auch auf dem Gelände des Resorts
gelegen. Außer uns kein Mensch dort. Über einen Trampelpfad liefen
wir zum Abhang. Schilder deuten an, dass dort manch ungewollter Base
Jump ohne Fallschirm gemacht wurde. Mit anderen Worten: Es gibt
keine Absperrung. Auf einem Felsüberhang trauten wir uns nach vorne
und sahen ein 270 Grad Panorama, in dem bis 800 Meter tiefen und 26
km langen Canyon, die Rondavels und den Blyde River.
Unbeschreiblich! Nach dem Grand Canyon und dem Fish River Canyon in
Namibia, die drittgrößte Schlucht der Erde. Östlich des Canyons,
fällt das Highveld plötzlich und in einer Stufe 1.600 Meter ab, zum
dahinter befindlichen Lowland. Bis zur Küste von Mozambique eine
weite Ebene. |
|
|
|
|
Leider war es früh am Morgen diesig, bei schon 30 Grad Celsius
Hitze. Auf dem Weg zum Ausgang des Resorts, begegneten wir Affen,
welche sich ganz selbstverständlich auf der Straße aufhielten. Auch
wenn es exotischer Anblick ist, sind Affen in Südafrika eine Plage.
Ein Schild verdeutlichte dieses mit „Do not feed them, because we
shoot them“.
Nachdem wir um 9 Uhr das Resort verließen und ich kräftig das
Gaspedal zur Beschleunigung durchdrückte, kam nach 200 Metern eine
Polizistin aus dem Busch gesprungen. Ihr Vorwurf: Ich wäre anstelle
der erlaubten 50 km/h, 75 km/h gefahren. Erstens hatte ich kein
Schild gesehen, welches 50 km/h vorschrieb. Das konnte ich auch
nicht sehen, da es auf der Straße vor der Einmündung zum Blyde River
Resort stand, wie ich später feststellte. |
|
|
|
|
Zweitens kamen mir 75 km/h mehr vor, als ich tatsächlich
fuhr. Eine Rückfrage beim Polizisten mit der Radarpistole im
Gebüsch ergab, dass es 65 km/h gewesen wären. Ein böser
Blick, zusammen mit strenger Ermahnung, und wir durften
weiter fahren, ohne zu bezahlen. Naja, warum auch nicht. Auf
der R532 erreichten wir nach 5 km den Aussichtspunkt Lowfeld
Viewside (oder auch World´s End genannt), ebenfalls mit
Blick auf die Three Rondavels. Touristisch bestens
ausgebaut, Reisebusse parkten dort und viele Stände mit
afrikanischer Handwerkskunst gab es. Nach 50 Metern Fußweg
erreicht man den Abgrund (mit Absperrgittern gesichert), von
wo aus man die drei Hügel, nebst Canyon und Fluss sieht.
|
|
|
|
|
|
|
Wenn man nicht im vorgenannten Resort übernachtet, der beste,
einfach zugängliche Aussichtspunkt auf Blyde River und Canyon. Nach
kurzer Verhandlung auf dem African Market, schlossen wir das Thema
Urlaubsandenken endgültig ab. Zurück auf der R532, fuhren wir 28 km
südlich zum Eingang der Bourkes Luck Potholes auf der linken Seite.
Mit Schranke gesichert, damit jeder 20 ZAR Eintrittsgeld entrichtet.
