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Wie eigentlich immer bei unseren Kurztrips, fand ich abends auf dem Sofa
wieder ein Angebot von Ryanair. Diesmal mal nach Bologna und zwar von
Freitag bis Sonntag für unschlagbare 58 Euro pro Person mit allen Taxen
und Zuschlägen, welche die O´Leary Airline so zu bieten hat. Da Doro als
Kind die Sommerferien mit ihren Eltern immer in
Milano Marittima
verbracht hat und das nicht weit von Bolognia ist, verbanden wir
beide Ziele miteinander. Am Abflugtag bedeutete das zur unchristlichen
Zeit von 3 Uhr aufstehen, um gegen 4 Uhr nach Weeze am Niederrhein zu
fahren. Nach einer Stunde Fahrt kamen waren wir dort an und parkten
unser Auto wieder auf dem zuvor reservierten Parkplatz von Park und
Spar. |
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Der zugehörige Transfer brachte uns bis vors Flughafen-Terminal.
Zur frühen Stunde war an der Sicherheitskontrolle die Hölle los, da
innerhalb von einer Stunde 6 Flieger von dem kleinen Airport starten.
Nachdem wir durchleuchtet, aber nicht befummelt wurden, hatten wir noch
eine knappe Stunde Zeit, bis um 6:30 Uhr das Boarding begann.
Pünktlich um 6:50 Uhr starteten wir bei Sonnenaufgang nach Nordwesten,
um gleich in einem großen Bogen den Kurs nach Süden einzuschlagen und
zuerst den Rhein entlang flogen. Ab 2.000 Meter durchflogen wir die
Wolken und da es deshalb eh nichts mehr zu sehen gab, bzw. aufgrund des
frühen Aufstehens, verschlief 4/5 des Fluges. |
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Die nur zur Hälfte gebuchte Boeing 737-800 beförderte uns von
Weeze nach Bologna in einer Flugzeit von 1 Stunde und 40 Minuten. Dort
angekommen liefen wieder alle im Gänsemarsch über das Vorfeld und wir
daraufhin zum AVIS Schalter. Ebenfalls von zu Hause aus hatten wir einen
Leihwagen der kleinsten Kategorie gebucht. Unglücklicher Weise war kein
Fiat 500 mehr verfügbar, sodass wir ein kostenloses Upgrade auf einen
schnittigen, schwarzen Alfa 157 erhielten. Der Flughafen ist an einen
bestens ausgebauten Stadtring angebunden, welchen wir 15 Kilometer
folgten. Schließlich erreichten wir eine Zahlstation (in Italien ist
Autobahn fahren leider nicht kostenlos) und somit die A 14. |
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Allerdings fuhren wir nicht lange, denn nach 3 km machten die
Reifen merkwürdige Geräusche. Wir dachten erst es läge an der Fahrbahn,
weshalb ich auf die Mittelspur wechselte. Plötzlich schlingerte der
Wagen und im Rückspiegel war blauer Qualm zu sehen – ergo Reifenplatzer. Also den Wagen ausrollen lassen und auf die
Standspur gelenkt. Leider befanden wir uns auf Höhe eines
Autobahnkreuzes, sodass rechts neben dem Standsteifen zwei weitere
Spuren verliefen und wir uns nicht auf ein Feld in Sicherheit bringen
konnten. Denn die LKWs brausten keinen ½ Meter neben unseren
Wagen vorbei, was insbesondere mich sehr beunruhigte (Doro sah das alles sehr locker). |
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Als nächstes den AVIS Service angerufen, dessen Englisch
ungefähr so gut war, wie mein
Vietnamesisch (natürlich nüchtern). Zudem kam auch noch
die Polizei, die uns per Lautsprecher aufforderte, weiter zu fahren. Das
war schwer möglich und warteten fast 2 Stunden auf den Abschleppwagen.
Wir wurden zu einer Reifenwerkstatt in Bologna gefahren, wo wir
feststellten, dass alle Reifen komplett abgefahren waren. Der Wagen
hatte 65.000 km auf dem Tacho und es waren sicherlich noch die ersten
Reifen aufgezogen, sodass die Panne kein Wunder war. Mit deutlicher
Verspätung konnten wir gegen 12 Uhr die Fahrt nach Milano Marittima
fortsetzen, wo wir nach 1 ½ Stunden Fahrt gegen 14 Uhr eintrafen. |
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Nach einem herzlichen Willkommen im zuvor gebuchten Hotel Majestic,
bezogen wir unser sauberes und schön ausgestattes Zimmer.
Im 5. Stock mit seitlichen Blick auf die Adria, dessen Strand aufgrund
der Jahreszeit leer war. Die Liegen standen aber dennoch in Reih und
Glied zu Massen, als ob sie mit Google Earth und mathematischer
Genauigkeit platziert wurden. Bei angenehmen Temperaturen von 27 Grad
Celsius begaben wir uns natürlich an den Strand, um die Füße ins Wasser
zu stecken. Zum Schwimmen war uns nicht zu Mute, weshalb wir uns an
einem der zahlreichen Strandkaffees setzen und bei einem Bier / Wein in
der Sonne saßen, während Deutschland noch arbeitete. |
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Zum Nachmittag begaben wir uns schließlich in das Stadtzentrum
des 8.000 Einwohner zählenden Ortes Milano Marittima.
Immer entlang der Viale Giacomo Matteotti, an der sich die
Restaurants und Modegeschäfte befinden. Dabei wurde sehr schnell
klar, dass Milano Marittima ein richtiger Nobelort ist. Nicht
nur wegen der entsprechenden Geschäfte, sondern auch wegen der
Vielzahl an Porsche, Ferrari und anderer Nobelkarossen, welche
die Flaniermeile entlang fuhren. Das Zentrum des Ortes ist ein
großer Kreisverkehr mit der Bezeichnung Viale Romagna,
gärtnerisch top gepflegt, an dem die
teuersten Restaurants sind. |
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Nach dem Essen wollten wir uns dort in ein
Eiskaffee setzten, aber 20 Euro für ein Eisbecher war kam uns dann doch
übertrieben vor. Grundsätzlich ist Milano Marittima in Bezug auf Hotels und
Restaurant nicht preiswert, aber der Ort ist top gepflegt.
Es muss Heerschaaren von Gärtnern und Gartenbauarchitekten
beschäftigt haben, um diesen Zustand so zu etablieren. Genau das
Gegenteil von einer chaotischen und schmutzigen italienischen
Stadt. |
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Nach dem Flanieren suchten wir uns ein
Restaurant zum Abendessen und kehrten in das ehemalige Stammlokal von Doro´s
Familie ein, wo jene vor über 25 Jahren immer zu Abend aßen.
Erstens war es nicht weit von unserem Hotel und zweitens etwas
abseits des Zentrums, was sich deutlich auf die Preise bemerkbar
machte, ohne dabei an Flair einzubüßen. Bei einer
Meeresfrüchte-Pizza und ein paar Bier ließen wir den
erlebnisreichen Abend ausklingen und saßen bis fast Mitternacht
bei angenehmen Temperaturen draußen auf der Terrasse.
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