Montag, 18.03.2002: San Jose - Highway 1 - Santa Barbara

Heute, am Montag soll die große Fahrt beginnen. Um 9 Uhr ist der Wagen endlich bepackt und mit guten Tipps von Haggy, meiner besten Freundin ausgestattet, mache ich mich auf den Weg gen Süden. Von San Jose fahre ich direkt auf den Statehighway 101 bis nach Salinas und von dort aus nach Monterey, wo der Highway 1 beginnt. Die 101 ist bei San Jose mit der A40 oder auch bekannt unter dem Namen Ruhrschleichweg zu vergleichen. Die linke Spur ist eine Carpool Lane, was bedeutet, dass man die Spur nur benutzen darf, wenn sich mindestens zwei Personen im Auto befinden. Auf einer solch frequentieren Autobahn keine schlechte Idee. Der Highway 1 ist eine 136 Meilen = 218 km lange Strecke, immer direkt an der Pazifikküste lang und landschaftlich umwerfend schön.
 

 
 

Die Strecke führt entlang der zerklüfteten Küste über einige große Brückengebilde. Man sollte als reine Fahrzeit, ohne Stopps 3 Stunden 15 Minuten einplanen. Da man allerdings des Öfteren (von Norden kommend) rechts heranfährt auf einem der Vista Points, sollte man zusätzlich gute zwei Stunden einkalkulieren. Da ich alleine unterwegs war und auch mal auf einem der Fotos abgebildet seien wollte, sprach ich natürlich Leute an, mit der Bitte mich mit meinem Fotoapparat abzulichten. Beim zweiten Stopp bekam ich, obwohl ich auf englisch gefragt hatte, eine kölsche Antwort...  San Luis Obispo, der erste größere Ort am Ende der Küstenstrasse, nutzte ich zum Tanken und zu einem  gepflegten Mittagessen bei Mc Doof gegen 14 Uhr. Dort fuhr ich wieder auf den Statehighway 101 bis Santa Barbara, wo ich gegen 16 Uhr ankam. Mein erstes Etappenziel.
 

 
 
 

Ca. 3 Minuten vom Pier gab es kostenlose Parkmöglichkeiten, am Chase Palm Park. Hier befand sich auch das Visitors Center, bei welchem ich nach dem preiswertesten Motel am Platze nachfragte und mich mit Informationsmaterial eindeckte. Alles zurück  zum  Auto gebracht,  ging  ich  auf den Steg „Stearns Wharf“, welchen die fußkranken Amis mit dem PKW befahren können und für teueres Geld ihren Wagen dort parken. Der Holzsteg ist ausgesprochen sehenswert, zumal sich einige Restaurants und sonstige Fischerei- und Souvenirgeschäfte darauf befinden. Des weiteren sah ich mir im Chase Palm Park die Skateboardfahrer und Inlineskater mit ihren Kunststücken an.

 
 
 

Da es langsam dunkel wurde, machte ich mich auf den Weg zu meinem Motel (Travelers Motel, 3222 State St. für $43,68 die Nacht) welches sich rund 3 Meilen stadtauswärts befand. Der Rezeptzionist, mexikanischer Herkunft, verstand weniger Englisch als ich. Nachdem ich mich eine gute Stunde auf dem Bett liegend ausgeruht hatte ein wenig TV sah und "den ich lebe noch" Anruf bei meiner besten Freundin erledigte, machte ich mich auf den Weg in die Stadt. Lt. dem Rezeptzionisten fährt auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Bus, welcher mich in die Stadt von Santa Barbara für $ 1.20 brachte. Der Busfahrer hatte einen Fahrtstil, als ob er der neue Michael Schumacher werden wollte. Nach ca. 10 Minuten war ich am Busbahnhof in Historic District. Als Erstes suchte ich mit etwas zu essen (Rubys Cafe, 734 State St.- typischer amerik. Bugerladen im Stil der 50er Jahre). Anschließend wollte ich die Stadt etwas erkunden und kam recht schnell in das noble Einkaufzentrum Paseo Nuevo, welches aber leider schon geschlossen hatte. Hier reihen sich die teueren Bekleidungsgeschäfte, in einem schönen Ambiente. Weiter ging es dann zum Herzen der State Street, wo sich die Restaurants und Kneipen aneinander reihen. Hier ging ich denn auf beiden Seiten der Straße auf und ab, um mir ein Lokal zu suchen in dem etwas los war und meinen Vorstellungen entsprach. Leider waren die Meisten, da es Montag war und zudem keine Saison, wenig besucht. Später fand ich dann eine irische Kneipe mit lauter Livemusik, die recht gut gefüllt war.
 

Hier lernte ich eine Gruppe Neuseeländer kennen, mit denen ich mich unterhielt und das ein oder andere Bier trank. Leider musste ich wie schon am vergangenen Samstag immer zum rauchen ohne Bier vor die Tür. Gegen 1 Uhr trat ich  dann den  Rückzug  nach Hause an. Wie ich mich  vorher  aber schon informiert hatte, fuhr der letzte Bus aber schon um Mitternacht und für ein Taxi war ich zu geizig. So kaufte ich mir in einem kleinen Kramladen neben der Kneipe, noch eine Dose Budweiser Bier, welche ich auf dem Heimweg trank, immer auf der Hut vor einem Polizeiwagen. In einem schnellen Marsch, welcher auch ein wenig nüchtern machte, erreichte ich mein Motel um 1:45 Uhr und legte mich umgehend ins Bett.