Nach dem Frühstück im Hotel setzten wir unsere Madrid-Erkundung bei noch kaltem, aber wolkenlosem Himmel fort. Wieder zur U-Bahnstation Ventas gelaufen und dort 5 Stationen mit der Linie 5 und 1 Station mit der Linie 3 zum Plaza de España gefahren. Dieser war im Internet als einer der bekanntesten Plätze der Stadt angepriesen. Ok, es gab ein paar Statuen, ein paar Buden im Stil eines Weihnachtsmarktes und zwei angrenze 117 Meter hohe „Wolkenkratzer“ (Edificio España und Torre de Madrid). Wir konnten nichts Wirkliches abgewinnen, gingen nach 10 Min. zurück in den Untergrund und fuhren mit der Linie 3 ins Zentrum im Zentrum, der Puerta del Sol.

 
 
 
 

Dort liefen wir entlang der Prachtstraße Calle de Alcalá mit dem bekannten Metropolis-Haus,  Niederlassungen verschiedener Banken / Versicherungen und Nobelrestaurants, 300 Meter zur Plaza de Cibeles. Ein verkehrsreicher, großer Kreisverkehr, mit dem Brunnen Fuente de Cibeles in der Mitte, wo die Fans von Real Madrid ihre internationalen Erfolge feiern (der Marienplatz von Madrid sozusagen) und dem monumentalen Gebäude Palacio de Comunicaciones. Letzteres ist das Postkartenmotiv der Stadt, früher mal die Postverwaltung und mittlerweile Stadtverwaltung. Ein riesiges, schneeweißes Gebäude, im Jahr 1919 eröffnet – ein wirklicher „Hinkucker“.

 
 
 
 

Die Tür war offen, also liefen wir hinein, wo sich der äußerliche Prunk innen fortsetzte und gerade ein Sonntagskonzert (Chor) gesungen wurde. Dem lauschten wir kurz und setzten unseren Spaziergang fort, vorbei am der Puerta de Alcalá (Alcalá-Tor) – eine Art Brandenburger Tor in klein, auf der Mitte des Unabhängigkeitsplatzes, wo auch der Retiro-Park beginnt. Wir liefen durch den 1,43 m2 großen Park mit seinen gepflegten Gärten auf einem der stur geradeaus führenden Hauptwege zum Monument für Alfons XII. am künstlichen See Estanque del Retiro. Das Monument mit der Reiterstatue des ehemaligen Königs Alfons XII. mit einer halbkreisförmigen Säulenhalle ist ein weiterer „Hingucker“ und selbst im Winter waren viele Madrilenen mit einem Ruderboot auf See unterwegs.

 
 
 
 

Weiter auf dem breiten Hauptweg erreichten wir alsbald den Crystal Palace, ein altes, 22 Meter hohes Ex-Ausstellungsgebäude, hauptsächlich aus Glas und Metall bestehend, ebenfalls ein „Hingucker“. Auch wenn es schwer nach Regen aussah (es aber keinen gab), war es angenehm warm (15 Grad Ende Dezember sind schon was). Der Park mit u.a. den botanischen Gärten, kleinen Seen und Rosengärten hat viel mehr zu bieten, als wir gesehen haben und ist sehr zu empfehlen. Dennoch liefen wir zum südwestlichen Ausgang des Parks mit dem Ziel - Bahnhof Atocha. Von außen ein großer Backstein-Bau, innen einer der zwei großen Fernbahnhöfe in Madrid.

 
 
 
 

Wie immer mit vielen Geschäften, großem Menschengewirr in einer ehemaligen, umgestalteten Bahnhofshalle mit riesigen Palmen (das Dach ist im Bahnhof ja hoch genug). Dort aßen wir bei Mc Donalds zu Mittag und liefen daraufhin ziellos durch die verwinkelten Wege der Altstadt und gelangten zum Plaza Mayor. Dort quer über den schon am Vortag ausführlich beschriebenen Platz und zum nahen Mercado de San Miguel. Dort gibt es, wie in einer Markthalle zu erwarten, Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst und allerlei weitere Lebensmittel zu kaufen, frisch zubereitet und zu gehobenen Preisen im originären Ambiente gleich zum verspeisen.

 
 
 
 

Allerdings war es dort so voll, dass das Fortbewegen einem Geschiebe und Gedränge glich und wir den Markt schnell verließen. Da wir mittlerweile einige Kilometer zurückgelegt hatten, beschlossen wir spontan, kurz in eine kleine Bodega einzukehren. Mit dem spanischen, aber in Deutschland geborenen Wirt ergab sich eine interessante, wenn auch erschreckende Unterhaltung über die spanische Wirtschaftslage. Weiter liefen wir durch kleine Gassen vorbei an der Chocolatería San Gines (für Spanier wohl etwas Besonderes, da eine lange Schlange vor dem Eiscafé)  und der Kirche San Ginés zur Fußgängerzone Calle del Arenal. Bei letzterer handelt es sich um die längste zusammenhängende Fußgängerzone in Madrid.

 
 
 
 

Vom Puerta del Sol bis zur Oper führt die Einkaufsmeile 400 Meter stur geradeaus, vorbei an zahlreichen Geschäften, viele davon die aus Deutschland bekannten Modeketten. Also liefen wir einmal bis zum Ende der Calle del Arenal an der Oper und dann wieder zurück zum Puerta del Sol. Von dort wie schon am Vortag die zweite lange Fußgängerzone, die Callejón de Preciados bis hinauf zum Plaza del Callao, wo das für Madrid berühmte Haus mit der Schweppes-Werbung steht. Letztlich noch mal die Nobel-Einkaufsstraße Gran Via entlang. Im Restaurant bestellten wir eine große Paella für 2 Personen, aßen jene mit etwas Stopfen auch fast auf und rollten aus dem Restaurant heraus. Es folgte ein kleiner Verdauungsspaziergang bis wir wieder mit der U-Bahn zurück zur Station Ventas fuhren, dort in eine der kleinen Bodegas einkehrten und schließlich gegen 22 Uhr wieder im Hotel waren.

 
 

 

 

                                
 
                              
             

 

                                                                                                                                                                          
 
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