Da wir am Vortag früh im Hotel waren, saßen wir bereits um 8 Uhr am Frühstückstisch. Obwohl „The Art Hotel“ nur ein 3-Sterne Haus, kann ich dennoch nur positives über das Buffet berichten. Die Auswahl war trotz der wenigen Gäste super, sodass wir uns reichlich bedienten. Nebenher am kostenlosen Internet Terminal in der Lobby die Bordkarten für den Rückflug ausgedruckt. Der zweite Teil unserer Wien-Erkundung startete um 9:30 Uhr und begann mit einem ½ stündigen Spaziergang zum Schloss Belvedere. Zuerst zum Oberen Belvedere, das Schloss zu Repräsentationszwecken von Prinz Eugen von Savoyen. Ein großer rechteckiger See ist hinter dem Schloss, in welchem sich der Prachtbau spiegelt.

 
 
 
 

Dazu penibel gepflegte Gärten - ein Schlosspark eben. Am Sonntagmorgen war das Gelände kaum von Touristen frequentiert. Dann gingen wir in das Schloss hinein, aber um uns 2 Stunden die prunkvollen Räume anzusehen, dafür war unsere Zeit zu knapp. Hinter dem Schloss ist eine breite Treppe zu einem weiteren, sehr weitläufigen Garten, durch welchen wir liefen.  Dieser verbindet das Obere Belvedre mit dem Unteren. Zweiteres war das Wohnhaus der Prinzen und Auftragsgebers dieser großzügigen „Wohnanlage“. Im leicht terrassenförmigen Garten sind zudem große Wasserspiel - Fontainen, welche aber wegen Baumaßnahmen mit wenigen Ausnahmen nicht in Betrieb waren. Wir liefen in das Untere Belvedre Schloss.

 
 
 
 

Auch dort fehlte uns die Zeit für eine Besichtigung der prunkvollen Wohnräume. Gegen 12 Uhr verließen wir diese grüne Oase in der man mit Besichtigungen einen ½ Tag verbringen kann und fuhren mit der S-Bahn zum Prater. Mittlerweile klarte der Himmel auf und nach dem eher kühlen Vormittag, kam mit der Sonne die Wärme des Vortages zurück.  Unter Prater hatte ich mir bisher immer nur das Riesenrad vorgestellt. Vor Ort sahen wir, dass sich daran eine große, fest installierte Kirmes anschließt. Dabei ist die Kirmes in der 6 km2 großen Grünanlage, welche als Prater bezeichnet wird, nur ein kleiner Teil. Wir liefen durch den Vergnügungspark, vorbei an Achterbahnen und Karussells.

 
 
 
 
 

Da wir schon mal da waren, fuhren wir auch mit dem berühmten Riesenrad. Mit 8,50 Euro pro Person für eine 15 minütige Fahrt nicht gerade preiswert… Obwohl kaum Andrang, wurde nur jede 4te Kabine mit 10 Leuten gefüllt und niemandem eine Gondel alleine überlassen. Schade eigentlich… Danach setzten wir uns auf die Terrasse eines Restaurants am Riesenrad und aßen zu zivilen Preisen zu Mittag. Wohl gestärkt setzten wir unseren Fußmarsch zum Hundertwasser-Haus fort. Über eine Donaukanalbrücke entlang dem Kanal, welcher dort auf beiden Uferseiten von einem Park (Hunderwasserpark) umgeben ist. Ein ruhiger und beschaulicher Stadtteil entgegen der Betonwüste in der City. Kurz vor dem 100Wasser Haus, entdeckten wir einen Biergarten / Heurigen.

 
 
 
 

Sowohl die Häuserwände als auch das Innere der Gastwirtschaft waren gänzlich im Hundertwasser-Design. Dazu dichte und Schatten spendende Bäume – so ließ es sich aushalten. Eine gute ½ Stunde rasteten wir dort, bevor wir in 5 Minuten das Hunderwasser-Haus erreichten.  Eine große Wohnanlage, 1983 – 85 erbaut, mit bunter, teilweise runder Fassade, unebenen Böden und in das Haus integrierten Pflanzen. Eine farbenfrohe Abwechslung zum modernen Einheitsgrau der Städte. Natürlich tummelten sich dort die Touristen und ein sich gegenüber befindliches Hundertwasser Einkaufszentrum bietet alles, was man nicht wirklich benötigt. Die Zeit verging schnell, denn es war bereits 15 Uhr und der Zeitpunkt des Rückfluges nahte.

