Wegen des frühen Abflugs mit dem Flugzeug um 9:15 Uhr, musste ich um 5 Uhr aufstehen und bekam um kurz vor 6 Uhr, ein bereits am Vortag zubereitetes kleines Frühstück im Speisesaal. Um 6:30 Uhr holte mich der Bus zum Flughafen ab und 45 Minuten später stand ich in der Schlange zum Check In. Dort machte bereits das Gerücht die Runde, dass sich der Abflug auf 11 Uhr verspäten wurde. Als ich meine Koffer aufgab, lag bereits eine neue Information vor, welche besagte, dass das Flugzeug defekt sei und um 12 Uhr ein Ersatzflugzeug von Fly-FTI bereitstehen würde. Natürlich brach bei den Mitreisenden in dem Zusammenhang eine kleine Revolution aus, derer die beiden Reiseleiter in keinster Form gewachsen waren. Alle brüllten die Armen an und anstelle die negative Nachricht positiv zu verkaufen, stellten jene auf Prügelknabe, welche wegen Unfähigkeit anstelle sich zu wehren, lieber einsteckte. Mir kam diese Vertröstung im drei Stunden Rhythmus merkwürdig vor, sodass ich mir per Telefon Informationen besorgte, welche etwas ganz anderes beinhalteten. Und zwar, dass das Flugzeug einen größeren Schaden hätte und unmöglich in so kurzer Zeit ein neuer Flieger gechartert werden könnte, da Hauptreisezeit war. In einer stillen Minute schnappte ich mir den armen, erschöpften Reiseleiter und konfrontierte ihn mit meinen Informationen. Logischerweise wiegelte er ab, aber ich erklärte ihn, dass er mich umbuchen sollte, ansonsten würde ich ihm die Leute mit meinen Informationen noch mehr auf die Palme bringen. Und siehe da, es funktionierte. Innerhalb von 20 Minuten war ich auf einem LTU-Flug nach Hannover und 40 Minuten später bereits im Flugzeug. Der Flug war bis auf den letzten Platz ausgebucht (zwei oder drei Gesichter kamen mir aus der wütenden Mengen unseres eigentlichen Fluges bekannt vor), verlief ruhig und planmäßig. Nach zwei Stunden und 20 Minuten Flugzeit von Ibiza nach Hannover setzen wir wieder in Deutschland auf. Obwohl ich nicht wirklich damit gerechnet hatte, ist sogar mein Koffer auf dem Flug mitgekommen. Wegen der schnellen Umbuchaktion hatte ich keine Zugfahrkarten der deutschen Bahn AG mehr erhalten. Folglich musste ich mich selber darum kümmern und das Geld vorlegen. Dieses bekam ich mehrere Wochen später, nach mehrmaligen Anmahnen bei dem Reiseveranstalter FTI zurück. Den ICE-Zug von Hannover nach Düsseldorf, verließ ich nach knapp unter zwei Stunden Fahrzeit bereits am Bochumer Hauptbahnhof und war gegen 16 Uhr wieder zu Hause. Wie ich im Nachgang erfahren habe, saßen die Gäste des FTI-Fluges noch bis Mitternacht in Ibiza am Flughafen fest. Über jene Leute, welche in Düsseldorf wieder in den Süden fliegen wollten (die nach unserer Ankunft aufgenommen werden sollten), wurde im WDR Fernsehen in den Lokalnachrichten sogar berichtet. Ich betrachtete es als Glück, dass ich auf anderem Wege wegkam, ansonsten eine ziemliche Schweinerei, die Leute den ganzen Tag im Flughafengebäude sitzen zu lassen und immer im drei Stunden Rhythmus mit einer neuen Abflugzeit zu vertrösten. Abschlussfazit: Ibiza ist nicht nur die Party Insel, wofür man sie hält. Sicherlich steht Ibiza Stadt und vorallendingen Playa d´en Bossa für Party. Aber die Insel hat auch ruhige Ecken zu bieten. Dies ist der Norden mit der zerklüfteten Steilküste. Folglich ist die Insel für jeden geeignet und auch für denjenigen, welcher auf relativ kleiner Inselfläche zwischen Trubel und Ruhe seinen Urlaub variieren möchte. Für eine ein- oder mehrwöchige Entdeckungstour mit dem Mietwagen ist die Insel allerdings nicht geeignet, da man von der Nord- zur Südspitze in etwas über einer halben Stunde gelangt. Ich jedenfalls werde sicherlich mal wieder Urlaub auf der zweitgrößten Insel der Balearen, Ibiza machen. Noch ein Wort zu den Verkehrsmitteln: Obwohl es auf Ibiza regelmäßige Busverbindungen zwischen den größeren Orten gibt, die auch nicht teuer sind, ist ein eigenes Auto natürlich weitaus angenehmer.

 
                                                                                                                   
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