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Woche 3
Woche 2

 

 

 

Der zweite Tag in Saint Lucia begann ebenfalls mit wunderschönem Wetter und bereits früh am Morgen warmen Temperaturen. Wir Frühstückten mit vier anderen Gästen auf der Terrasse am Pool und buchten daraufhin mit Unterstützung unserer Vermieterin eine Bootsfahrt auf den St.Lucia Estuary, dem Fluss, welcher die Lagune speist. Punkt 9:30 Uhr legte das größtenteils mit einer deutschen Bustouristengruppe besetztes Boot ab. Wir mussten gar nicht lange fahren, bis wir eines der über 1.500 im seichten Wasser lebenden Krokodile sahen. Zum Schwimmen also nur für die persönlich ärgsten Feinde geeignet. Aber nicht nur die Süßwasserkrokodile sind eine Gefahr. Sondern auch die über 800 dort lebenden Flusspferde, welche nicht lange auf sich warten ließen bis wir jene entdeckten. Das Boot hat ein Unterdeck und ein Oberdeck (wer hätte das vermutet), wobei letzteres in der Sonne ist. Trotz intensivem Eincremen, zog ich mir einen Sonnenbrand zu, von dem ich auch zu Hause noch etwas hatte. Und das in nur zwei Stunden, welche die Bootsfahrt dauerte. Ich denke, wenn man in St. Lucia ist, sollte man diese Bootsfahrt mitgemacht haben. Zusammen mit dem Besuch des Greater St. Lucia Wetlands Parks, ein ausgefülltes Tagesprogramm.

 
 

Ausblick während der Bootsfahrt

 
  Flusspferde im Fluss
 

Da die Gegend recht abgelegen ist (und daher die Anfahrt zeitintensiv ist), würde ich zudem ein paar Stunden, wenn nicht einen gesamten Strandtag einlegen. Denn so abgelegene Strände wird man anderorts in Südafrika nicht mehr sehen, womit man dann bei zwei Tagen Aufenthalt wäre. Anschließend zurück im Ort, holten wir uns im Supermarkt eine Kleinigkeit zu essen. Bereits 12.30 Uhr und fast 38 Grad Celsius, fuhren wir in den Greater St. Lucia Wetlands Park. Dieser ist 60 km parallel der Küste um die Flussmündung, welche durch eine Dünenlandschaft vom Meer getrennt ist. Landeinwärts beinhaltet der Park eine 40 km lange und 2 bis 8 km breite Lagune, welche maximal einen Meter tief und über einen Gezeitenkanal mit dem Meer verbunden ist. Seit 1999 ist der Park Teil der UNESCO Weltnaturlandschaft, hat somit den Status einer World Heritage Site. Insgesamt hat der Park die Größe von 250.000 ha und zieht sich nach Norden bis an die Grenze zu Mozambique. An der Küste sind riesige Dünen, im Landesinneren hingegen Sümpfe, Papyrusdickicht, Palmen- und Mangrovenwälder. Unser erstes Ziel war das Cape Vidal. An der Schranke waren 30 ZAR pro Person und 35 ZAR für das Auto Eintrittsgeld zu entrichten.

 
                                  
 

 

Eine scheinbar neu geteerte Straße, führt nach 25 km Geradeausfahrt in nördlicher Richtung, zum Ziel. Auf der rechten Seite entlang an vereinzelten Mangroven und zur Linken den Binnensee in Blickweite. Eine eintönige Fahrt, da man wegen drohender Wildunfälle nur 30 km/h fahren darf (laut Broschüre kostet es bis zu 100.000. ZAR, wenn man Tiere zu Bruch fährt). Und das nicht ohne Grund, denn Nashörner, Zebras, Impalas, Büffel, Affen,.... viele Arten sind in dem Gebiet beheimatet. Einzige interessante Begebenheit kurz vor dem Erreichen des Cape Vidal, war eine Straßensperre der afrikanischen Art. Ein Farbiger saß mit einem gespannten Seil am Straßenrand, lockerte dieses aber umgehend, sodass wir passieren konnten. Ein absolut stressfreier Job. Die letzten 500 Meter vor Ende der Straße, führte jene steil bergab durch einen dichten Wald. Wir gelangten auf einen großen Parkplatz, auf dem sogar eine Tankstelle ist (ich vermute mal eher für Schiffsmotoren, da einige Boote auf Trailern abgestellt waren). Zudem bieten die Blockhütten des Bhangazi Bushcamp oder der angrenzende Campingplatz, eine landschaftlich lauschige Möglichkeit der Nächtigung (nur für Selbstversorger).

