Der Tag begann mit dem Frühstück auf der Dachterrasse im 5. Stock des Nachbarhauses bei schon sommerlichen Temperaturen. Danach gaben wir unsere Koffer in Verwahrung und starteten unsere Bari-Erkundung. Zuerst über die außerhalb der Altstadt gelegenen (Allee mit Palmen) Corso Vittorio Emanuele II, wo wir am Vorabend im Restaurant saßen, zum Margherita Theater, direkt am Meer. Dann über Theater-Vorplatz, der Piazza del Ferrarese am Ufer entlang zur Molo Sant'Antonio. Auf der Mole verkauften die Fischer gleich ihren frischen Fang - Muscheln, Tintenfisch, usw. - das hatte Flair. Dann die Uferstraße Lungomare Augusto Imperatoremit bis zum nördlichen Ende der Halbinsel. An deren Ende beginnt der abgesperrte Hafen, wo die großen Fähren nach Griechenland und Albanien ablegen.

 
 
 
 

Dort liefen wir durch ein Tor in die Altstadt. Mit kleinen verwinkelten Gassen, etwas ärmlich und Wäsche im 2. Stock über der Gasse trocknend - wie man es sich vorstellt. Ziel war die schneeweiße Kathedrale di San Sabino, wo gerade ein Brautpaar in die Kirche einzog. Kein großes, pompöses Gotteshaus aber trotzdem sehenswert. Weiter durch die Gassen, bis wir wieder außerhalb der Stadtmauern waren, mit dem Ziel Castello Normanno Svevo, im Jahr 1132 erbaut vom Normannen-König Roger II. Wie halt eine Burg ist, mit hohen Mauern außen herum – mehr sahen wir nicht, denn 6 Euro Eintritt p.P. war uns der Burghof nicht wert und das Museum zeitlich nicht möglich. Also zurück in die Altstadt, vorbei an der schneeweißen Kathedrale und der Basilica San Nicola und weiter kreuz und quer durch die verwinkelte Altstadt.

 
 
 
 

Mittlerweile orientierungslos, kamen wir an der Corso Vittorio Emanuele II, unserem Ausgangspunkt an. Also holten wir unsere Koffer im B&B ab und liefen über die Fußgängerzone Via Sparano da Bari zum Bahnhof. Eine Einkaufsstraße wie in jeder europäischen Metropole. Nach 500 Metern erreichten wir den Piazza Umberto I, ein Platz mit viel Grün (und großen Palmen), mit dem alten Universitätsgebäude. Da wir „gut in der Zeit“ waren, setzten wir uns auf eine der Bänke und genossen die angenehmen 25 Grad. Schließlich weiter zum Bahnhof, über einen Kreisverkehr mit großem Springbrunnen in der Mitte und Militärpräsents. Im Hauptgebäude des Bahnhofs erfuhren wir, dass der Airport-Zug vom seitlichen Nebengebäude abfährt und man dort die Karten kaufen muss.

 
 
 
 

Da der Zug natürlich gerade abgefahren war, warteten wir 30 Min. auf den Nächsten, bzw. hatten Zeit, kurz bei Burger King zu Mittag zu essen. Um 12.30 Uhr fuhren wir mit dem Zug in 15 Min. zum Flughafen-Bahnhof, der über unterirdische Gänge mit dem Terminal verbunden ist, wir also durch endlose Tunnel liefen. Dabei kam mir der Flughafen in Bari gegenüber dem Passagieraufkommen sehr überdimensioniert vor. Am Alamo/Eterprise-Schalter erhielten wir gegen Vorlage unseres Vochures und nach dem üblichen Papierkram den Autoschlüssel. Die Mietwagen stehen etwa 5 Min. zu Fuß vom Terminal entfernt – ein kurzer Spaziergang. Wir erhielten einen Fiat 500 L mit vielen technischen Spielereien und großem Glasdach -  ein schweres Upgrade also.

