Reutte / TirolNeuschwansteinFüssen

 

 
 

Für das verlängerte Wochenende war hervorragendes Wetter vorausgesagt, so dass wir uns Montag beide einen Tag frei nahmen, um das Wochenende in den Alpen zu verbringen. Vorab hatten wir über das Internet, in Lechbruck am See, den Gasthof Holler für 44 Euro (incl. 2 Euro Kurtaxe) gebucht. Um 3 Uhr in der Früh klingelte der Wecker und kurz nach 4 Uhr war alles im Auto verladen und wir abfahrbereit. Über die A45 bis zum Seligenstädter Dreieck, dann die A3 und schlussendlich die A7 kamen wir zügigst voran. Fast die Hälfte der Fahrzeuge auf der Autobahn in Richtung Süden hatte gelbe Nummernschilder, da in Holland die Winterferien begonnen hatten. Aber dennoch fuhren wir bis zum Autobahnende der A7 in Oy staufrei durch, sodass wir in knapp über 4 Stunden dort waren. Aber dann begann das Elend. Stau auf der Landstraße und kaum ein voran kommen. In der Verkehrsdurchsage erfuhren wir, dass vor dem Grenztunnel Füssen auf der B310 block-weise abgefertigt wurde und deshalb 10 km Stau war.

 
Skigebiet Hahnenkamm bei Reutte/Tirol
 
  Skigebiet Hahnenkamm bei Reutte/Tirol

Nach 30 Minuten in der Schlange drehten wir und fuhren einem ebenfalls wendenden Fahrzeug, mit örtlichem Kennzeichen hinterher. Über verschlungene Wege schafften wir es so tatsächlich Füssen zu umfahren und gelangten über die kleinen Orte Ziegelwies und Weißhaus nach Österreich. Ab dem letzt genannten Ort fuhren wir in den nächsten Stau, da sich der Verkehr von der österreichischen B179 zurück staute. Zumindest hatten wir schon mal den Tunnel umfahren und waren einige Kilometer weiter. Nachdem wir wieder 30 Minuten für einen Kilometer in der Karawane standen,  fanden wir eine Nebenstrecke parallel zur B179, welche u. a. durch Musau führte. Schlussendlich mussten wir aber durch Reutte, wo totales Chaos herrschte und wir sicherlich eine Stunde für die Ortsdurchfahrt benötigten. Wir beruhigten uns, indem wir das Bergpanorama bei wolkenlosen Himmel und sicherlich 17 Grad Celsius genossen. Schließlich erreichten wir gegen 11 Uhr die Talstation des Skigebietes Hahnenkamm in Höfen/Tirol.

 
 

Das bedeutete etwas über vier Stunden für 600 km, aber drei Stunden für die restlichen 80. Naja, Hauptsache wir waren angekommen. Meine bessere Hälfte musste sich noch Ski leihen und bis alle bereit waren, war es nach 12 Uhr und wir konnten einen Halbtagespass nehmen. Im Tal auf 931 Meter lag zwar kein Schnee, aber man konnte schon von weitem den weißen, mit Kunstschnee bereiteten Streifen sehen, wo die geöffnete Talabfahrt hinunter ging. Wir fuhren mit dem fast parallel zur Gondel verlaufenden Doppelsessel hinauf zur Höfener Alm. Ab 1.400 Meter lag auch Naturschnee, aber selbst auf 1.800 Metern war es nur ein halber Meter. Da lag ja im letzten Jahr sogar im Sauerland mehr Schnee. Das Skigebiet war alles in allem für einen Tag (im Grunde war es ja nur ein Halber) ganz nett. In Summe stehen 26 km Piste zur Verfügung, wobei die Talabfahrt bei einer Höhendifferenz von 800 Meter sogar 4 km lang ist. Es gibt 7 Lifte und 9 Abfahrten um das Ganze ein wenig mit Zahlen zu hinterlegen.

 
 
Skigebiet Hahnenkamm bei Reutte/Tirol
 
                                  
 

 

 

Leider waren wegen des Schneemangels von den 9 Pisten nur 4 geöffnet, was aber im Grunde kein Problem war. Das Gebiet war recht leer, der Schnee vernünftig (insbesondere in Betracht auf die warme Wetterlage), sodass wir und bis Liftschluss um 16.30 Uhr dort vergnügten. Zur späteren Stunde war die Talabfahrt natürlich ein wenig eisig und es gab mittig einige aufgeschobene Buckel, wo sich so mancher schwer tat. Obwohl es sich dabei mm eine rote Piste handelt, hat diese im unteren Bereich etwas steilere Passagen, welche nicht unbedingt für Anfänger geeignet sind. Zwischendurch machten wir auch mal den Einkehrschwung und saßen bei über 10 Grad Celsius auf 1.600 Meter in der Sonne. Das erinnerte mich sehr an vergangene Skiurlaube zur Osterzeit. Aber mit meinen Fernreisen mittels Flugzeug, halte ich die Klimaerwärmung sicherlich auch nicht auf. Ich schweife ab....  Ohne Stau benötigten wir etwa 45 Minuten zurück nach Lechbruck am See im Ostallgäu, wo wir bereits den Gasthof gebucht hatten.

 
 

Da der Ort nicht groß ist, fand sich jener schnell. Im Grunde ein Dorfgastwirtschaft mit ein paar Fremdenzimmern. Wir jedenfalls waren damit zufrieden, auch wenn wir erst auf dem Zimmer feststellten, dass dort kein Fernseher vorhanden war (dafür aber einer im Aufenthaltsraum). Da wir den ganzen Tag noch nichts richtiges gegessen hatten, holten wir dieses in der Gaststube nach, tranken noch ein oder zwei Wein / Bier und legten uns recht früh zu Bett, da der Tag doch insgesamt sehr anstrengend war. 

 
  Gasthof Holler in Lechbruck am See  
 

               

                                                                                                

 
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