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Bei einer Sonderaktion im Sommer 2010 von Air Berlin war Bilbao „im
Angebot“. Da wir dort noch nicht waren und Ende Oktober die Temperaturen
in Deutschland außerhalb des Wohlfühlbereiches tendieren, war somit ein
weiterer Wochenendeausflug gebucht. Die Flugzeiten waren optimal –
Freitag ganz früh los und Sonntag ganz spät wieder zurück. Ganz früh los
bedeutete in diesem Fall um 3.30 Uhr aufstehen, um über die leere
Autobahn zum Düsseldorf Flughafen zu fahren und 90 Minuten später am
Airparks Parkplatz den Wagen abzustellen. Dann mit dem Transferbus 5
Minuten zum Terminal, wo wir nach der Sicherheitskontrolle noch 30
Minuten Wartezeit hatten. Um 6 Uhr begann das Bus-Boarding und pünktlich
um 6:30 Uhr saßen wir in der Boeing 737-700. |
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Aber anstelle zur Startbahn zu fahren, saßen wir eine geschlagene Stunde
im Flieger (zum Glück auf den Plätzen 1a und b mit entsprechender
Beinfreiheit), ohne das etwas passierte. Aufgrund eines Streiks im
französischen Luftraum, war dort die Anzahl der Slots verringert. Um
7:30 hoben wir endlich in den noch dunklen Nachthimmel ab. Der Flug war
ca. 60% gebucht und führte über Luxemburg, Frankreich bis zum Atlantik
nach Bordeaux, dann über die Biskaya nach Bilbao. Auf der gesamten
Flugzeit von Düsseldorf nach Bilbao von 1 Stunde und 50 Minuten
begleitete uns die aufgehende Sonne. Über die Fluggastbrücke liefen wir
in das architektonisch interessante, aber kleine und überschaubare
Terminal. |
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Da
wir wie immer auf unseren Wochenendausflügen nur Handgepäck dabei
hatten, verließen wir bereits um 9.30 Uhr das Gebäude. Wegen Bauarbeiten
auf der Ankunftsebene begaben wir uns eine Etage höher zum
Abflugbereich, wo der Bizkai Bus 3247 hält, der uns für 1,20 Euro /
Person in 20 Minuten Fahrzeit in das Stadtzentrum brachte. Von der
Haltestelletestelle Grand Via liefen wir 10 Minuten zum Hotel Hesperia
direkt am Ria de Bilbao (Fluss), wo wir bereits einchecken konnten. Kurz
darauf begannen wir unsere Erkundungstour, bei Sonne und angenehmen
Temperaturen von ca.17 Grad. |
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Gegenüber dem Hotel ist die die 75 Meter lange, futuristisch aussehende
Fußgängerbrücke (Stahlbogenbrücke) Pasarela Zubi Zuri (weiße Brücke), welche uns auf die Westseite des
Bilbao Flusses brachte.
Dort folgten wir der breiten Ufer-Promenade und erreichten in 3 Minuten
das Guggenheim Museum, die Hauptattraktion der Stadt. Die Architektur
des Gebäudes ist einzigartig. In sich sehr verschachtelt, einer
aufgefächerten Blume, als auch einem Boot ähnelnd, mit einer
geschwungenen geometrischen Form. Das Museum wurde von dem
Startarchitekten Frank O. Gehry entworfen und besteht aus Glas, Titan
und Kalkstein – ein wirklich „Hinkucker“. |
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Da
unsere Zeit wie immer knapp bemessen war, verzichteten wir auf
künstlerische Weiterbildung und liefen in die nahe Innenstadt. Vorbei am
Museum der schönen Künste in Bilbao und den Jardines Albia einen kleinen Park, erreichten wir die
Gran Via / Lopez de Haro, die größte Einkaufsstraße der Stadt
Ein breiter Boulevard, auf dem alle namhaften Modeketten wie Zara, H&M
oder Mango beheimatet sind. So auch die große spanische Kaufhauskette
Corte del Ingels, in dessen Restaurant wir gegen 12 Uhr zu Mittag aßen.
