Beim ersten Blick aus dem Fenster setzte schnelle Ernüchterung ein. Nach dem schönen, sonnigen Wetter vom Vortag war es wolkenverhangen mit Nieselregen. Das Frühstück im The Pier Hotel war typisch britisch, aber zusätzlich mit frisch geschnittenen Südfrüchten. Um 9 Uhr waren wir bereits wieder unterwegs. Zuerst fuhren wir die Strandpromenade entlang, um uns den Ort Rhyl genauer anzusehen. Am Morgen war auch das Wasser da (Flut) aber das Wetter war wie schon beschrieben wenig einladend. Nicht nur deshalb war es Zeit Abschied von Rhyl zu nehmen.

 
   
 
 

Wir fuhren entlang der Küste, vorbei an großen Campingplätzen und Mobile-Home-Händlern welche 100´te davon zum Verkauf anboten. Schließlich wieder auf die Autobahn A55, wo ab dem Ort Conwy die Landschaft hügeliger und interessanter wurde. Leider waren die Hügel oberhalb von 300 Metern in Wolken, sodass alles nur halb so schön aussah.  Bei Abergwyngegyn verließen wir die Autobahn und fuhren ca. 1,5 km immer den braunen Schildern folgend, über schmale Straßen durch den Wald zum Parkplatz, an dem die Wanderung zu den Aber-Falls beginnt. Die ersten Meter führt der Weg durch den Wald, der sich später lichtet und wir in ein immer schmaler werdendes Bergtal hinein.

 
   
 
 
 

Die ersten Meter führt der Weg durch den Wald, der sich später lichtet und wir in ein immer schmaler werdendes Bergtal hinein. Die Landschaft ist von Moosen, Gräsern und vereinzelten Büschen bedeckt, ähnlich wie in den Alpen oberhalb der Baumgrenze. Insgesamt war die 3,2 km Wanderung sehr einfach, ja sogar Rollstuhlgerecht. Nach einer Std. erreichten wir den reichlich Wasser führenden, 37 Meter hohen Aber-Fall. Kein Vergleich mit kanadischen Wasserfällen, aber die Mühen durchaus wert. Gegen 12 Uhr zurück am Auto fuhren wir zurück zur Autobahn und weiter über die A55 und A487 in ca. 25 Min. nach Caernarfon.

 
 
 
 

Dort sahen wir uns das Caernarfon Castle, direkt am Yachthafen gelegen, an. Eine große Festungsanlage innerhalb deren Ringmauer insgesamt neun Türme sind. Auf dem großen Innenhof findet seit 1911 die Ernennung des Prince of Wales statt – letztes mal mit Charles im Jahr 1969. Auf die Besichtigung innerhalb der Mauern (5,25 Pfund Eintritt) verzichteten wir, denn uns lief die Zeit davon und eine Burg wirkt immer noch am besten aus der Entfernung. Folglich haben wir Caernarfon Castle einmal umrundet und kurz einen Blick in die umliegenden (meinst Souvenir) Geschäfte geworfen. Danach sind wir weiter mit dem Wagen, ca. 20 Min. über Landstraßen zum Touristenort Snowdon in den Bergen gelegen.

 
 
 
 

Parkplätze (gegen $$$) sind reichlich vorhanden und wer etwas zu Fuß ist, muss auch keine 6 Pfund dafür bezahlen. Im Ort ist die Talstation für den Zug hinauf zum höchsten Berg in Wales, den 1.085 Meter hohen Mt. Snowdon. ie Tickets sind mit 25 Pfund pro Person zugegeben nicht preiswert, aber die Wolkendecke lichtete sich, weshalb wir uns einen schönen Ausblick auf die umliegenden Berge erhofften. Wir erhielten Tickets für die Fahrt um 13.30 Uhr und mussten folglich eine gute ½ Stunde warten. Mit einer alten Dampflock mit Zahnradantrieb ging es aufwärts. Die Baumgrenze war nach bereits 150 Höhenmetern erreicht.

 
 
 
  Vorbei an einem versteckten Wasserfall fuhren wir weiter aufwärts (was sonst) in ein von Gräsern bewachsenes Tal, in dem Schafe grasten. Schließlich auf einen immer steiler ansteigenden Bergsattel immer höher mit schönen Ausblicken auf die umliegenden Berge, als auch das Tal mit den Stauseen Llyn Padam und Llyn Peris. Ganz anders als in den Alpen, sind die Berge viel grüner und nicht so felsig. Wir fuhren bequem an den Wanderern vorbei (der Aufstieg dauert etwa 2,5 Std.), bis wir schließlich auf den letzten 200 Höhenmetern in die Wolkendecke eintauchten. Das war es dann mit der Aussicht… An der Bergstation schließt sich an dem Bahnhof ein Gebäude mit Restaurant und Souvenirshop an.
 
 
 
 

Leider ist die Verweildauer auf nur 30 Min. begrenzt. Man muss mit demselben Zug wieder runter fahren, ansonsten muss man ein neues Ticket kaufen. Gefiel uns erst gar nicht diese Regelung, aber viel Platz ist auf dem Gipfel und um den Gipfel herum nicht. Steinstufen führen zur höchsten Stelle, wo ein ziemliches Gedränge war. Wie zu vermuten war es dort oben nur knapp 10 Grad Celsius und die Sicht betrug keine 25 Meter. Schließlich ging es auf dem (natürlich) selben Weg wieder abwärts ins Tal.

 
 
 
 

Um 16 Uhr wieder unten liefen wir zum nahmen Llyn Padam (Stausee), wo wir uns bei wieder angenehmen Temperaturen und Sonnenschein am Ufer auf eine Bank setzten. Denn die Landschaft im Snowdon National Park ist wirklich wunderschön, so wie man es eigentlich Schottland zuordnen würde. Sicherlich kann man dort mehrere Tage verbringen und auch ausgiebige Wanderungen unternehmen. Aber das ist immer das Problem von Wochenendtrips, dass man immer nur oberflächliche Eindrücke sammeln kann. Deshalb plädiere ich für mehr Urlaub!!!

 
 
 
 

Nach 30 Min. Fahrt machten wir einen erneuten Stopp und zwar in Cowny mit dem gleichnamigen Castle. Hierbei handelt es sich um die gut erhaltene Ruine einer mittelalterlichen Burg im Ort Cowny an der Mündung des gleichnamigen Flusses (irgendwie heißt hier alles gleich). Mit 30 x 90 Metern Umfang ist Cowny Castle ausgesprochen groß – aber dennoch beließen wir es bei einer „Inanscheinnahme“ von außen. Schließlich noch ein kurzer Spaziergang zur Flussmündung, wo unser Auto parkte und schon waren wir wieder auf dem Weg. 

 
   
 
 

Denn letztendlich mussten wir aber weiter und zwar wieder über Landstraßen zurück zur Autobahn A55 und dann immer nach Osten zurück nach England. Insgesamt benötigten wir etwas über 3 Stunden, um am Vorgebuchten Hotel Britania in der Nähe des Leeds / Bradford Flughafens anzukommen. Unterwegs entdeckten wir in Bradford eine Mischung aus Kneipe und Restaurant, in der wir zu Abend aßen. Von dort aus waren es noch 10 Minuten, bis wir gegen 21 Uhr am Hotel ankamen. Ein großes, weitläufiges und typisches Airport- und Tagungshotel, in dessen Lobby wir noch einen Absacker tranken, bevor wir früh auf unser Zimmer verschwanden.

 
 
 
                                                        

 

 

             

 

                                                                                                                                                                           
 
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