 
 
 
 

Unser mitgebrachtes Navi hatten wir schnell in Schwung und fuhren die A14 nach Nordwesten. Bei Andria hatten wir uns vorab ein Shopping-Zentrum herausgesucht, wo wir etwas zu essen und Getränke für die Fahrt kauften. Das Centro Commerciale Mongolfiera Andria stellte sich als riesiger Komplex mit Kinos usw. heraus – dort hätte man mehr Zeit verbringen können. Aber wir mussten weiter und zwar über die kostenlose A14 und später durch das Landesinnere über die kostenpflichtige A16. Zuerst über die Ebene mit endlosen Olivenbaum-Hainen mit 130 km/h. Dann aber wird es hügelig, die Strecke kurvig, es sind nur noch 80 km/h erlaubt (mit vielen, fest installierten Blitzern). Dafür fährt man durch eine hügelige, teilweise gebirgige Landschaft.

        
 
 
 

3 Std. benötigten wir von Bari bis Neapel (den Stopp nicht mitgerechnet) und zahlten dafür 19 Euro Autobahngebühr (kein preiswertes Vergnügen). Dafür aber waren die Autobahnen leer und in hervorragendem Zustand. Als wir auf Neapel zufuhren, sahen wir zur Linken den Vesuv und es wurde voller auf der Straße. Zum Glück mussten wir innerorts nur 3 km bis zum Hotel fahren, denn der Verkehr war der Wahnsinn (schlimmer als Palermo). Jeder macht was er will, aus 3 Spuren werden 5 und durch jede Lücke zwängt sich noch ein Rollerfahrer. Unser Hotel Christina fanden wir Dank Navi umgehend, parkten auf dem kostenlosen Garagenhof und checkten ein. 30 Min. später waren wir wieder unterwegs.

 
 
 
 

5 Min. Fußweg zum Vorstadtbahnhof und von dort ein paar Stationen mit einem schwer in die Jahre gekommen Zug ins Stadtzentrum, bis zur unterirdischen Haltestelle Cavour. Von dort liefen wir durch ein paar Gassen zur nahen Via Duomo. Wie zu erwarten, ist dort die Hauptattraktion der Stadt, die Kathedrale von Neapel. Leider ohne großen Vorplatz, sondern in die eng bebaute Innenstadt integriert. Wir gingen kurz in die Kirche hinein und sahen uns den Prunk an. Wann weiter auf die Via die Tribunali nach Osten, wo angeblich (lt. Wikitravel) eine kleine Straße mit Krippenbauern sein soll. Dem war aber nicht so, klein war die Straße zwar, aber wenig touristisch, dreckig und wenig sicher. Also zurück über die Via Duomo und die Via die Tribunali in westlicher Richtung. Dort waren wir richtig, die Gegend war nicht mehr so zwielichtig, Restaurants und Souvenirgeschäfte reihen sich aneinander und Krippenbauer gibt es  auch.

 
 

Diese hatten neue Märkte erschlossen, von hölzernen Papst Figuren bis zu Fußballspielern des SSC Neapels.  Letztendlich liefen wir ein Viereck durch die kleinen, touristischen Gassen und zurück auf die Via Duomo. Diese liefen wir 500 Meter bergab bis zum großen Kreisverkehr am Piazza Nicola Amore, wo man sich nicht liebte, sondern eine große Baustelle war. Von dort nach weiteren 300 Metern, erreichten wir die Küstenstraße und das Meer, wo wir uns Restaurants erhofften.

 
 
 
 

Dem war aber nicht so, dort war der Industrie- und Fährhafen. Der Magen knurre gewaltig und es gab weit und breit kein gescheites Restaurant. Also setzten wir uns eher aus Verlegenheit in ein etwas unschönes, nahe des Piazza Nicola Amore. Gesättigt liefen wir die Via Duomo zurück zur Haltestelle Cavour und dann weiter zurück zum Hotel. Natürlich fuhr der Zug nicht bis zu unserer Zielhaltestelle, sondern (vermutlich wegen technischen Defekts) mussten wir eine Haltestelle zuvor den Zug verlassen, das Gleis wechseln und den nächsten Zug nehmen. Um 21 Uhr waren wir zurück in unserem Hotel und sahen uns auf der anderen Straßenseite in einer Kneipe, bzw. dessen Außenbereich ein italienisches Erstliga-Fußballspiel mit entsprechenden Emotionen der Anwesenden an. Um 23 Uhr waren wir schließlich im Bett…

 
 

                      

             

 

                                                                                                                                                                          
 
                                                                                                         Besucher seit dem 07.07.2003: