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23.02.2008 - Reisebericht Südafrika 2008 - Tag 14 - Drakensberge - Sterkfontain Dam - Oliviershoekpas - Royal Natal National Park - Tugela George Walk - Policemen´s Helmet - Bergville -

Reiseblog - Fotoblog - Afrika - Südafrika - Bergville, Drakensberg - Hlalanathi Drakensberg Resort

 
 
 
 

Da Frühstück im Glen Reenen Rest Camp nicht inklusive ist, nahmen wir mit ein paar am Vortag gekauften Keksen vorlieb. Um 8:30 Uhr waren wir bereits on the road. Leider hat sich das Wetter zunehmend verschlechtert, sodass auch die Bergspitzen im Nebel waren. Wir durchfuhren den Park, verließen diesen durch den Ostausgang, wo wir an weiteren, am Vortag noch nicht gesehenen Felsformationen entlang kamen. Die Schöneren sind meiner Auffassung nach im westlichen Teil des Nationalparks, wobei jene im Osten auch sehenswert sind. Hinter dem Parkausgang folgten wir der R 712 weiter, welche durch ein weites, grünes Tal, eingerahmt von Bergen, führt. Wenn das Wetter besser gewesen wäre, hätte man dort bereits die Drakensberge gesehen.

 
 
 
 

Vorbei am Sterkfontain Dam Stausee, wo wir einen kurzen Stopp einlegten, verließen wir die bei die Hochebene.  In lang gezogenen Serpentinen, immer am Bergrücken entlang, ging es über den Oliviershoekpas abwärts. Die Vegetation wechselte, d. h., dass fortan dichter Baumbewuchs die Berghänge säumte. Auf der Bergstraße abwärts, sahen wir auf der Gegenspur einen LKW mit einem Seecontainer auf der Ladefläche neben der Straße, kurz vor dem Abhang, auf der Seite liegen. Die Polizei und ein zu kleiner Kranwagen waren bereits da. Unser Glück war, dass wir noch eben passieren konnten, bevor die Straße gesperrt wurde. Im luxuriösen Little Swisserland Resort, am Hang mit weitem Ausblick über das gesamte Tal gelegen, machten wir einen Frühstücksstopp.

 
 
 
 

Auf dem zugehörigen Parkplatz machte das Auto erneut Mucken. Mal ging es einfach aus, dann schoss die Drehzahl, ohne dass ich das Gaspedal berührte, auf 4.000 Umdrehungen. Nun reichte es uns, denn auf Bergstraßen war uns das zu gefährlich. Wir riefen den Kundendienst bei der National Autovermietung an. Der Dame dort hätte man mal einen Einführungskurs in südafrikanischer Geographie geben sollen. Denn es dauerte sehr lange, ihr verständlich zu machen, wo wir uns gerade befanden (ich nannte auch viele größere Orte in bis zu 200 km Entfernung) Ich hatte den Eindruck, sie würde nur Johannesburg kennen (reicht ja auch, wenn man dort wohnt). 10 Minuten später rief mich die National Vertretung Harrismith an, welche ca. eine Fahrstunde entfernt ist.

 
 
 
 

Dort schilderte ich das Problem und vereinbarte, in einer Stunde am Eingang vom Royal Natal Nationalpark, von einem Mitarbeiter ein neues Auto zu erhalten. Also mussten wir uns auf die Socken machen. Es waren nur noch 20 km, welche wir durch kleine, ärmlich wirkende Ortschaften fuhren, um den vereinbarten Treffpunkt zu erreichen. Am Parkeingang des Royal Natal warteten wir 10 Minuten auf den neuen Wagen und weitere 5 Minuten später war der Fahrzeugtausch vollzogen. Fortan waren wir mit einem weißen Toyota Yaris unterwegs. Der Eintritt für den Royal Natal National Park betrug 50 ZAR pro Person. Der Park selber bietet außer ein paar Chalets zur Selbstversorgung keine Versorgungsmöglichkeiten. Außer Getränken und ein paar Schokoriegeln gibt es im Visitors Center nichts zu kaufen.

 
 
 
 
 

Dafür ist die Natur grandios, wenn nicht unbedingt die Berge in Wolken gehüllt sind, wie bei unserem Besuch. Zusammen mit dem Rugged Glen National Reserve, ist der Park 88 km2 groß, wurde 1916 eingerichtet und bekam den Zusatz Royal, weil 1947 die Lisbeth von England, als Teenager mal ein paar Tage dort verbracht hat. Der Park wird als das Dach von Afrika bezeichnet, weil sich unter anderem, der 3.282 Meter hohe Mount-Aux Sources im Park befindet. Höhepunkt des Besuches ist das Amphitheater, eine 500 Meter hohe, senkrecht abfallende Felswand, mit Ausdehnung von 5 km, zwischen den Bergen Sentinel und Eastern Buttress. Entgegen den normal spitz nach oben zulaufenden Bergen, ist das Amphitheater Bergkette, welche ähnlich einem Plateau verläuft.

 
 
 
 

Über die Abbruchkante des Hochplateaus, stürzt der dritthöchste Wasserfall der Welt, der Tugela River, 800 Meter über mehrere Stufen in die Tiefe. Wir fuhren zum ausgeschilderten Parkplatz des Tugela George Walk. Dieser führt in das enger und schließlich zur Klamm werdende Tal des Amphitheaters hinein und endet schließlich am Tugela Wasserfall. Am Visitors Center steht, dass die Wanderung 22,5 km lang ist – zugegeben etwas großzügig gemessen. Dieses soll ab dem Besucherzentrum gelten – ab dem Parkplatz sind es nur noch 14 km (hin und zurück), wobei es vom Visitors Center zu Parkplatz nur 3 km einfacher Weg sind. Am Parkplatz ist ein Mitarbeiter der örtlichen Community, welcher gegen eine freiwillige Spende etwas mehr auf das abgestellte Auto aufpasst. Arbeitsbeschaffung auf südafrikanisch.

