Der letzte Tag unseres Nord-Spanien-Aufenthaltes begann in Cangas de Onis leider mit dem vorhergesagten Regenwetter. Zudem war das Frühstück im Motel vom Ambiente einer Jugendherberge gleichzusetzen. Um 9 Uhr waren wir bereits auf der Straße und fuhren die AS-114 nach Osten. Auf den Punkt gebracht ist die ca. 50 km parallel der Küste führende Straße ein landschaftliches Highlight. Sie schlängelt sich entlang einem mal mehr, mal weniger breitem Tal. Mal auf der Anhöhe unter Felsüberhängen hindurch mit entsprechend schönen Ausblicken auf die bereits im Oktober schneebedeckten Berge des Picos de Europa, mal im Tal durch kleine verschlafene Ortschaften.

 
 
 
 

Wenn man weniger Zeit hat, kann man nach 20 Minuten die Stecke abkürzen und bei Escobal nördlich zur Küste zurück fahren. Aber eigentlich wurde es danach (zusätzlicher Zeitbedarf ohne zusätzliche, nachfolgend beschriebene Abstecher 90 Minuten) erst richtig landschaftlich interessant. Die Straße schlängelte sich sehr kurvenreich und in den Fels geschlagen nach Osten, ähnlich dem Capman´s Peak Drive bei Kapstadt in Südafrika. Bei Las Areanas bogen wir nach Süden auf die AS-264 ab (Beschilderung Funicular folgen), wo das Tal deutlich enger wurde und wir einen kleinen Bach folgend den ersten Gebirgskamm durch- /umfuhren.

 
 
 
 

Unterwegs, in dieser abgelegenen Gegend begegneten wir einer Verkehrskontrolle, welche sich für uns aber nicht interessierte. Nach 20 Minuten Fahrt erreichten wir den Parkplatz zur Bergbahn Funicular de Bulnes zum abgelegensten, Dorf Spaniens (Bulnes). Abgelegen deshalb, weil nur zu Fuß erreichbar oder durch eine 2 km lange Tunnelbahn. Nahe der Bergbahn starten auch diverse Wanderwege in die hochalpine Region der zentralen Picos de Europa. Wir parkten unser Fahrzeug und machten einen kleinen Spaziergang durch das von allen Seiten enge Bergtal, dessen schroffe Felsen zu allen Seiten senkrecht mehr als 1.000 Höhenmeter aufragten.

 
 
 
 

Ein absolutes Mekka für Bergwanderer, welches wir dort am wenigsten vermutet hätten. Am bekanntesten ist die 9 km Wanderung Garganta del Cares durch eine 1.000 Meter tiefe Schlucht, eingerahmt von drei Bergmassiven. Leider begann es zu tröpfeln und auch fehlte uns die Zeit, weshalb wir weiter fuhren. Und zwar eine kleine asphaltierte Bergstraße, welche über Serpentinen noch tiefer und höher in das Gebirge führte. Dieser einzigartigen, schmalen  Bergstraße folgten wir über dem Dorf Sotres 11 km bis wir unser Ziel Treviso erreichten. Einzigartig ist diese schmale Straße deshalb, weil sie sich abenteuerlich durch die schroffe Kalkstein-Felslandschaft schlängelt, oberhalb der Baumgrenze mit wunderschönen Ausblicken.

 
 

 
 

Tresviso, auf 1.800 Metern gelegen war Sackgasse (zumindest für 2 WD-Fahrzeuge) und ein Bergdorf wie es ist Österreich oder der Schweiz nicht anders besser seien könnte. Kleine Steinhäuser und überall roch es nach verfeuertem Kaminholz. Leider lies das Wetter zu wünschen übrig, denn es war trüb und dort oben nur noch + 6 Grad Celsius. Gegen 11 Uhr machten wir uns auf den Rückweg nach Las Arenas und ließen die Bergkulisse hinter uns. Wir folgten der AS-114 für 45 Minuten östlich bis Siejo. Dort wechselten wir auf die N-621, nach Norden, welche uns nach etwa 20 Minuten Fahrzeit zurück zur Atlantikküste in die Nähe von San Vicente führte.