Man gelangt auf einen großen Parkplatz, der schon um 10 Uhr stark
frequentiert war. Ein Must See entlang der Panorama Route. Das
wissen auch die afrikanischen Händler mit diversen Angeboten. Über
einen asphaltierten Fußweg (vorbei an einem geologischen Museum) der
zum Wanderweg mit Stufen wird, erreicht man nach 700 Metern die
Potholes. |
|
|
|
|
Das sind Auswaschungen im Dolomitgestein, welche in Millionen von
Jahren, durch die vom Wasser mittransportierten Kieselsteine ins
Gestein gefräst wurden. Runde, bizarre Formen, welche das Gestein
angenommen hat und sich schwer beschreiben lassen. Der Fußweg
entlang der Potholes, führt entlang kleiner Wasserfälle und über
zwei Brücken, von denen man einen besseren Blick auf die ca. 8 Meter
tieferen Auswaschungen hat. Bevor das Wasser über den Wasserfall in
die „Mini-Schlucht“ hinab fällt, kann man den friedlich fließenden
Fluss hinauf waten. Wer besser zu Fuß ist, kann den 25 km langen
Yellowood Trail zwei Tage lang durch die umliegenden Regenwälder
laufen. Wenn es noch mehr sein darf, den 41 km langen Protea Hiking
Trail. |
|
|
|
|
Bei uns lief aufgrund der Hitze (35 Grad Celsius) nur der Schweiß,
maximal noch unsere Beine zurück zum Auto. Wir fuhren den am
Vormittag auf der R532 gefahrenen Weg nach Norden zurück. Auf Höhe
des Bryce River Resorts, lagen die Polizisten immer noch mit der
Radarpistole auf der Lauer. Wir fuhren aber anständig. Die
Landstraße mündet 5 km später auf die R36, an dessen Straßenkreuzung
die nahen Echo Caves sind. Aber da bereits 12:15 Uhr, hatten wir
dafür keine Zeit. Der weitere Verlauf der R36 führt kurvenreich
durch landschaftlich schöne Gegend. Eingerahmt von den Bergen im
satten Grün, mit regenwaldähnlicher Bewaldung. Erst hinunter ins
Tal, dann bergan, mit schönen Blicken auf das gesamte Tal. |
|
|
|
|
Schließlich entlang dem Abhang, durch den ca. 150 Meter langen J.G.
Strijdom Tunnel, der durch die letzte Bergkette führt, bevor man in
die Ebene hinunter fährt. Hinter dem Tunnel sind in abenteuerlicher
Weise am Hang gebaute Wellblechhütten der Obst- und
Souvenirverkäufe. Als auch der Ausblick aus 335 Meter Höhe, in die
scheinbar endlose Ebene und den braunen Ohrigstat River zu erwähnen.
Die Straße windet sich in die Ebene, wo die Temperatur weiter
zulegte. Unten angekommen, wird die Fläche intensiv von Obstbauern
genutzt, an dessen riesigen Plantagen wir entlang fuhren. Im
Hintergrund die bis fast 2.000 Meter hohen Berge, mit roten
Felsschichten, welche wir bereits von der anderen Seite an den
Aussichtspunkten am Blyde River gesehen hatten. |
|
|
|
|
Schließlich wechselten wir auf die R531 nach Klaserie. Entgegen der
touristischen Panorama Route und der Millionenstadt Johannesburg,
ist dort die Zeit stehen geblieben. Die Armut der Bevölkerung
aufgrund ihrer Behausungen war augenscheinlich. Schilder, welche auf
private Game Resorts hinwiesen oder auf denen Land zum Kauf
angepriesen wurde, nahmen immer mehr zu. Riesige Areale, welche an
die privaten Game Resorts anschließen. In Klaserie machten wir in
einem Road Stopp ähnlichen Supermarkt einen letzten Halt, um uns mit
dem Notwendigen einzudecken. Nördlich nach Hoedsspruit führt
schnurgerade die R71, welche zur rechten als auch zur linken mit
Drahtzäunen gesichert ist. Rechts beginnen die privaten Game Resorts
und Schilder weisen auf entsprechend exotischen Wildwechsel hin. |
|
|
|
|
