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13.02.2008 - Reisebericht Südafrika 2008 - Tag 4 - Stellenbosch - St. Mary´s Cathedral - Blomm Street - Rhenish Kirche - Waterford Wine Estate - Ernie Els Wine Estate - Jonkershoek Naturreservat - Eerste Waterval

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Der morgen in Stellenbosch empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und sollte der heißeste Tag unseres Urlaubs überhaupt werden. Von unserem Appartement zum Haupthaus legten wir erst 4 km zurück, aber dafür war es das beste Frühstück unseres gesamten Urlaubes. Der Vermieter war deutschstämmig und wusste ganz genau, wonach dem Deutschen beim Frühstück ist. Brötchen, ein Buffet von exotischen Früchten, fast besser als zu Hause. Gut gestärkt und mit Detailhinweisen der einzelnen Weingüter ausgestattet, machten wir uns auf den Weg. Als erstes besuchten wir das historische Zentrum bei Tageslicht. Auf der Alexander Street nahe der St. Mary´s Cathedral, parkten wir unser Auto (gute und reichlich Parkmöglichkeiten dort) und schlenderten über dem afrikanischen Markt, der sich auf dem Stadtplatz „Die Braak“ befindet.

 
 
 
 

Entlang der  Blomm Street, mit alten historischen Häusern, in denen sich Geschäfte befinden, welche genau dieses Flair wiedergeben setzten wir unseren Weg fort. Schließlich erreichten wir die Rhenish Church, welche 1823 als Schule für Mischlinge und Sklavenkinder gegründet wurde. Die Kirche sollte bei einem Besuch von Stellenbosch keinesfalls ausgelassen werden. Innen zwar recht spartanisch eingerichtet, sieht sie von außen aus, als wäre am Vortag die Renovierung außen erst abgeschlossen worden. Wenn man schon mal dort ist, sollte man auch in den angrenzenden Kirchengarten der Rheinischen Kirche in Stellenbosch gehen, der penibelst gepflegt ist.  Bei unserem weiteren Rundgang kamen wir zudem am Village Museum in Stellenbosch vorbei, in welchem die Inneneinrichtung der Kolonialhäuser der unterschiedlichen Epochen dargestellt wird.

 
 
 
 

Da die Türen offen waren, genügte uns ein kurzer Blick ins Innere. Somit war gegen 10.30 Uhr unsere kleine Runde durch das Zentrum von Stellenbosch beendet, in welchem die koloniale Zeit in Bezug auf die Gebäude stehen geblieben zu sein schien und wir fuhren zu den Weingütern. Da ich letztes mal das der Paulaner Brauerei gehörende Weingut Blaauwklippen und Fairview besucht hatte, sollte es 2008 ein anderes sein. Empfehlung unseres Vermieters: Waterford Wine Estate. Über die R44 nach Süden, fast auf halber Strecke zu Summerset West, links in die Straße Stellenrust hinein, welche später zur Schotterpiste wird, ca. 10 Minuten von Stellenbosch. Die Auffahrt zum Weingut ist imposant. Vorbei an penibel gepflegten Weinreben und mit der Nagelschere gepflegten Gärten, bis zum Anwesen im toskanischen Stil.

 
 
 
 

Im Innenhof (mit schönem Springbrunnen) ist ein Restaurant der gehobenen Art. Kaum im Innenhof, kam gleich eine Kellnerin und wollte uns einen Platz zuweisen. Essen nebst Weinprobe wollten wir nicht gleich, sondern uns das Gut ansehen und mit einer Führung verbinden. Sie fragte nach und kam mit der Information zurück, dass Weinlese wäre (kommt von der Jahreszeit hin) und die Räume deshalb zu rutschig wären, um Fremde hinein zu lassen. Somit hatte sich das Mittagessen nebst Weinprobe erledigt. Also führten wir uns in Eigenregie herum. Dabei sahen wir, dass Anhängerladungen Trauben über ein Förderband in das Gebäude transportiert wurden. Wir liefen kurz an den Reben entlang, an welchen per Schild detailliert die Rebsorte aufgeführt war.