 
Ausblick auf dem Weg zum Cape Vidal
 

 

 

Traumstrand am Cape Vidal
 

Vom Parkplatz führt ein Weg durch die Dünen zum Strand. Wo der Weg am Strand mündet, hielten sich maximal 20 Leute auf. Ansonsten war der bis zum Horizont reichende Strand menschenleer. Da keine Wolke am Himmel, beschlossen wir einen ausgedehnten Strandspaziergang in nördlicher Richtung. Entgegen dem ebenso endlosen und menschenleeren Strand von Wilderness, fand ich jenen am Cape Vidal aus nachfolgenden Gründen deutlich besser. Erstens ist das Ufer gänzlich unbebaut. Die bis zu 20 Meter hohen Dünen, begrenzen den ca. 100 Meter breiten Strand. Zudem war die Brandung deutlich geringer, da vorgelagerte Korallenriffe die Wellen vorher brechen. Auch sind dies Wassertemperaturen aufgrund der warmen Agulhas-Strömung deutlich höher. Leider versäumten wir aus Unwissenheit, an den Korallenriffen zu schnorcheln, wo eine große Artenvielfalt bunter Fische zu finden ist. Leider auch der Blue Bottle Jellyfish (auch Portugiesische Galeere genannt). Mit seinen blauen Tentakeln nicht größer als 20 cm, wirkt er unscheinbar. Aber als Doro barfuss auf einen der Tentakeln trat, bekam sie das aus Eiweißen bestehende Nervengift zu spüren. Später in Wikipedia nachgelesen, ist uns immer noch ganz schummerig, da wie Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, einen allergischen Schock zu erleiden.

 

 

 

Aber nach 30 Minuten, war der Schmerz wieder weg. Wir spazierten gute 45 Minuten am Strand entlang, bis wir beschlossen, umzukehren. Es war einfach kein Ende des breiten Traumstrandes in Sicht, wahrscheinlich hätten wir bis Mozambique durchmarschieren können. Um 15 Uhr wieder am Auto, durchfuhren wir erneut die menschliche „Seilschranke“, bis kurz darauf rechts ein kleiner Weg abzweigt. Wenn man der Beschilderung zum Bhangazi Bushcamp folgt, nicht zu verfehlen. Die Fahrspur ist einspurig (zudem Einbahnstraße) und besteht aus zwei parallel verlegten Gehwegplatten. Das dazwischen wachsende Gras, hörten wir des Öfteren am Unterboden unseres Toyotas. Zur Linken befindet sich Grasland und zur Rechten ein Binnensee. Schilder warnen davor, nicht zu schwimmen oder zu angeln, wenn man nicht die letzte Bekanntschaft mit einem Krokodil machen möchte. Nach ca. 3 km wird die Straße breiter, ist asphaltiert und macht einen Boden nach Süden. Die folgende 15 km geht es parallel der Mfabeni Sümpfe. Zum Zeitpunkt unseres Besuches, ließen sich die verschiedenen Tiere blicken. Wir sahen auf dem Rundweg Nasshörner, Impalas, Zebras, Wasserbüffel... Da wir aufgrund unseres Besuche im Krüger Park verwöhnt in Bezug auf Tiersichtungen waren, beeindruckte uns das wenig, obwohl ein kurzer Fotostopp immer drin war.

