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Im
Juni, noch vor dem USA Urlaub, entstand die Idee, ein verlängertes
Wochenende in Barcelona zu verbringen. Der ca. 100 km nördlich gelegene
Flughafen Girona kam aufgrund seiner Entfernung nicht in Frage, sodass
unsere Wahl der Fluggesellschaft auf Easyjet ab Dortmund fiel. Die
Flugzeiten, Ankunft um 8:20 Uhr und Rückflug erst um 16.20 Uhr waren
zudem passend. Für das Wochenende 16. – 18.08. buchten wir für jeweils
100 Euro unsere Flüge. Die frühe Ankunft war mit zeitigem Aufstehen
verbunden - 3 Uhr in der Nacht. Ankunft am Flughafen um 4:30 Uhr. Der
preiswerteste Parkplatz weit außerhalb für 4 Euro/Tag war leider belegt.
Unweit fand ich eine kostenlose Parkmöglichkeit am Straßenrand. Nach 15
Minuten warten auf den Pendel - Bus, erreichten wir um 5 Uhr das
Terminal. |
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Am Lufthansa Schalter erhielten wir den Code der Eurowings
Lounge. Die Sicherheitskontrollen waren schnell passiert, 30 Minuten in
der kleinen, nett gestalteten Lounge in Dortmund verbracht und ab zum
Gate. Das Boarding war fast abgeschlossen und als Vorletzte liefen wir
über das Vorfeld zum A319. Obwohl der Flieger zu ca. 70% gebucht war,
fanden wir einen Fensterplatz in der rechten Reihe. Überpünktlich und
mit hoher Geschwindigkeit fuhren wir zur Startbahn, wo der Airbus um
6:05 Uhr bei aufgehender Sonne in westlicher Richtung abhob. Der 1.
Offizier meldete sich in englisch mit spanischem Akzent zu Wort, dass
die Flugzeit genau zwei Stunden betragen würde, was aber niemanden
interessierte. |
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Interessant
war der Ausblick leider nicht, denn obwohl es wolkenlos war, war es in
Bodennähe dunstig und in den Flusstälern nebelig. Um 8:05 Uhr, vor der
planmäßigen Ankunftszeit, landeten wir in Spanien auf dem Flughafen
Barcelona El Prat.
Die Flugzeit Dortmund – Barcelona betrug somit genau 2 Stunden. Es gibt zwei
preiswerte Möglichkeiten, vom El Prat Flughafen ins Zentrum von
Barcelona zu gelangen. Variante 1 bei 30 Minuten Fahrzeit für 4,05 Euro
(hin und zurück 7 Euro) mit dem Aerobus. Oder Variante 2 mit
öffentlichen Verkehrsmitteln (20 Minuten Fahrzeit zum Hauptbahnhof) für
0,72 Euro bei Kauf einer 10´er Karte. Wir nahmen Variante billig,
stiegen 2x um und erreichten um 9:30 Uhr unser Hotel Villa Emilia. |
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Ein 4
Sterne Designerhotel für 99 Euro/Nacht, mit genialer Bar auf der
Dachterrasse, absolut empfehlenswert. Trotz der frühen Uhrzeit konnten
wir bereits in 30 Minuten später einchecken, sodass wir erst mit dem
Frühstücksbuffet Vorlieb nahmen. Um 11 Uhr begannen wir unsere
Besichtigungstour. Vom Hotel aus entlang der Gran Via de Les Corts Catalanes, eine Allee mit breitem Fußweg nebst Grünstreifen in der
Mitte. Vorbei an der Universität de Barcelona, kamen wir zur Passeig de
Gracia, der Nobeleinkaufsstraße. Entlang der aufwändig restaurieren
Gebäude, den nobelsten Geschäften der Stadt, mit wohlklingenden Namen
wie Dior und Cartier. Aber auch die Filiale von Replay (Jeans) soll nicht
unerwähnt bleiben. |
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Ich kann
nur dazu raten dieses Geschäft zu betreten, um sich die außergewöhnliche
Inneneinrichtung anzusehen. Zu bestaunen sind auf der Passeig de Gracia auch zwei Gebäude, des Architekten Gaudi,
welcher Barcelona entscheiden mit geprägt hat. Zuerst erreichten wir das
6-stöckigen Haus „Casa Batlló“, 1877 erreichtet und von 1904 bis 1906
von Grund auf umgebaut und seit 2005 zur Liste des UNESCO-Weltkulturerbe
gehörend. Die Fassade des 32 Meter hohen Hauses gibt die Legende des
heiligen Georg, dem Schutzheiligen der Stadt wieder. Für mein
Verständnis sehr verspielt, keine rechten Winkel, auf alle Fälle ein
Blickfang. Die Schlange der Besichtigungswilligen war lang, sodass wir
beschlossen, die Prachtstraße Barcelonas weiter nach Norden zum etwa 300
Meter entfernten Haus Casa Mila zu laufen. |
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6
Stockwerke hoch, ebenfalls von Gaudi 1906 bis 1910 erbaut.