 
 
 
 
 

Die Runde führte uns zum Auto und dieses zum nächsten Weingut. Das des berühmten Golfspielers Ernie Els (kannte vorher nur Tiger Woods und Bernhard Langer – nun kenne ich einen mehr). Dorthin führte der Weg über unasphaltierte Pisten durch die Weinberge, immer weiter ins Hinterland. Da die Weingüter auf den kleinen Straßen gut ausgeschildert sind, einfach zu finden. Das Weingut Ernie Els unterscheidet räumlich zwischen Produktionsbetrieb und Gastronomie. Wir erreichten das oberpiekfeine Restaurant, am Hügel gelegen, mit bestem Blick über die Weinfelder und den Bergen im Hintergrund. Wir wurden zuerst nach unserer Reservierung gefragt und da wir jene nicht hatten, waren wir fast wieder auf dem Sprung. Ein Ehepaar hatte währenddessen seinen Platz geräumt, sodass nun doch Platz für uns war.

 
 
 
 

Die Speisen waren sehr übersichtlich, geschmacklich kann ich als Nichtfeinschmecker nichts qualifiziertes dazu sagen. So stelle ich mir die Atmosphäre in einem Restaurant aus dem Michelinführer vor. Nur das auch die Preise zivil waren. Der Wein sogar kostenlos. Hätten wir das vorher gewusst... Ich schaffte es, mich zu benehmen und nach einer guten Stunde fuhren wir zur 1 km entfernten Produktionsstätte. Die 1 km lange Auffahrt war eine gärtnerische Meisterleistung. Ich möchte nicht wissen, wie große Heerscharen damit beschäftigt sind. Das Anwesen ist ebenfalls am Hang gelegen, mit großer Terrasse und Blick auf das Tal. Wir betraten das Gebäude, gelangten in die großzügige Empfangshalle, ähnlich einem Rittersaal eingerichtet.

 
 
 
 

Ein junger Mann in Golfbekleidung kam auf uns zu und bot uns eine Weinprobe an. Diese nahmen wir gerne an, hatten vorher allerdings den Wunsch, eine Führung durch das Anwesen zu machen. Diesem wurde umgehend entsprochen. Wir wurden durch ein großes Lagergewölbe geführt, in welchem die Fässer standen. Es folgten ausführliche Erklärungen, von denen mir insbesondere im Gedächtnis geblieben ist, dass die Fässer nur einmalig zur Lagerung genutzt werden um dann verkauft zu werden. Die folgende Weinprobe, bei welcher uns drei verschiedene Sorten zum Verkosten eingeschenkt wurden, kostete 60 ZAR. Ich als Bierfreund verzichtete (schließlich konnte ich ja nicht besoffen zurück fahren). Dazu wurden uns die Flaschenpreise der getesteten Weine gereicht. Manche Flaschen kosten bis 600 ZAR = 60 Euro.

 
 
 
 
 

Doro meinte, dass ihr der Wein für 2,50 Euro von Aldi besser schmeckte, auch weil bei den Ernie Els Weinen verschiedene Rebsorten miteinander vermischt werden. Das Prozedere dauerte eine Stunde und da es knapp 40 Grad Celsius warm war, fuhren wir Doro´s Eltern zum Appartement, da sie sich am Pool ausruhen wollten. Wir fuhren zum Jonkershoek Valley. Das heißt, wir versuchten es, denn wir schafften es, uns in Stellenbosch zu verfahren. Das Jonkershoek Valley liegt ca. 10 km nördlich von Stellenbosch, im Bergtal des Assegaaibosch Naturreservats. Von Stellenbosch in Richtung Universität fahren und dann der Jonkershoek Road folgen, sind es 15 Minuten bis zur Schranke und damit Eingang des Reservats. Da das Reservoir nur bis 18 Uhr geöffnet ist, wir aber erst um 15 Uhr dort waren, schienen wir nicht willkommen zu sein.

