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21.02.2008 - Reisebericht Südafrika 2008 - Tag 12 - Blyde River Canyon - Three Rondavels - Lowfeld Viewside - Bourkes Luck Potholes - Ohrigstat River - Klaserie - Krüger Park, Thornybush Game Reserve

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Um 8 Uhr gingen wir zum Frühstücksbuffet, im Restaurant, in welchem wir am Vorabend zu Abend gegessen hatten. Danach, sozusagen als Frühsport, spazierten wir zum Aussichtspunkt Lower Viewpoint der Three Rondavels. Das sind drei nebeneinander befindliche Bergspitzen, mit Form der traditionellen, runden afrikanischen Hütten. Eines der landschaftlichen Aushängeschilder des Blyde River Canyons. Der Blick auf die Rondavels ist schön, allerdings vom nahen Upper Viewpoint besser, da letzterer höher gelegen ist (wer hätte das vermutet). Eine Stunde später fuhren wir alle zusammen mit dem Auto zum Lower Viewpoint, dessen asphaltierte Straße weitere 2 km zu einem anderen Aussichtspunkt führt. Dieser bietet aber lediglich Blick auf die Berge, weder auf die Rondavels, noch auf den Canyon.

 
 
 
 

Dann fuhren wir zum Upper Viewpoint, meiner Meinung nach der beste Ausblick auf die Rondavels, auch auf dem Gelände des Resorts gelegen. Außer uns kein Mensch dort. Über einen Trampelpfad liefen wir zum Abhang. Schilder deuten an, dass dort manch ungewollter Base Jump ohne Fallschirm gemacht wurde. Mit anderen Worten: Es gibt keine Absperrung. Auf einem Felsüberhang trauten wir uns nach vorne und sahen ein 270 Grad Panorama, in dem bis 800 Meter tiefen und 26 km langen Canyon, die Rondavels und den Blyde River. Unbeschreiblich! Nach dem Grand Canyon und dem Fish River Canyon in Namibia, die drittgrößte Schlucht der Erde. Östlich des Canyons, fällt das Highveld plötzlich und in einer Stufe 1.600 Meter ab, zum dahinter befindlichen Lowland. Bis zur Küste von Mozambique eine weite Ebene.

 
 
 
 

Leider war es früh am Morgen diesig, bei schon 30 Grad Celsius Hitze. Auf dem Weg zum Ausgang des Resorts, begegneten wir Affen, welche sich ganz selbstverständlich auf der Straße aufhielten. Auch wenn es exotischer Anblick ist, sind Affen in Südafrika eine Plage. Ein Schild verdeutlichte dieses mit „Do not feed them, because we shoot them“. Nachdem wir um 9 Uhr das Resort verließen und ich kräftig das Gaspedal zur Beschleunigung durchdrückte, kam nach 200 Metern eine Polizistin aus dem Busch gesprungen. Ihr Vorwurf: Ich wäre anstelle der erlaubten 50 km/h, 75 km/h gefahren. Erstens hatte ich kein Schild gesehen, welches 50 km/h vorschrieb. Das konnte ich auch nicht sehen, da es auf der Straße vor der Einmündung zum Blyde River Resort stand, wie ich später feststellte.

 
 
 
 

Zweitens kamen mir 75 km/h mehr vor, als ich tatsächlich fuhr. Eine Rückfrage beim Polizisten mit der Radarpistole im Gebüsch ergab, dass es 65 km/h gewesen wären. Ein böser Blick, zusammen mit strenger Ermahnung, und wir durften weiter fahren, ohne zu bezahlen. Naja, warum auch nicht. Auf der R532 erreichten wir nach 5 km den Aussichtspunkt Lowfeld Viewside (oder auch World´s End genannt), ebenfalls mit Blick auf die Three Rondavels. Touristisch bestens ausgebaut, Reisebusse parkten dort und viele Stände mit afrikanischer Handwerkskunst gab es. Nach 50 Metern Fußweg erreicht man den Abgrund (mit Absperrgittern gesichert), von wo aus man die drei Hügel, nebst Canyon und Fluss sieht.

