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Im
Herbst 2008 entdeckte ich für den kommenden März einen preiswerten Flug
nach Nizza. Ein klassischer Wochenendtrip - Freitag hin und Montag
zurück – Mitte März, wenn am Mittelmeer schon der Frühling vor der Tür
steht. Die Abflugzeit mit 11 Uhr war nicht unmenschlich früh, sodass wir
um 8 Uhr Herne mit dem Auto verließen. Durch den Berufsverkehr im
Ruhrgebiet benötigten wir eine Stunde zum Parkplatz Airparks nahe dem
Düsseldorfer Flughafen. Mit dem kostenlosen Transferbus erreichten wir
um 9 Uhr das Flughafen Terminal B. Die Sicherheitskontrollen hatten wir
schnell passiert, worauf wir für ein zweites Frühstück wie gewohnt in
die Hugo Junkers Lounge gingen. |
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Nach ½ Stunde mussten wir diese verlassen, um nach kurzem Fußmarsch
rechtzeitig am Gate zu sein. Wie oft bei Air Berlin, hatten wir erneut
ein Busgate. Wir starteten pünktlich bei wolkenlosem, aber kaltem
Märzwetter mit der Boeing 737-700 in den Süden. Über das Siegerland,
Frankfurt, Karlsruhe und den schneebedeckten Bergen der Schweiz,
erreichten wir nach einer Flugzeit von Düsseldorf nach Nizza über 1
Stunde und 25 Minuten unser Ziel. Der Anflug des zu 40% gebuchten
Fliegers erfolgte von Westen aus. Die letzten 5 Minuten immer parallel
der Küste. 100 Meter über dem Boden, kurz vor dem Aufsetzten, startete
der Pilot plötzlich durch. Wir flogen einen großen Bogen hinaus auf das
Mittelmeer, um anschließend erneut den Traumblick auf die dicht
besiedelte Küste zu haben. |
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Der zweite Landeversuch war erfolgreich. Die Durchsage des Piloten dazu
lautete nur, dass er kurz vor dem Touchdown eine Warnmeldung seiner
Instrumente erhalten habe.
Erneut hatten wir ein Außengate und fuhren mit dem Bus zum Terminal.
Um 13:30 Uhr waren wir am Busbahnhof vor dem Flughafen, um von dort aus in
die Stadt zu fahren. Die Busse halten direkt am Terminalausgang, kaum zu
verfehlen, ggf. nach dem Ausgang etwas links halten. 3,40 Euro (One Way)
kostet die 15 minütige Fahrt mit der privaten Busgesellschaft ins
Zentrum. Schon kurz nach dem Flughafen führte die Busroute immer entlang
der Küstenstraße und Promenade. Erstes Urlaubsfeeling keimte auf, auch
weil wir bei wolkenlosem Himmel und ca. 16 Grad Celsius im Frühling
angekommen waren. |
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Die Fahrt endete für uns am Busbahnhof am Boulevard Jean Jaurés, von wo aus wir über den zentralen Place Macéna in einer ¼
Stunde zu unserem Nice Riviera Hotel liefen. Ein ganz gewöhnliches
4-Sterne Hotel ohne besonderen Glanz oder Mängel.
Sehr zentral gelegen, in einer ruhigen Nebenstraße der
Haupteinkaufsstraße. Nachdem die Koffer im Hotel verstaut waren,
starteten wir unsere Erkundungstour entlang der Avenue Jean Médécin dem
breiten Einkaufsboulevard und Fußgängerzone in Nizza. Dort befinden sind
hauptsächlich Modegeschäfte und kleine Einkaufsgalerien mit noch mehr
Bekleidungsgeschäften. Das bedeutet für den Mann Geduld, aber da um 16 Uhr
die meisten Läden schlossen, war nicht so viel Durchhaltevermögen
gefragt. |
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Durch kleine Gassen ließen wir uns treiben und folgten grob dem Schild
zum Hafen. Nördlich um den Hausberg Nizzas, Monteé du Cháteau,
herum, kamen wir zum Yachthafen. Mit so wohlklingenden Straßennamen wie
Quai de la Douane, Place de i´lle beauté und Quai des deux Emmanuel.
Was dort an Schiffen herum steht, hatten meine Augen noch nicht gesehen
(obwohl ich vor Jahren im Hafen von Ibiza schon riesige Privatyachten
sah). Der preisliche Gegenwert von einem der kleineren Schiffe entsprach
grob der gesamten Häuserreihe meiner Heimatstraße. Eines der größeren
Yachten wohl dem gesamten Stadtteil. Aber eines hatten fast alle Schiffe
gemeinsam. Sie fuhren unter Flagge der britischen Kanalinseln, wo viele
Steuerarten unbekannt sind. |
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Dort standen solch riesige Schiffe wie die Sarafsa, Sophie Blue und My Shanty (fast schon in Größe einer Fähre,
deren Besitzer entweder Großindustrielle oder Mitglieder eines
arabischen Königshauses sind, wie ich später im Internet herausfand). Vom
Hafen aus liefen wir meerseitig um den Monteé du Cháteau herum, zum
westlichen Beginn der Strandpromenade. Unter dem Strand von Nizza hatte
ich mir etwas mehr vorgestellt. Ein nicht sonderlich breiter Kiesstrand
anstelle eines breiten, feinen Sandstrandes. Dafür ist der Strand mit
seiner parallelen Promenade 2 km lang.
Wir liefen kurz entlang der Promenade, bogen dann zur Altstadt
mit seinem gerade im Abbau befindlichen Markt Cours Saleya ab. |
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Dann weiter kreuz und quer durch die schmalen Gassen der
Altstadt, unter anderem entlang der Rue de la Barillerie. Die
Altstadt besteht hauptsächlich aus kleineren Modegeschäften,
aber auch Restaurants und „Krims Krams“ Läden. Dort verbrachten
wir eine gute weitere Stunde, bis es gegen 18.30 Uhr dunkel war.
Da wir ausgiebig durch die Stadt gelaufen waren, beschlossen wir,
uns in der Nähe unseres Hotels ein Restaurant zum Abendessen zu
suchen. Leider öffnete dieses erst um 19 Uhr, sodass wir zuvor
zur Überbrückung der Wartezeit eine kurze Runde um den
Häuserblock drehten. |
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Die Bestellung
erwies sich mangels französischer Sprachkenntnisen
unsererseits und kaum englischem oder deutschem
Sprachvermögen der Kellnerin als schwierig. Aber
schließlich wurde das Problem beiderseits mit viel Humor
gemeistert und wir waren gespannt, was wir nun genau
bekommen würden. Unser Essen stellte sich als eine sehr
leckere Reispfanne mit Hühnerfleisch in einem großen
Tonkrug heraus. Wer wagt, gewinnt auch manchmal. Um 21
Uhr verließen wir das Restaurant, machten einen kleinen
Verdauungsspaziergang zum Hotel und sahen den Rest des
Abends noch ein wenig deutsches Fernsehen. |
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