...los geht´s die Quarts stehen bereit  

Zwei Tage nach der Schnorcheltour entschlossen wir uns, bei selbigen Anbieter eine Wüstentour mit einem Quad für 20 Euro (beide zusammen) zu buchen. Dabei mussten wir uns ein Quad teilen. Hätte jeder eines haben wollen, wären 15 Euro pro Person fällig gewesen. Zur Erklärung: Ein Quad ist ein kleines, vierräderiges Motorrad. Ja, und obwohl es als Motorrad läuft, mutet es doch eher wie ein offenes Auto an. Böse Zungen sehen in einem Quad mehr ein motorisiertes Spielzeug, so etwas wie – wer das noch aus seiner Kindheit kennt – ein motorisiertes Bobbycar oder Kettcar. Wie man es auch nennen mag – wer es noch nicht kennt, kann sich anhand unserer Fotos gut vorstellen, wie es aussieht. Und der sieht auch gut, dass es Spaß macht damit zu fahren. Hier – gibt es ein nettes Video, was die Action ganz gut wieder gibt. Es gab verschiedne Optionen. Entweder eine Vormittagstour über 3 Stunden oder eine am Nachmittag bis in den Abend über 5 Stunden.

 
 

Glücklicherweise entschieden wir uns nur für die 3 Stunden, dessen Entscheidung nachfolgend begründet wird. Abgeholt wurden wir wieder am Hotel mit dem schon bekannten Kleinbus, diesmal allerdings erst um 9 Uhr. Nach einer 20-minütigen Fahrt weg von der Küste, bei welcher der Beifahrer ständig einer Frau Liebesschwüre per SMS auf deutsch zugesandt hat, holten wir an einem anderen Hotel weitere Mitfahrer ab. Nach weiteren 10 Minuten erreichten wir unser Ziel, eine kleine Ansammlung von kleinen mit Stein gebauten Hütten mit Pferdestall und Innenhof im maurischen Stil.

 

 

Glücklicherweise hatten wir uns im Ort für 10 Pfund pro Stück (1,33 Euro) zwei Arafattücher gekauft. Diese waren nämlich wegen des Sandes nötig und konnten für 5 Euro vor Ort nachgekauft werden. Im Beduinenstil wurden uns die Tücher über, bzw. um den Kopf gebunden und ein Helm aufgesetzt. Und schon ging es in einer Gruppe von ca. 15 Quarts los in Richtung Wüste. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten und ging durch die Ebene, über eine mit kleinen Steinen durchsetzten Sandfläche. Die Geschwindigkeit der Vorausfahrenden war ganz schön flott, sodass man mächtig durchgeschüttelt wurde und Susanne sich als Sozia mächtig festhalten musste. Kurz vor den an der Küste zu sehenden Bergen war Endstation. Dort befand sich die Siedlung der sogenannten Nomaden. In einer ca. 1 Quadratmeter großen Fläche, waren deren Viehställe, Wohnhütten und ein recht großer, mit Holzpfählen und nach allen Seiten offener Raum. In letzterem, also im Schatten, konnten wir uns ein wenig ausruhen und bekamen Wasser, Tee und Cola. Da sich kein Lüftchen regte, waren es in der ansonsten schattenlosen Gegend um 11 Uhr bereits über 40 Grad und wir waren sehr dankbar über die Abkühlung.

  Wegen des Sandes ist eine Vermummung unumgänglich....
 
                            Unsicherer Kuss auf dem Kamel  

Nach 15 Minuten offerierte uns der SMS-Schreiber aus dem Auto, dass er uns ein wenig herumführen würde, wenn wir Interesse hätten. Als erstes ging es zu einer Herde Kamele mit dem dazugehörigen Führer. Wir wagten einen kleinen, etwa 15 Minuten dauernden Ritt. War aber zugegeben nicht mein Ding und ich saß sicherlich komplett verkrampft auf dem Vieh, da es zu sehr schaukelte und auch recht hoch war. Wir besuchten auch deren pflanzliche Apotheke (mit Souvenirstand) und Susanne hatte die Möglichkeit, in ein Kleid mit Schleicher zu schlüpfen, wie man es von den Bauchtänzerinnen her kennt. Eine Veröffentlichung des Bilder werde ich mal besser nicht wagen... Im Anschluss bekamen wir ein wenig über das Leben der Nomaden erklärt. Das z. B., wenn jene Wasser suchen, sie die Kamele frei laufen lassen würden, da jene mit ihrem sogenannten siebten Sinn, dieses finden. Auch gab er uns gegenüber zu, dass die Wasserstelle dieser Nomaden bereits versiegt sei und das Wasser aus dem nahen Hurghada geholt werden würde.

 
             
 
 

Das noch vorhandene Wasser sei nicht mehr als Trinkwasser, sondern nur noch für die Kamele zu nutzen. Da viel der Nomadensiedlung gemauert war, ließ dass auch den Schluss zu, dass jene dort schon recht lange weilten, denn wenn ich auf der Durchreise wäre, würde ich kaum Steinhäuser bauen.... Wie dem auch sei.... Wieder zurück in dem großen Aufenthaltszelt wurde uns angeboten, ein Video über die Tour zu kaufen, da wir auf der Fahrt gefilmt wurden. 22 Euro für eine DVD oder 18 Euro für eine VHS-Kassette erschienen uns dann doch als zu viel. Nach über einer Stunde Aufenthalt hieß es dann auch schon Rückzug.

 
 

Mit den Quarts ging es selbige Strecke, wie auf dem Hinweg wieder zurück zum Ausgangspunkt. Von diesem wurden wir wieder zurück zum Hotel gefahren, sodass wir komplett eingesandet um 14 Uhr dort wieder ankamen. Als erstes hieß unter die Dusche am Pool zu gehen und daraufhin in den Pool um den ganzen Sand wieder los zu werden. Abschließendes Fazit zu der Tour: Es war durchaus ein unterhaltsamer Nachmittag, wenn auch nicht annähernd mit der Schnorcheltour vergleichbar. Ich würde sagen ein „can do“ und nicht „must do“. Die Nachmittägliche Tour zu wählen, bringt meiner Sichtweise nach keinen wirklichen Gewinn. Die Wegstrecke und somit das Ziel sind identisch. Die zwei Stunden, welche man sich dort länger aushält, sind ausgefüllt durch ein Abendessen und einen gemeinsamen Marsch auf einen nahmen Hügel, um von dort aus den Sonnenuntergang zu betrachten. Die 10 Euro, welche das mehr kostet, kann ich erstens nicht erkennen und zweitens stelle ich es mir ziemlich langweilig vor, drei Stunden in dem Beduinendorf zu verweilen.

  Das Beduinendorf
 
                                                                                                                                
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