 
 
 
 
 

Wenn man nicht im vorgenannten Resort übernachtet, der beste, einfach zugängliche Aussichtspunkt auf Blyde River und Canyon. Nach kurzer Verhandlung auf dem African Market, schlossen wir das Thema Urlaubsandenken endgültig ab. Zurück auf der R532, fuhren wir 28 km südlich zum Eingang der Bourkes Luck Potholes auf der linken Seite. Mit Schranke gesichert, damit jeder 20 ZAR Eintrittsgeld entrichtet. Man gelangt auf einen großen Parkplatz, der schon um 10 Uhr stark frequentiert war. Ein Must See entlang der Panorama Route. Das wissen auch die afrikanischen Händler mit diversen Angeboten. Über einen asphaltierten Fußweg (vorbei an einem geologischen Museum) der zum Wanderweg mit Stufen wird, erreicht man nach 700 Metern die Potholes.

 
 
 
 

Das sind Auswaschungen im Dolomitgestein, welche in Millionen von Jahren, durch die vom Wasser mittransportierten Kieselsteine ins Gestein gefräst wurden. Runde, bizarre Formen, welche das Gestein angenommen hat und sich schwer beschreiben lassen. Der Fußweg entlang der Potholes, führt entlang kleiner Wasserfälle und über zwei Brücken, von denen man einen besseren Blick auf die ca. 8 Meter tieferen Auswaschungen hat. Bevor das Wasser über den Wasserfall in die „Mini-Schlucht“ hinab fällt, kann man den friedlich fließenden Fluss hinauf waten. Wer besser zu Fuß ist, kann den 25 km langen Yellowood Trail zwei Tage lang durch die umliegenden Regenwälder laufen. Wenn es noch mehr sein darf, den 41 km langen Protea Hiking Trail.

 
 
 
 

Bei uns lief aufgrund der Hitze (35 Grad Celsius) nur der Schweiß, maximal noch unsere Beine zurück zum Auto. Wir fuhren den am Vormittag auf der R532 gefahrenen Weg nach Norden zurück. Auf Höhe des Bryce River Resorts, lagen die Polizisten immer noch mit der Radarpistole auf der Lauer. Wir fuhren aber anständig. Die Landstraße mündet 5 km später auf die R36, an dessen Straßenkreuzung die nahen Echo Caves sind. Aber da bereits 12:15 Uhr, hatten wir dafür keine Zeit. Der weitere Verlauf der R36 führt kurvenreich durch landschaftlich schöne Gegend. Eingerahmt von den Bergen im satten Grün, mit regenwaldähnlicher Bewaldung. Erst hinunter ins Tal, dann bergan, mit schönen Blicken auf das gesamte Tal.

 
 
 
 
 

Schließlich entlang dem Abhang, durch den ca. 150 Meter langen J.G. Strijdom Tunnel, der durch die letzte Bergkette führt, bevor man in die Ebene hinunter fährt. Hinter dem Tunnel sind in abenteuerlicher Weise am Hang gebaute Wellblechhütten der Obst- und Souvenirverkäufe. Als auch der Ausblick aus 335 Meter Höhe, in die scheinbar endlose Ebene und den braunen Ohrigstat River zu erwähnen. Die Straße windet sich in die Ebene, wo die Temperatur weiter zulegte. Unten angekommen, wird die Fläche intensiv von Obstbauern genutzt, an dessen riesigen Plantagen wir entlang fuhren. Im Hintergrund die bis fast 2.000 Meter hohen Berge, mit roten Felsschichten, welche wir bereits von der anderen Seite an den Aussichtspunkten am Blyde River gesehen hatten.

 
 
 
 

Schließlich wechselten wir auf die R531 nach Klaserie. Entgegen der touristischen Panorama Route und der Millionenstadt Johannesburg, ist dort die Zeit stehen geblieben. Die Armut der Bevölkerung aufgrund ihrer Behausungen war augenscheinlich. Schilder, welche auf private Game Resorts hinwiesen oder auf denen Land zum Kauf angepriesen wurde, nahmen immer mehr zu. Riesige Areale, welche an die privaten Game Resorts anschließen. In Klaserie machten wir in einem Road Stopp ähnlichen Supermarkt einen letzten Halt, um uns mit dem Notwendigen einzudecken. Nördlich nach Hoedsspruit führt schnurgerade die R71, welche zur rechten als auch zur linken mit Drahtzäunen gesichert ist. Rechts beginnen die privaten Game Resorts und Schilder weisen auf entsprechend exotischen Wildwechsel hin.