 
 
 
 

Uns in einer Stunde hastig das Schloss Schönbrunn anzusehen, was am anderen Ende der Stadt ist – das musste nicht sein.  Also fuhren wir von der nahen S-Bahnstation zurück zum Hotel, um unsere Koffer zu holen. Von dort aus direkt weiter mit Straßenbahn und S-Bahn zum Flughafen Schwechat. Da wir weder Gepäck, dafür aber die Bordkaten hatten, liefen wir direkt durch die Ticketkontrolle zur Jet Lounge, oberhalb der Einkaufsarkaden „Plaza Area“. Für europäische Verhältnisse bezüglich des Essens, eine der besseren Lounges. Warme Suppen, ein kleines Salatbuffet – nicht selbstverständlich. Sogar einen Raucherraum gibt es, wenn auch nur eine etwas größere Telefonzelle mit Abluftanlage.

 
 
 
 
 

Eine Stunde vertrieben wir dort unsere Zeit mit Abendessen, im Internet surfen und Zeitung lesen. Auf dem Sprung raus zu den Sicherheitskontrollen, zeigte der Monitor, ½ Stunde Flugverspätung an. Also setzten wir uns noch mal hin… 45 Minuten vor der neuen Abflugzeit liefen wir zum Gate 1A, da in Wien der Duty Free Bereich, bzw. die Lounges vor den Sicherheitskontrollen sind. Im provisorischen Kellerraum sind die Gates, welche nicht groß genug sind, um die ca. 120 Leute unseres Airbus 319 aufzunehmen. Um 20 Uhr begann endlich das Boarding. Erneut ein Busgate, wie schon auf dem Hinweg. Während der gesamten Zeit am Flughafen, durch verschiedene Kontrollen, wurden wir nicht einmal nach unserem Ausweis / Pass gefragt – warum auch immer.

 
 
 
 

Mit einer Stunde Verspätung hoben wir in den Abendhimmel in nordwestlicher Richtung ab. Zwar hatten wir mit den Plätzen 1 A und B reichlich Beinfreiheit (die besten Plätze in diesem Flugzeugtyp), sahen auf der linken Seite sitzend aber nichts von Wiens Innenstadt aus der Luft, da diese leider rechts zu sehen war. Bereits kurz nach dem Start nahmen die Wolken immer mehr zu, sodass wir fast die gesamte Strecke eh nichts gesehen hätten. Über Wien, Linz und Prag erreichten wir nach einer Stunde Flugzeit Winterberg im HSK, wo der Anflug begann. Auf Höhe des Möhnesees kam die Info vom 1. Offizier, dass aktuell der Flughafen Düsseldorf wegen eines schweren Gewitters geschlossen sei.

 
 
 
 

Wir würden erst mal in 2.000 Meter Höhe um den Möhnesee kreisen. Der Turm von Gewitterwolke war deutlich zu sehen und schien sich kaum von der Stelle zu bewegen. 40 Minuten kreisten wir (besser, als in Köln Bonn zu landen), bevor wir unseren Anflug fortsetzten und 15 Minuten später in Düsseldorf landeten. Planmäßig sollten wir um 20:50 Uhr in Düsseldorf landen – mittlerweile war es 22.30 Uhr. Kurz darauf waren wir vor dem Flughafengebäude, wo uns der Shuttle Bus von Airparks abholen sollte. Schon nach dem Verlassen des Fliegers habe ich dort angerufen. Aber man ließ uns ½ Stunde (zum Glück nicht im Regen) stehen, obwohl der Parkplatz keine 7 Fahrminuten entfernt ist.

 
 
 
 

Gleiches haben wir ein paar Monate zuvor mit Airparks auch schon erlebt. Um 23.45 Uhr waren wir jedenfalls wieder im 12 Grad Celsius kälteren und regnerischen Herne zu Hause. Abschließend bemerkt: Wien ist eine Reise wert. Kulturell gibt es unglaublich viel zu sehen. Mit unseren 2 Tagen konnten wir die Highlits nur oberflächlich im Eiltempo betrachten. 3-4 Tage wären daher sinnvoller gewesen. Preislich war es für eine Hauptstadt ausgesprochen preiswert, was die Verpflegung in Restaurants angeht. Und: Man(n) spricht deutsch, was die Verständigung einfach macht. Die Sehenswürdigkeiten sind allerdings nicht immer dicht beieinander, aber dafür das U-Bahnnetz perfekt. Dass wir mit dem Wetter großes Glück hatten, war positive Begleiterscheinung. Während der Norden und Westen Deutschlands bei kaltem und nassen Sommerwetter ausharren musste, erlebten wir in Wien den Sommer. Wien hat uns sehr positiv überrascht und wenn die Flugpreise stimmen, werden wir wieder kommen.

 
 

 

                                        
 
                                         

 

             

 

                                                                                                                                                                            
 
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