Auftragsflaute hatte der wohl nicht. 1984 wurde das Haus als erstes
Gebäude überhaupt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Seiner Zeit weit
voraus, verfügt es über tragende Säulen ohne tragende Wände oder
Stützmauern, sodass sich die Wände individuell verändern lassen. Zudem
ist durch ein cleveres Belüftungssystem, eine Klimaanlage überflüssig.
Vom Case Mila ist es nicht weit zur Avinguda Diagonal, wo wir uns im
Vorbeigehen das Casa Terrades zu Deutsch „Haus der Nadeln“ ansahen.
Ein schlossartiges Gebäude mit einer Fassade aus Ziegelsteinen und
spitzen Türmen. Als kleiner Abstecher durchaus sehenswert. Vom dort
liefen wir die 3 km lange Passeig de Gracia nach Süden, zurück zum Placa
Catalunya. |
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Der
riesige Platz wird von den Einwohnern Barcelonas als Zentrum der Stadt
betrachtet und ist Bindeglied zwischen der Altstadt (Barri Gotic) in
Süden und der Neustadt (Eixample) von wo aus wir kamen. Kurz im
angrenzenden größten Kaufhaus der Stadt „El Corte Inglés“ mit Getränken
versorgt und weiter über die von hunderten Menschen frequentierte La
Rambla. Diese Promenade verbindet in 1,258 km den Placa Catalunya mit
dem Hafen. Streng genommen ist die Straße in fünf verschiedenen
Abschnitten unterteilt, wobei es unüblich ist, diese einzeln zu
betrachten. Die Abschnitte erkennt man dadurch, dass man erst an
Blumenhändlern, später an Tiefverkäufern (hauptsächlich Vögel in
Käfigen) und schließlich an Künstlern und Gauklern aller Art vorbei
läuft. |
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Die einzelnen Abschnitte (von Nord nach Süd) heißen Rambla de
Canaletes (u.a. Treffpunkt der FC Barcelona Fans), - dels
Estudis (alte Hochschulgebäude), - de Sant Josep, - dels
Caputxins, und - de Santa Mònica. Zur Linken schließt sich die
Altstadt an, welche wir später besuchten und auf Höhe des Rambla
de Sant Josep ist der Eingang zur Markthalle Markt La Boqueria
abbogen. Wir liefen durch die engen Gänge und bestaunten das
reichhaltige Angebot an Obst und Fisch. Zurück auf der La
Rambla, erreichten wir an deren Ende den Kreisverkehr, mir der
68 Meter hohe Kolumbussäule. Dort sahen wir endlich das
Mittelmeer. Parallel der Küste und des Yachthafens liefen wir
die Straße Passeig de Colom, bis zur Passeig de L´Escullera, wo
in erster Reihe zum Hafen schöne Restaurants sind, zum
Sandstrand von Barcelona. |
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Der Strand hatte in Bezug auf die Dichte der Liegen und der
Anzahl der Sonnenanbeter (auch wenn es aktuell bewölkt war) für
mich das Flair des Strandes an der Playa de Palma auf Mallorca.