 
 
 
 

8 km nördlich von Klaserie zweigt rechts eine Asphaltstraße ab, welche gemäß Beschilderung zum Flughafen führt. 1 km später folgt ein großes Tor, dessen Wachpersonal wir mitteilten, zu welchem Reserve wir wollten. Nach Abgleich mit seiner Liste wurden wir durchgelassen. Dann 10 km stur geradeaus, bis ein Schild den Weg zum Thornybush, unserem Ziel, wies. Dann 15 km über eine breite Piste, bis wir das Haupttor des Thornybush Game Reserves erreichten. Dort erneuter Abgleich, ob wir gebucht hatten. Wie bei einer Schleuse, öffneten sich nacheinander zwei Gatter und wir waren drin. Die Piste danach war deutlich schlechter (aufgrund mangelnder Bodenfreiheit, mit einem normalen PKW eingeschränkt befahrbar – aber machbar). 10 km später erreichten wir das Thornybush Main Camp, mit 20 Gästehütten das größte Camp des Resorts.

 
 
 
 

Dort erhielten wir ein Begrüßungsgetränk und mussten unterschreiben, dass wir im Falle welches Unglückes auch immer, keine Ansprüche stellen werden. Derweil wurde per Funk Bescheid gegeben, dass wir eingetroffen sind und ein Jeep zur Abholung bestellt, nach 15 Minuten eintraf. Die Koffer wurden verladen und über Stock und Stein wurden wir 8 km (per GPS mitgetrackt) zur Unterkunft Serondella Lodge gefahren. Unterwegs begegneten wir Impalas und Giraffen. In der Serondella wurden wir von den Angestellten begrüßt, im Halbkreis versammelt mit Trommeln. Erneut ein Begrüßungsgetränk und die Koffer wurden zur Hütte gebracht. Eine traditionelle, afrikanische Rundhütte, ca. 40 m2,  mit Wohn- und Schlafbereich (mit Himmelbett) und Klimaanlage.

 
 
 
 

Sowohl vom Wohnbereich, als auch vom Whirlpool im Badezimmer, hat man Blick auf ein Wasserloch, an welchem regelmäßig Tiere sind. Dazu eine nicht einsehbare Terrasse, auch mit Blick auf das Wasserloch. Insgesamt stehen in der Serondella Lodge vier Hütten für maximal 10 Leute zur Verfügung .Zum Areal gehört auch ein Haupthaus (ebenfalls mit großer Beobachtungsterrasse auf das Wasserloch), wo die Malzeiten eingenommen werden, eine separate Barhütte und ein 15 Meter großer Pool. Zudem ist dort ein Hochsitz, von welchen man Blick auf ein weiteres Wasserloch hat. Luxus total, mitten in der Wildnis. Da es jenseits der 35 Grad war, sprang ich zur Abkühlung in den Pool. Um 15.30 Uhr war Tea Time, wozu Kuchen, Sandwitches und Obst serviert wurde.

 
 
 
 

Eine halbe Stunde später war Abfahrt zum abendlichen Game Drive. Mit zwei weiteren Paaren, fuhren wir im offenen Jeep auf Safari in dem 11.500 ha großen Gebiet. Zuerst begegneten wir einer Herde flüchtender Impalas, aber auch einer Familie Nashörnern mit ihrem Jungen. Ebenso auch einem Wasserbock und einer Giraffenfamilie mit ihrem Jungen. Faul am Wegesrand schlafend lag eine Löwenfamilie, welcher wir uns bis auf 2 Meter näherten. Bei der Rundfahrt wurden die Erklärungen sowohl auf Englisch, als auch immer auf Deutsch gegeben. Kurz vor 18 Uhr hielten wir auf einer Lichtung, Klapptische wurden ausgebreitet (sogar mit Tischdecke darüber), kleine Knabbereien wurden gereicht, als auch ein Getränk, den Sundowner. 15 Minuten hielten wir so inne, bis wir zurück zur Lodge gefahren wurden. Das Essen war bereitet, der Tisch gedeckt und es gab ein dreigängiges Menü, bei dessen Hauptspeise man sich am Buffet bedienen konnte. Es wurde viel erzählt, bis um 21 Uhr alle in ihren Hütten verschwunden waren, denn schließlich war 5.30 Uhr am nächsten Morgen Weckzeit.

 
 

                                    

                                        

                

                                                                                                                                                                                

 
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