Der heutige Tag war wie vorausgesagt wolkenlos, der erste Tag mit gutem Wetter nach dem Neuschnee der letzten Tage. Deshalb waren wir auch schon um 7 Uhr beim Frühstück, welches sich als sehr reichhaltig herausstellte. Schon vom großen Frühstücksraum hatten wir seitlichen Blick auf den 3.917 Meter hohen Berg Erciyes, welcher komplett wolkenfrei war. Um 8 Uhr fuhren wir dann auch aus dem Stadtzentrum von Kayseri mit dem Miet-Lieferwagen los. Etwa 15 Min. durch die Stadt, woraufhin wir über eine bestens ausgebaute, durchgehend zweispurige Landstraße weitere 15 Min. immer weiter bergauf auf den Berg zufuhren. In Kayseri selber lagen noch 5 cm Schnee, welcher sich bei zunehmender Höhe bis gut 30 cm steigerte.

 
 
 
 

Das Skigebiet hat 3 Einstiege, wovon wir uns für den Bereich Develi Kapi entschieden. Kaum zu übersehen mit großem Parkplatz (100 TKL = 2,50 EUR), einer Menge Skifahr-Infrastruktur und natürlich einer Moschee. Teil der Infrastruktur ist ein Skiverleih, in welchem ein Mitarbeiter gutes Englisch sprach und wir uns Schuhe, Ski und Stöcke für 12 EUR pro Person und Tag ausliehen. Helme, Skisocken, Skibrille und Ski-Bekleidung nehmen wir immer aus Deutschland mit. Das Material war nicht mehr das allerneueste, aber durchaus ok und vermutlich zwischen 3 und 5 Jahre alt. Dann weiter zum Kassenhäuschen der Liftgesellschaft. Tageskarten gibt es nicht nur 7´er, 14´er oder 20´er Liftkarten, wobei jede Liftfahrt (egal, wie lang der Lift ist) 1 Punkt „kostet“.

 
 
 
 

Wir kauften erstmal 2 Karten mit 14 Fahrten für jeweils 18,40 EUR und bestiegen eine 8´er Gondel (wo man die Skier außen „hineinsteckt“) der italienischen Firma Leitner. Auf der dortigen Piste fuhren wir uns mit 2 Abfahrten erstmal ein. Dann über Zieh-/ Verbindungswege hinüber zum mittleren Abschnitt des Skigebietes - Hisarcik Kapi. Dort war auch der längste Lift, ein 5´er Sessellift mit Haube, welcher uns ins 15 Min. Fahrzeit bis knapp unter 3.000 Meter hinauffuhr. Teile der dortigen Abfahrt wurden zwar als schwarze Piste ausgewiesen, was aber nach österreichischen Maßstäben vollkommener Unsinn ist. Von dessen Bergstation gibt es noch einen weiteren Sessellift hinauf zum höchsten Punkt des Skigebietes auf 3.346 Meter, wo es wie zu erwarten etwas stürmte.

 
 
 
 

Dort kann man entweder außen herumfahren oder einfach gerade herunter durch das Gelände. Lawinengefahr herrschte in dem Skigebiet keine, da dort nicht so viel Schnee wie in Mittel- oder Osteuropa fällt, wenn es aber schneit, dieser aufgrund der Höhenlage liegenbleibt. Also mal geradeaus durch´s Gelände und dann gleich weiter zur Talstation, eine Abfahrt mit 1.300 Meter Höhendifferenz. An der Talstation vom Hisarcik Kapi gibt es mehrere Restaurants, wovon wir uns eines für unsere Mittagspause aussuchten. Dort gab es zu unserer Überraschung in der muslimischen Türkei zur Zeit des Ramadans sogar Bier (auch wenn für uns auf der Skipiste ein „no go“). Holzhäuser mit Holzbänken – wenn die günstigen Preise nicht gewesen wären (Hauptgericht unter 10 EUR), hätte man meinen können, man wäre in Österreich. 

 
 
 
 

Nach dem Mittag wechselten wir in den östlichen Teil des Skigebietes – Hacilar Kapi. Dort entdeckten wir unsere „Lieblingsabfahrt“, eine breite Autobahn mit mittlerer Steilheit. Hinauf führte auch hier eine 8´er Gondel und auch der Blick auf Kayseri von der Bergstation ist erwähnenswert. Die 1,44 Mio. Einwohner-Stadt Kayseri selber liegt ja schon auf 1.000 Meter und die Bergstation dieser Gondel ist auf 2.640 Meter - mit super Blick auf die Großstadt. Am Nachmittag kauften wir noch eine 7´er Liftkarte nach, sodass wir für zusammen für alle 35 Liftfahrten an diesem Tag nur 50 EUR bezahlten. Gegen 15:45 Uhr sahen wir zu, dass wir von dem östlichsten Bereich wieder zurück zu unserem Einstieg in das Skigebiet am Develi Kapi zurückkamen.

        
 
    
 
 

Dort gaben wir dann wieder die Skier beim Skiverleih ab und waren um 17 Uhr zurück auf dem Weg nach Kayseri. Dort fuhren wir zuerst in einen Migros Supermarkt (jene Schweizer Supermarkt-Kette hat auch in der Türkei immer Bier und Wein im Warenbestand) und daraufhin zurück zu unserem Hotel. Dort begrüßte uns ein nicht gemachtes Zimmer – im Kayseri Wyndham Hotel läuft wirklich nichts, wie es sollte. Im schicken Restaurant im obersten Stockwerk des Hotels gab es lediglich einen guten Ausblick auf die große Moschee und den riesigen Basar in Kayseri, aber wegen Ramadan kein wirkliches Abendessen. Im Frühstückssaal aber gab es eine kleine Menü-Karte, auf der wir fündig wurden. Gegen 19:30 Uhr waren wir schon wieder auf unserem Zimmer, tranken noch ein Bier und unterhielten uns über diesen wunderschönen Skitag.

 
 

         

 

   

                                                                                                                                                    

 
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