Im Anschluss liefen wir über den riesigen Kreisverkehr an der Plaza
Moyua zur Calle Colon de Larreategui, einer kleinen, parallel zur
Haupteinkaufsstraße verlaufenden Gasse, in der sich eine Vielzahl
kleiner Tappas Bars befinden. |
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Wir folgen der kleinen, schmalen Straße bis zum Monumento a Don Diego Lopez de Haro auf dem großen Platz
Circular, nahe dem Bahnhof. Dort überquerten wir die Brücke Ponta de
Arenal den Fluss und erreichten somit die Altstadt, auch Siete Calles
genannt (Sieben Straßen).
An
dessen Rand befindet sich die spanische Modekette Desingual, wo ich
sitzend und Doro shoppend Rast einlegten (jeder, wie es ihm beliebt).
Danach schlenderten wir durch die schmalen Gassen der Altstadt und
gelangten zur katholischen Catedral de Santiago, welche aber
verschlossen war. Also setzten wir unseren Rundgang durch die Altstadt
fort, dessen viele kleine Geschäfte aber „Siesta-bedingt“ von 13 Uhr bis
15 Uhr geschlossen hatten. |
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Da mittlerweile alle Wolken am Himmel verschwunden waren und es
mit 23 Grad angenehm warm war, ließen wir es uns in einem Straßenkaffee
vor der Kathedrale in Bilbao gut gehen. Nach einer weiteren Stunde Rast
kamen wir wieder in Schwung und liefen zu den nahen Markthallen Mercado
de la Ribera.
Dort gibt es eine klare Aufteilung: Fisch im Keller,
Fleisch im Erdgeschoss und Blumen im Obergeschoss. Auf
jeden Fall einen Kurzbesuch wert. Mittlerweile bereits
15 Uhr, hatten die kleinen Läden in der Altstadt wieder
geöffnet und es war interessant zu sehen, welche kleinen
Spezialläden dort angesiedelt sind (Knopfladen, Geschäft
für Marienstatuen,…). Im Grunde liefen wir die kommende
½ Stunde kreuz und quer durch die Altstadt unter anderem
eine Treppe ca. 50 Höhenmeter hinauf zu einer Schule,
von wo aus man einen guten Überblick auf die Altstadt
hat. |
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Von dort aus entdeckten wir auch den Plaze Nueva,
zu welchem wir daraufhin liefen. Ein Platz,
eingerahmt von alten, aber restaurierten
Gebäuden, auf dem sich hauptsächlich
Straßencaffees befinden. Plötzlich setzte gegen
18 Uhr setzte leichter Regen ein, weshalb wir
zurück zum Hotel liefen. Obwohl der Niederschlag
nicht nachließ, sondern sich sogar
intensivierte, machten wir uns eine Stunde
später wieder auf den Weg in die Stadt – es half
ja alles nichts… Auf der kleinen Straße Calle
Colon de Larreategui parallel der
Haupteinkaufsstraße, fanden wir eine kleine
Tappas Bar, in welcher wir zu Abend aßen und den
Abend ausklingen ließen. Abschließend betrachtet
ist Bilbao sicherlich eine B Stadt, aber eine
der Schöneren mit viel alter Bausubstanz. |
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Nicht zu vergleichen mit Rom, Wien
oder Paris, aber trotzdem mit angenehmen, südländischen
Flair, aber dennoch ganz anders, wie man Spanien am
Mittelmeer kennt. Touristisch von den Mitteleuropäern
kaum entdeckt, weshalb selbst jüngere Leute kaum
Englisch sprachen, aber mit ein paar Worten Spanisch und
etwas Improvisation gingen wir weder verloren, noch sind
wir verhungert. Von der ehemaligen Industriestadt Bilbao
war nicht mehr viel zu erkennen, schöne alte und
restaurierte Gebäude dominierten das Stadtbild. Im
Grunde reicht ein Tag aus um die Stadt zu erkunden, es
sei denn man nimmt sich Zeit und verbringt einen
weiteren Tag im Guggenheim Museum. |
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