 
 
 
 

Der Ranger fragte uns, was wir denn jetzt noch dort suchen würden, denn für Wanderungen sei es zu spät und wenn wir um 18 Uhr nicht raus wären, hätten wir Pech gehabt. Leute gibt´s... Da wir eine kurze Wanderung machen wollten, versprachen wir, rechtzeitig zurück zu sein. Wir erhielten eine Karte des Gebietes und hatten 80 ZAR pro Person zu bezahlen. Eine unasphaltierte, schmale Einbahnstraße führte uns entlang des Eerste Rivier, weiter in das Schutzgebiet und schmaler werdende Bergtal hinein. Nach 5 km, wegen des schlechten Weges meist nur mit 10 km/h gefahren (wozu wir rechnerisch 30 Minuten benötigten), parkten wir unser Auto an einer kleinen Einbuchung der Piste.

 
 
 
 

Ein kleines Schild machte auf den Beginn des Waderweges  aufmerksam, was man aber schnell übersehen kann. Am besten, wenn man über die (einzige) Brücke fährt, auf dem kurz dahinter befindlichen Parkplatz anhält und 300 Meter zurück läuft. Dort beginnt unter anderem der Wanderweg zu den Wasserfällen, (auf Afrikaans Eerste und Tweede Waterval). Zum Ersten sind es ca. 3,5 km und zum zweiten 8 km (jeweils hin und zurück). Da wir es zum Zweiten bis 18 Uhr nicht geschafft hätten, mussten wir mit dem Eerste Waterval vorlieb nehmen. Der Fußweg führte auf den ersten 300 Metern kräftig bergan, dann weiter auf dem Rücken der westlichen Berge entlang, mit gutem Blick auf die östlichen Berge im Tal.

 
 
 
 

Scheinbar wird der Weg nicht oft gegangen, denn stellenweise war er von hohem Gras zugewachsen. Wegen der Hitze war es eine Erlösung, bis war auf dem letzten 1/3, uhrzeitlich bedingt, in den Bergschatten eintraten. Nach 35 Minuten erreichten wir die (ausgeschilderte) Abzweigung zum Ersten Wasserfall. Von dort aus läuft man direkt auf den Fels des 1.227 Guiardian Peak zu, von welchem das Wasser geschätzte 50 Meter hinunter fällt. Mit etwas Kletterei gelangten wir unter den Wasserfall, was angesichts der Temperaturen erfrischend war. 15 Minuten hielten wir uns dort auf, bis wir uns auf den Rückweg machten. Da es hauptsächlich bergab ging, waren wir 35 Minuten später am Auto. Der Einbahnstraßen-Rundweg führte über schlechter Piste zurück zum Parkeingang, am Kleinplaas Damm vorbei.

 
 
 
 

Da wir erneut langsam voran kamen, wurden wir von zahlreichen Mountainbikern überholt. Wir waren 30 Minuten vor Toresschluss am Gate und wurden nicht eingeschlossen. Im Nachhinein betrachtet, hätten wir im Assegaaibosch Naturreservat viel mehr Zeit verbringen sollen. Ein sehr schönes Bergtal, eingerahmt in bis zu 1.500 Meter hohen Bergen. Je weiter man hinein geht, um so schmaler wird das Tal. Leider sind die Wanderungen bis zum Talende und noch darüber hinaus, mit 18 km etwas zu umfangreich für eilige Wanderer. Einen Tag von morgens bis abends wäre angemessen für diese schöne Gegend. In 15 Minuten vom Gate aus erreichten wir unser Appartement, wo ich zur Abkühlung und um den Staub auf der Haut los zu werden, in den Pool sprang.

 
 
 
 

Danach fuhren wir in den historischen Kern von Stellenbosch, um dort zu Abend zu essen. Am Vormittag hatten wir im Hinterhof der Blom Street das Library Restaurant entdeckt. Dieses hatte  2 Wochen zuvor aufgemacht, aber bis auf Kleinigkeiten war alles perfekt. Zumindest das Essen war eine Wucht. Natürlich Straußensteak. Um 20 Uhr fuhren wir zurück zur Unterkunft und setzten uns im Innenhof an den Pool. Das Wetterleuchten war erst ganz weit weg, kam immer näher, bis gegen 23 Uhr ein heftiges Gewitter unseren gemütlichen Abend beendete.

 
 

                                    

                                        

                

                                                                                                                                                                                

 
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