 
 
 
 

Dort auf die bestens ausgebaute und am Sonntag wenig frequentierte Autobahn, welche uns in einer Stunde 80 km voran brachte, bis wir gegen 13 Uhr die ersten Vorstädte der 182.000 Einwohner Stadt Santander erreichten. Dank eindeutiger Beschilderung, fanden wir vorbei am Fußballstadion direkt in das Stadtzentrum. Eigentlich hat Santander durch den Brand 1941 keinen historischen Stadtkern mehr, weshalb ich mit dem Stadtkern die Strandpromenade am Casino bezeichne. Letzteres ist ein pompöses Bauwerk (leider im Oktober 2010 eingerüstet), welches dem in Monaco nicht viel nachsteht. Wir liefen die trotz leichten Nieselregens gut besuchte Standpromenade entlang und setzen uns in ein überdachtes, bestens besuchtes Standcafe.

 
 
 
  . Zum Glück gab es Speisekarten in engl. Sprache, sodass wir unser Mittagessen gezielt bestellen konnten. Leider verschlechterte sich das Wetter im Anschluss kolossal, sodass wir im strömenden Regen zurück zu unserem Wagen hasteten. Mit diesem fuhren wir erst durch das kommerzielle Zentrum, dann entlang des Fähr- und später Frachthafens in die industriellen Außenbezirke, welche später in Einkaufszentren übergingen. Es schüttete weiterhin wie aus Kübeln, sodass ans Anhalten und „besichtigen“ nicht zu denken war. Trotzdem machten wir bei auf halber Stecke nach Bilbao einen Abstecher zur Küste und fanden uns im Strandort Santona wieder.
 
 

 
 

Ein typischer spanischer Ferienort, ohne riesige Hotelbauten, dafür aber mit vielen, vielen Wochenendhäusern, Wohnanlagen und gastronomischer Infrastruktur. Berühmt ist der Ort unter Surfern und Wellenreitern für die Playa de Berria – ein langgezogener,.2km langer Sandstrand eingerahmt von Klippen, welche für die Atlantikküste typisch sind. Ein kleiner Waldweg führt am Ortsende parallel der Küste zu einem abgelegenen, unbebauten Strandabschnitt, wo wir im leichten Regen die Seele baumeln ließen und einfach nur auf das Meer schauten. Mittlerweile bereits 16 Uhr, mussten wir uns eiligst auf den Weg zum Flughafen machen. Also zurück zur Autobahn A8 und dieser eine Stunde durch strömenden Regen nach Osten gefolgt.

 
 
 
 

Von der Autobahn fanden wir es dank Karte und Doro´s Fähigkeiten diese zu lesen, auf Anhieb zum Autoverleih Pepe Cars an der Plaza Indautxu. Die Rückgabe zog sich leider zeitlich, da ein anderer Kunde gefühlte 100 Fahrzeuge angemietet hatte. Im Anschluss liefen wir durch den leichten Regen, 5 Minuten zur Bushaltestelle an der Grand Via. Kaum dort, war der Bus 3247 schon da und fuhr uns in 20 Minuten zum Flughafen. Mit 2 ½ Stunden vor Abflug waren wir ausgesprochen früh dort – sogar der Check In war noch geschlossen. Also lungerten wir in der Abflughalle herum, bis wir endlich am Schalter unsere Bordkarten erhielten und in den Sicherheitsbereich konnten. Nach weiteren ½ Stunde Warten wurde das Abflug-Gate bekannt gegeben, wo wir uns schließlich auch einfanden.

 
   
 
 

Die vom Air Berlin Hub Mallorca ankommende Boeing 737-700 war pünktlich. Nach kurzer organisatorischer Konfusion, wo die Transfer Passagiere zu parken sind, begann das Boarding. Wegen eines extrem starken Regenschauers verzögerte sich der Start um 20 Minuten, bis wir um 20.30 Uhr endlich in den verregneten Nachthimmel abhoben. Die Flugstrecke führte wie schon auf dem Hinweg über den Golf von Biskaya, quer über Frankreich bis Luxemburg, über die Eifel, Köln nach Düsseldorf. Nach einer Flugzeit von Bilbao nach Düsseldorf von fast genau 2 Stunden waren wir wieder zurück. Nun noch mit dem Transferbus zu unserm Billigparkplatz von „Airparks“ und von dort aus mit dem PKW nach Hause, waren wir um 23.30 Uhr zurück in der Heimat.

 
                                          
 
                                           

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                         
 
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