8 km nördlich von Klaserie zweigt rechts eine Asphaltstraße ab,
welche gemäß Beschilderung zum Flughafen führt. 1 km später folgt
ein großes Tor, dessen Wachpersonal wir mitteilten, zu welchem
Reserve wir wollten. Nach Abgleich mit seiner Liste wurden wir
durchgelassen. Dann 10 km stur geradeaus, bis ein Schild den Weg zum
Thornybush, unserem Ziel, wies. Dann 15 km über eine breite Piste,
bis wir das Haupttor des Thornybush Game Reserves erreichten. Dort
erneuter Abgleich, ob wir gebucht hatten. Wie bei einer Schleuse,
öffneten sich nacheinander zwei Gatter und wir waren drin. Die Piste
danach war deutlich schlechter (aufgrund mangelnder Bodenfreiheit,
mit einem normalen PKW eingeschränkt befahrbar – aber machbar). 10
km später erreichten wir das Thornybush Main Camp, mit 20
Gästehütten das größte Camp des Resorts. |
|
|
|
|
Dort erhielten wir ein Begrüßungsgetränk und mussten unterschreiben,
dass wir im Falle welches Unglückes auch immer, keine Ansprüche
stellen werden. Derweil wurde per Funk Bescheid gegeben, dass wir
eingetroffen sind und ein Jeep zur Abholung bestellt, nach 15
Minuten eintraf. Die Koffer wurden verladen und über Stock und Stein
wurden wir 8 km (per GPS mitgetrackt) zur Unterkunft Serondella
Lodge gefahren. Unterwegs begegneten wir Impalas und Giraffen. In
der Serondella wurden wir von den Angestellten begrüßt, im Halbkreis
versammelt mit Trommeln. Erneut ein Begrüßungsgetränk und die Koffer
wurden zur Hütte gebracht. Eine traditionelle, afrikanische
Rundhütte, ca. 40 m2, mit Wohn- und Schlafbereich (mit Himmelbett)
und Klimaanlage. |
|
|
|
|
Sowohl vom Wohnbereich, als auch vom Whirlpool im Badezimmer, hat
man Blick auf ein Wasserloch, an welchem regelmäßig Tiere sind. Dazu
eine nicht einsehbare Terrasse, auch mit Blick auf das Wasserloch.
Insgesamt stehen in der Serondella Lodge vier Hütten für maximal 10
Leute zur Verfügung .Zum Areal gehört auch ein Haupthaus (ebenfalls
mit großer Beobachtungsterrasse auf das Wasserloch), wo die
Malzeiten eingenommen werden, eine separate Barhütte und ein 15
Meter großer Pool. Zudem ist dort ein Hochsitz, von welchen
man Blick auf ein weiteres Wasserloch hat. Luxus total, mitten in
der Wildnis. Da es jenseits der 35 Grad war, sprang ich zur
Abkühlung in den Pool. Um 15.30 Uhr war Tea Time, wozu Kuchen,
Sandwitches und Obst serviert wurde. |
|
|
|
|
Eine halbe Stunde später war Abfahrt zum abendlichen Game Drive. Mit
zwei weiteren Paaren, fuhren wir im offenen Jeep auf Safari in dem
11.500 ha großen Gebiet. Zuerst begegneten wir einer Herde
flüchtender Impalas, aber auch einer Familie Nashörnern mit ihrem
Jungen. Ebenso auch einem Wasserbock und einer Giraffenfamilie mit
ihrem Jungen. Faul am Wegesrand schlafend lag eine Löwenfamilie,
welcher wir uns bis auf 2 Meter näherten. Bei der Rundfahrt wurden
die Erklärungen sowohl auf Englisch, als auch immer auf Deutsch
gegeben. Kurz vor 18 Uhr hielten wir auf einer Lichtung, Klapptische
wurden ausgebreitet (sogar mit Tischdecke darüber), kleine
Knabbereien wurden gereicht, als auch ein Getränk, den Sundowner. 15
Minuten hielten wir so inne, bis wir zurück zur Lodge gefahren
wurden. Das Essen war bereitet, der Tisch gedeckt und es gab ein
dreigängiges Menü, bei dessen Hauptspeise man sich am Buffet
bedienen konnte. Es wurde viel erzählt, bis um 21 Uhr alle in ihren
Hütten verschwunden waren, denn schließlich war 5.30 Uhr am nächsten
Morgen Weckzeit. |
|
|
|
|