 

 

 
 
 
 

Die Wanderung beginnt durch das Dickicht des Waldes, das aber schon bald verlassen wird, um den Tugela River auf einer Holzbrücke zu überqueren. Ab dann geht es aufwärts. Nicht sehr steil, aber dennoch stetig. Bis man schließlich 100 Meter über dem Fluss läuft, immer auf dem Bergrücken des auffällig geformten Policemen´s Helmet und später in kleine Seitentäler, immer auf der Anhöhe bleibend. Nach 90 Minuten Wanderung, 4,5 km von unserem Startpunkt, wobei wir 310 Höhenmeter überwunden hatten, beschlossen wir umzukehren. Der Policemen´s Helmet war noch knapp unterhalb der Wolkendecke. Aber alle höheren Berge waren gänzlich in Wolken gehüllt, sodass wir den Wasserfall sowieso gänzlich sehen würden, da es immer nebeliger wurde, je mehr wir in das Tal hinein kamen.

 
 
 
 
 

Wie wir auf dem Rückweg feststellten, die richtige Entscheidung, denn 20 Minuten vor der Rückkehr zum Auto begann es erst leicht, dann immer heftiger zu regnen. Um 16 Uhr wieder am Auto, fuhren wir zu einem weiteren Highlight des Parks, die Kaskaden (wegen der kaskadenförmigen Wasserfälle). Es regnete aber immer stärker, sodass wir nach spätestens 5 Minuten gänzlich durchnässt gewesen wären. Also beschlossen wir, den Park zu verlassen, um am Folgetag auf besseres Wetter zu hoffen und dann ggf. zurückkehren. Über die R74 gelangten wir in 40 Minuten nach Bergville. Der nächst größere Ort in der Gegend. Wir entdeckten ein Kentucky Fried Chicken Restaurant, wo wir verspätet zu Mittag aßen. Dort erlebten wir die typisch südafrikanische Mentalität vieler Farbiger.

 
 
 
 

Bestellung eines, was auch immer ich Menüs. Anstelle gleich zu Fragen, ob es Cola oder Fanta seien sollte, wurde die Bestellung erst mal so aufgenommen. Wir warteten am Tisch, als die Bedienung das erste mal kam. „Welches Getränk darf es sein?“ Dann ein zweites mal kam. „Welche Sauce hätten Sie gerne?“ Dann ein drittes mal. „Die von Ihnen gewählte ist aus.“ Dann ein viertes mal. „Die Sauce ist auch aus.“ Bevor es noch länger dauert und die Dame noch 3 mal angetrabt kam, half nur die Frage meinerseits: „Dann nehmen Sie doch die, die es gibt.“ Von Bergville aus begannen wir die Suche nach einer Unterkunft. Es gibt zwar ein Hotel in Bergville, aber wir wollten näher zu den Bergen, damit am Folgetag die Anfahrt schneller geht.

 
 
 
 

Zurück zum Royal Natal Nationalpark fuhren wir eine kleine Landstraße (es gibt außer der R74 nur noch eine weitere, Namenlose), welche landschaftlich deutlich schöner ist, um den Wodstock Dam Stausee herum. Nur waren auf dem Weg diverse kleine Ortschaften zu durchfahren, sodass wir doppelt so lange wie über die R74 benötigten. Die Orte waren ausschließlich von der Farbigen Bevölkerung bewohnt, die Hütten sahen sehr ärmlich aus und der Grossteil der Bewohner stand auf der Straße herum. Folglich durchfuhren wir diese Orte mit 30 km/h und wurden entsprechend angestarrt, aber glücklicher Weise in Ruhe gelassen. Wieder am Royal Natal Park, war es gänzlich dunkel.

 
 
 
 

War fuhren die vor dem Eingangshäuschen des Royal Natal Nationalparks, nach rechts abbiegende Straße zum Rugged Glen National Reserves, fast nur noch im Schritttempo. 5 km später erreichten wir das luxuriöse Orion Mont-Aux-Sources Hotel. Auf dem Parkplatz sahen wir bereits mehrere Reisebusse. Das hatte natürlich zur Folge, dass sämtliche Zimmer ausgebucht waren. Also standen wir kurz vor 20 Uhr ohne Hotel und ohne Idee, wo noch eines seien könnte. An der Rezeption erhielten wir den Hinweis, die Straße weitere 10 km zu fahren. Da wir im strömenden Regen mittlerweile nur noch mit 20 km/h voran kamen, dauerte es natürlich, bis wir Hlalanathi Ressort erreichten.

 
 
 
 

Dieses ist eine Mischung aus gehobenem Campingplatz, mit schön eingerichteten Chalets, angrenzend an einem Golfplatz, mit großem Swimmingpool. An der Rezeption fanden wir niemanden mehr vor, aber im Schrankenhäuschen war noch jemand, von dem wir einen Schlüssel für ein Chalet erhielten. Eine Doppelhaushälfte, aus drei Zimmern bestehend mit Terrasse und allem was man benötigt. Sogar Satellitenfernsehen gar ab dort, mit über 50 Programmen angrenzender afrikanischer Staaten, aber auch Euronews, wo wir das erst mal seit über zwei Wochen wieder die Nachrichten der Heimat sehen konnten. Wir setzten uns noch eine Stunde auf die Terrasse, bis auch dieser Urlaubstag für uns ein Ende fand.

 
 

                                    

                                        

                

                                                                                                                                                                                

 
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