Der zweite Tag begann mit einem wunderbaren Frühstück im Marriott Hotel mit Blick auf die Gildehäuser der Straßen Korenlei und Graslei direkt am Fluss. Gegen 9:30 Uhr liefen wir bei bestem spätsommerlichen Wetter 10 Min. zur Straßenbahn-Haltestelle, von der aus wir weitere 10 Min. zum Bahnhof Gent-Sint-Pieters fuhren. Für nur 9,60 EUR hatten wir uns zuvor 2 Tagestickets der Belgischen Bahn SNCB gekauft, mit der wir die 45 km mit dem Zug nach Brügge und zurückfahren konnten – fast wie das ehemalige 9 EUR-Ticket in Deutschland. Der Bahnhof in Gent war zwar Ende September 2025 eine riesige Baustelle, dennoch möchte ich aber den Fahrradparkplatz an beiden Ausgängen des Bahnhofes bemerken, da müssen 10.000 Fahrräder gestanden haben.

 
 
 
 

Pünktlich um 10:22 Uhr fuhren wir mit einem bestens ausgelasteten (bei den Fahrpreisen) Doppelstock-Zug in 30 Min. nach Brügge. Der Bahnhof war etwas kleiner (als jener in Gent) und nach 3 Min. warten am Ausgang trafen wir auch unseren Bekannten, der dort in der Nähe wohnt, womit die Stadtführung beginnen konnte. Zuerst liefen wir ca. 10 Min. zum Poertorenpark (Grünanlage), in dem ein Backstein-Turm (ehemaliges Schießpulver-Lager) aus dem 15 Jh. steht, als Teil einer ehemaligen Stadtmauer. Dann weiter über eine kleine Brücke vorbei an dem alten Steinhaus Sashuis, ist ein malerisches, kleines Schleusenwärterhaus am Eingang zum Minnewater, das einst zur Regulierung des Wasserstandes in den Kanälen Brügges diente.

 
 
 
 

Dann weiter zum Begijnhof, eine historische, idyllische Wohnanlage von Nonnen und Beginen (leben dort auch heute noch), mit Ausstellungen zum Leben im 17. Jahrhundert. Als nächstes liefen wir die Wijngaardstraat entlang, eine schmale Fußgängerstraße mit kleinen Geschäften und Häusern im Stil des Mittelalters. Dann weiter entlang der Katelijnestraat, eine etwas breitere Shopping Straße mit den typisch niederländischen Klinker-Häusern, woraufhin wir zum Sint-Janskanal gelangten. Damit waren wir auf der Rückseite des Sankt Jansspital, ein Museum in einem ehemaligen mittelalterlichen Krankenhaus. Dann weiter über die Mariastraat zur im 13. Jh. gegründeten Liebfrauenkirche mit ihrem hoch aufragenden Glockenturm.

 
 
 
 

Dann weiter über die malerische Bonifazius-Brücke über den Kanal, vorbei am Groeningemuseum mit umfangreicher Sammlung altniederländischer Malerei. Als nächstes weiter entlang der Straße Dijver, womit wir einem kleinen Kanal mit kleinen Touristen-Booten waren. Unser Rundgang setzte sich fort, vorbei am Rozenhoedkaai und dem Fischmarkt-Brügge durch einen kunstvollen Torbogen des Brugse Vrije, ein Imposantes Gerichtsgebäude des 18. Jahrhunderts mit opulenter barocker Fassade. Damit waren wir auf dem Burgplatz, direkt am Rathaus von Brügge von 1376 mit prachtvollen gotischen Innenräumen und Museum zur lokalen Geschichte und Kunst.

 
 
 
 

Ebenfalls an dem Platz ist die Heilig-Blut-Basilika, Aufbewahrungsort einer Ampulle, die ein Tuch mit dem Blut von Jesus Christus enthalten soll. Wir gingen in die Kirche hinein, aber die Menschen-Schlange, um das Tuch zu sehen, war einfach zu lang. Alternativ kehrten wir, in ein dortiges Lokal mit Außenterrasse ein. Nach kurzer Rast liefen wir weiter zum Grand Place / Grote Markt (wie in Brüssel, nur etwas kleiner), das Zentrum vom Zentrum in Brügge, umgeben von historischen Zunfthäusern. Dort war schwer was los und zahlreiche Kutschen warteten dort auf Kundschaft. Besonders erwähnenswert ist ebenfalls angrenzend am Grote Markt der Belfort von Brügge, ein 83 Meter hoher, mittelalterlicher Glockenturm, ein ehemaliger Beobachtungsposten für Brände und Gefahren, Schatzkammer und Stadtarchiv.

        
 
             
 
 

Im weiteren Verlauf unseres Rundgangs spazierten wir entlang der langen Haupt-Einkaufsstraße Steenstraat, vorbei an der St.-Salvator-Kathedrale aus dem 14. Jh., zum 't Zand Platz. Dort aßen wir zusammen noch eine Kleinigkeit zum verspäteten Mittag, bevor wir wieder zum Bahnhof liefen. Als Zwischenfazit kann ich von Brügge nur das Beste sagen / schreiben. Das gesamte Stadtzentrum ist wie ein riesiges Freilichtmuseum. Mittelalterliche kleine Häuser, große historische Gebäude und überall die kleinen Kanäle – zusammengefasst, hat die Stadt ein ganz besonderes Flair. Mit dem Zug ging es wieder in 30 Min. Fahrzeit zurück nach Gent, wo wir um 16 Uhr wieder ankamen.

 
 
 
 

Dann mit dem Bus noch einen kurzen Umweg zum Park and Ride Parkhaus Ledeberg, wo wir unseren E-Wagen endlich vom Platz an der Ladesäule umparkten. Dann wieder mit der Straßenbahn in das Stadtzentrum, wo wir noch etwas entlang dem Kanal an den Straßen Korenlei und Graslei entlangspazierten. Letztlich spazierten wir noch etwas kreuz und quer durch das historische Stadtzentrum, wo wir dann am Vrijdagmarkt ein schönes Lokal zum Abendessen fanden. Final kehrten wir noch einmal in die Studentenkneipe vor Vorabend ein (Barrazza café) und ließen dort den Abend ausklingen.

 
 

   

                                                                                                                                                    

 
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