Das sich ein solcher Sandstrand mitten in der Stadt befindet,
hatte ich nicht erwartet. Eine gute Möglichkeit sich bei einer
anstrengenden Stadtbesichtigung auszuruhen. Wir ruhten ½ Stunde
an einem Strandcafe, da sich Ermüdungserscheinungen bemerkbar
machten. Um 14 Uhr wieder rehabilitiert, liefen wir die entlang
der Promenade zurück auf eine Halbinsel, auf welcher man erst
das Imax Port Vell passiert, um dann zum Einkaufszentrum
Maremàgnum gelangt. |
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Wir streiften durch den neu erbauten Shoppingtempel mit
hauptsächlich Bekleidungsgeschäften, als auch einen Fanshop des
FC Barcelona. Nach 30 Minuten war das Thema Shopping
erledigt, draußen hatten sich die letzten Wolken verzogen und
plötzlich über 30 Grad warm. Über eine hölzerne Fußgängerbrücke
liefen wir zurück zur Kolumbussäule. Von dort zur angrenzenden
Moll de Barcelona, an welchem die Fährschiffe nach Mallorca,
Ibiza und Italien, als auch die Kreuzfahrtschiffe in Barcelona
anlegen. Dort stand das 580 Autos fassende Fährschiff Eurostar
Barcelona welches die Strecke nach Rom bedient. Das ich jenes
fotografierte, blieb nicht unentdeckt und ich wurde darauf
hingewiesen, dieses zu unterlassen (welche Geheimnisse sich auch
ewig dort verbergen mögen).
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Die Mole endet an dem Grand Marina Hotel (5-Sterne), wo
wir einfach mal rein spazierten, da sich im 7. Stock auf
der Dachterrasse ein Pool befindet.
Schwimmen wollten wir natürlich nicht, uns ging es um den
Ausblick.
Dieser war genial. Neben dem Hotel lag die 290 Meter
lange Carnival Freedom Kreuzfahrtschiff), als auch eine
nach Tanger verkehrende Fähre der Grandi Navi Veloci auf
der anderen Seite der Mole. Im Hintergrund ankerte zudem
die 295 Meter lange Norwegien Gem. Auch der Ausblick
auch auf die Stadt war klasse. Danach liefen wir wieder
vorbei an der Kolumbussäule, die La Rambla hinauf, um in
das gotische Viertel zum Plaça Reial zu gehen. |
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Am Ort eines ehemaligen Klosters, befindet sich ein
palmengeschmückter, von klassistischen Häuserfassaden
umgebener Platz, mit wohnlicher, mediterraner Atmosphäre
und dem von Gaudi entworfenen Brunnen „Die drei Grazien“
in der Mitte. In vielen der umgebenden Häuser sind sich
Restaurants welche Tische und Stühle auf dem Platz
betreiben. In eines derer kehrten wir gegen 18 Uhr zum
Abendessen ein. Im Schein der Abendsonne aßen wir eine
große Pfanne Paella für 13 Euro/Person, der es ein wenig
an Meerestieren fehlte. Am
Olympiahafen sind die Preise zwar höher, dafür aber auch mehr
Beilage in der Paella. Langsam machte sich die Müdigkeit
bemerkbar, sodass wir nach dem Essen eine Stunde kreuz und quer
durch das gotische Viertel liefen, bis wir im Acoma, einer
urigen südamerikanischen Kneipe in Barri Gotik einkehrten. In
dessen Hinterhofbiergarten verbrachten wir die Zeit bis 21 Uhr,
als wir es an der Zeit fanden, mit der Metro zum Hotel zu
fahren. Dort saßen wir noch kurz auf der Dachterrasse des
Hotels, bis dieser anstrengende, ereignisreiche Tag ein Ende
fand. |
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