  Der Binnensee während des Schlenkers
 
                                  
 
  Zebras im Park
 

Wenn man den Krüger Park nicht besuchen sollte, ist der Greater St. Lucia Wetlands Parks lohnenswert, auch wegen der dichten Tierpopulation. Nach insgesamt über 20 km, mündet der kleine Abstecher wieder auf der Hauptstraße. Wenn man im Park ist, meiner Meinung nach absolutes Pflichtprogramm, was man keinesfalls auslassen sollte. Nicht lange auf der Hauptstraße, zweigt links ein Weg zu Mission Rocks ab. Etwa nach 1 km bergauf, erreicht man einen kleinen Parkplatz an einem Schild (View Side and Picknick Area). Nach 300 Metern Fußweg, ebenfalls steil bergauf hat man das Ziel erreicht. Einen Aussichtspunkt, von welchem aus man einen hervorragenden Überblick hat. Sowohl über die riesigen Sümpfe, die Flüsse und Binnenseen, als auch auf der anderen Seite zum Meer. Außer uns kein Mensch dort und dann dieser Ausblick. Klasse! Wieder am Auto, folgten wir der Straße weitere 2 km, bis an einem großen Parkplatz Sackgasse ist. Durch die Dünen führt ein Zugang zum Strand, welcher uns als solcher aber enttäuschte. Anstelle endlosen Sands, sahen wir nur Steine. Es gab auch keinen Zugang zum Wassern des Bootes. Deshalb lässt sich vermuten, dass der Parkplatz für Angler angelegt wurde.

 

 

 

In den Dünen befanden sich ca. 30 Affen (Meerkatzen), welche uns in Augenschein nahmen und wir sie. Da wir vor der Cleverness der Affen Respekt haben und es so viele waren, beschlossen wir den Rückzug. Denn der Küstenabschnitt hatte nicht viel zu bieten. Zurück zur Hauptstraße begegneten wir noch einem Zebra, bevor wir nach ca. einer Stunde, vor verlassen der Hauptstraße, wieder auf ihr waren. Zurück zum Haupttor und Ragerstation waren es noch 10 km, welche wir um 17 Uhr durchfuhren. Nachfolgend ein kleines Zwischenfazit zu den Wetlands bei Saint Lucia. Leider ist der die Gegend etwas abgelegen und deshalb nicht auf der üblichen Touristenroute. Wäre ich zum ersten mal in Südafrika und das höchstens drei Wochen, würde ich den Schlenker nicht fahren. Ist man bereits die Gardenroute beim ersten Besuch schon mal gefahren und lässt diese ganz aus oder besucht jene nur im Schnelldurchgang, würde ich die Wetlands als dritte Wahl nach dem Krüger Park absolut empfehlen. Aufgrund der geographischen Lage, kann man Saint Lucia einfach mit dem Krüger Park kombinieren. Deshalb bietet sich ein zweiwöchiger Schlenker von Johannesburg, über die Panorama Route, in den Krüger Park, dann in die Wetlands und schließlich in die Drakensberge an. Grundsätzlich hat uns die Küstenlandschaft nicht weit von Mozambique absolut überzeugt. Abseits der Haupttouristenroute, mit schöner Tierwelt und genialen Stränden.

 
 
Ausblick vom Mission Rocks Viewpoint zum Meer
 
  Ausblick vom Mission Rocks Viewpoint zur Landseite

Meiner Meinung nach die schönsten in Südafrika überhaupt. Aber wieder zurück zu unserer Reise. In Saint Lucia fuhren wir als zu unsere Unterkunft an, legten den Staub des Tages auf der Haut im Pool ab. Sonnten uns dort, bis wir im Ort auf der McKenzie Street ein italienisches Restaurant fanden, wo wir unseren letzten Urlaubsabend in Südafrika ausklingen ließen. Um 21 Uhr wieder in der im Elephant Coast Guest House, saßen wir bei tropischen Temperaturen noch auf der Terrasse, bis der Tag für uns ein Ende fand.

 

 

                                                                                                                   
 
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