Der Tag begann mit einem reichhaltigen Frühstück im NH Hotel Madrid Ventas. Bei bestem Wetter und wolkenlosem Himmel liefen wir zur B-Bahn-Haltestelle Ventas und fuhren von dort mit der Linie 2 – für 8 Stationen bis Opera. Direkt gegenüber dem Teatro Real kamen wir an die Erdoberfläche. Auf eine Innen-Besichtigung verzichteten wir - der äußerliche Anblick reichte uns. Hinter dem Theater beginnen die Vorgärten (Plaza de Oriente) des Palacio Real, dem königlichen Schloss in Madrid. Wir liefen auf der Calle de Bailén, welche vor dem Schloss verläuft, westlich zur Plaza de la Almería. Auf der einen Seite hat man (durch Gitterstäbe) Blick auf den Schlosshof und auf der gegenüberliegenden Seite auf die Kathedrale von Madrid, die Catedral de la Almundena.

 
 
 
 

Neben Puerta del Sol und dem Plaza Mayor die Top-Sehenswürdigkeiten in Madrid. Mittlerweile schaffte es die Sonne, die Luft auf 15 Grad zu erwärmen, ein angenehmer Dezembertag. Großer Beliebtheit (der Warteschlange nach zu urteilen) erfreute sich die königliche Kunstgalerie, auf die wir aber verzichteten, wie das Kathedralen-Museum, als auch der königliche Palast von innen. Dafür schauten wir kurz in die prunkvolle Kathedrale hinein, in der aber Gottesdienst war. Alles gesehen und für gut befunden, liefen wir die Calle de Bailén westlich vorbei am königlichen Schloss und dem angrenzenden Garten „Jardines de Sabatini“. Kurz darauf folgte auf der anderen Straßenseite der spanische Senat, in dem die regionalen Abgeordneten tagen.

 
 
 
 

Kurz darauf schließt auf der linken Seite ein weiterer Park an, der 87 ha große Parque del Oste. Eigentlich um etwas abzukürzen und um uns von der stark befahrenen Straße zu entfernen, liefen wir durch den Park und entdeckten zufällig den Tempel von Debod. Schon von weitem zu sehen, fühlten wir uns an unseren Vorjahres-Besuch in Luxor erinnert. Das verwundert nicht, denn es ist tatsächlich ein ägyptischer Tempel aus dem 2. JH vor Chr., den Spanien als Dank für die Unterstützung beim „Umzug“ des Tempels von Abu Simbel erhalten hat. Wir liefen weiter durch den Park, der im Sommer bestimmt wunderschön ist, aber leider war es Dezember - zur Seilbahn Teleferico de Madrid. 15 Min. in die Warteschlange eingereiht, 11,80 Euro für 2 Tickets bezahlt und wir waren an der Reihe.

 
 
 
 

Für ausländische Besucher wurde die Sprache in der Kabine von Spanisch auf Englisch umgestellt und los ging es. Leider aber gänzlich ohne Ton, da der Lautsprecher die gesamte Fahrt schwieg (wie auch auf dem Rückweg). Die Gondeln erinnerten mich sehr an die 70´er Jahre aber dafür hatten wir eine ganz für uns alleine. Zuerst schwebten wir über ein Tal mit seitlichem Blick auf den Königspalast, unter uns die Haupt-Bahnlinie und kurz darauf der Fluss Rio Manzanares. Darauf folgten kasernenartige Wohnhäuser und eine Autobahn, dann der Park Case de Campo, ein 1.720 ha großer Park mit kleinen Hügeln, dessen Rasen von der Sommersonne noch ausgedorrt war, bzw. vereinzelten, kleinen Kiefernwäldern, einen im Winter stillgelegten Vergnügungspark und den Zoo in Madrid.

 
 
 
 

Nach ca. 15 Min. Seilbahnfahrt erreichten wir die Endstation - Estación de Casa de Campo, ein auf einem Hügel gelegenes großes Haus, mit Aussichtsterrasse und Restaurant. Gesehen und für gut befunden, schwebten wir auf demselben Weg zurück in Madrid´s Stadtzentrum. Wenn die Warteschlange zu lang ist, ein netter Abstecher aus dem Lärm und Gedränge der Stadt heraus. Von der Seilbahnstation liefen wir dann 500 Meter zur U-Bahnstation Argüelles, von wo wir mit der U-4 und U-10 zur Station Santiago Bernabéu Stadium in den Norden der Stadt fuhren. Wieder an der Oberfläche, war das 81.000 Zuschauer fassende Stadion nicht zu übersehen. Die Karten für die Besichtigungstour waren mit 19 Euro nicht gerade preiswert, aber man muss es gesehen haben.

 
 
 
 

Zuerst steigt man viele Treppen hinauf, um vom Rang in der Kurve auf 2/3 Höhe, einen Top-Blick auf den Stadion-Innenraum zu haben. Dem folgen im Inneren der Arena Infos über die Vereinsgeschichte und natürlich deren Erfolge mit Audio- / Videosequenzen und Schautafeln. Dann die Vitrinen mit zahlreichen Pokalen – im inflationären Ausmaß. Besonderes Augenmerk für Fotos erhielten die 4 Champions League Pokale. Der Weltpokal hingegen wirkte unscheinbar und interessierte niemanden. Weiter führte der Rundgang durch die Umkleide-Kabinen (neben Ronaldo ziehen sich hier übrigens Kroos und Khedira um), und zum Wellnessbereich. Dann durch den Tunnel zum Spielfeld, dessen Rasen man aber nicht betreten darf, dafür aber auf der Trainerbank „probesitzen“ darf.

 
 
 
 

Es folgt der Raum der Pressekonferenz (ebenfalls mit Probesitzen) und letztlich der Adidas-Fanshop. Ich habe mit Rücksicht auf meine Frau für die Tour nur 1 ½ Std. benötigt, man kann den Besuch aber locker auf die doppelte Zeit ausweiten. Mittlerweile 17.30 Uhr, liefen wir die breite Straße Paseo de la Castellana 1,5 km nach Norden in Richtung der Büro-Hochhäuser /Skyline. Kein Vergleich mit Frankfurt, London oder anderen Weltmetropolen. An dieser Stelle sei besonders das Torres Kio erwähnt, zwei 114 Meter hohe, im 15 Grad Winkel schräg aufeinander zulaufende Bürotürme, in welchen eine Bank und eine Versicherung untergebracht sind. Am dortigen, großen Kreisverkehr Paseo de la Castellana ist der Busbahnhof.

 
 
 
 

Dort suchten wir erst erfolglos nach der Linie 156 – auf Nachfrage erhielten wir den Tipp: Untergrund. Also versuchten wir es dort und zu unserer Überraschung ist dort eine Stadt unter der Stadt mit Einkaufsmöglichkeiten und langen Gängen. Diesem folgten wir und fanden nach langem Suchen den Abfahrtspunkt. Einen Kilometer unterirdisch, dann wieder auf normalen Straßen, teilweise über die Autobahn, fuhr der Bus ca. 45 Min. zum Shopping-Paradies Centro Comercial Plaza Norte 2, nordwestlich vom Flughafen gelegen. Die kommenden 2 Std. verbrachten wir in dem weihnachtlich geschmückten Einkaufszentrum.

 
 
 
 

Mit 51.000 m2 Verkaufsfläche, welche sich 235 Geschäfte teilen, ähnlich groß wie das Centro in Oberhausen. Viele Modegeschäfte, Elektronik-Läden, Kinos – es fehlt an nichts. Schließlich aßen wir dort zu Abend und fuhren gegen 20 Uhr mit dem Bus zurück. Zuerst die 45 Min. Busstrecke zum Kreisverkehr Paseo de la Castellana und dann mit der U-Bahn zur Station Ventas. Anstelle sofort zum Hotel zu laufen, suchten wir uns erneut eine Stierkampf-Kneipe (wegen der nahen Stierkampf-Arena sind alle hinsichtlich des Themas dekoriert), tranken dort einen Absacker, bevor wir um 22.30 Uhr zurück ins Hotel gingen.

 

 

                                
 
                              
             

 

                                                                                                                                                                         
 
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