Der Tag begann um 8 Uhr und nach dem Frühstück, welches für den drei Sterne Standart gut war, waren wir eine Stunde später abfahrbereit. Mit dem Auto ging es als erstes in den nördlichen Teil der Insel. Über die Autobahn PM-19 und PM-20, einer Art Ringstraße um Palma, ging es weiter über die PM-27 nach Inca. Bis dort handelt es sich um eine gut ausgebaute Autobahn, mit schnellem Vorankommen. In Inca weiter über die C-713, einer einspurigen, gut ausgebaute Landstraße, mit mehreren Kreisverkehren in den größeren Ortschaften. Da keine Saison war, war ein schnelles Vorankommen möglich. Bei Grestaix verließen wir jene und es ging über die PM-220, einer noch schmaleren Landstraße weiter nach Norden, in Richtung Pollensa. In Puerto de Pollensa mussten wir durch die Ortschaft und dort begannen die kleinen Serpentinen, zu unserem ersten Tagesziel, dem Cap Formentor, einem Leuchtturm am nördlichsten Punkt Mallorcas. Die Straße ist in den schroffen und nahezu unbewachsenen Fels gehauen.

 
 
                            

Sie schlängelt sich, nachdem es auf den ersten Kilometern steil aufwärts geht, in einem ständigen auf und ab, immer weiter Richtung Norden. Des weiteren ist jene Straße durchgehend sehr eng (wenn sich PKW und LKW begegnen, wäre es schon zu eng) und führt durch einen kurzen Tunnel. Aber der Weg hat sich gelohnt. Auf den letzten Kilometer kann man schon das Meer erkennen und erahnen, was für einen Ausblick man haben wird. Die Wegstrecke von der Playa de Palma dorthin betrug 89 km, was wir in 1:45 Stunden bewältigten. Am Leuchtturm befand sich ein kleiner Parkplatz, auf dem nur ein weiteres Auto stand (im Sommer sicherlich ganz anders). Wir ergötzen und erst mal an dem Anblick, oben am Rand auf der Steilküste stehend, hinunter ins Meer, wo es 232 Meter abwärts geht. Zwar soll man bei guter Fernsicht bis nach Menorca sehen können, aber jene hatten wir nicht, denn es war bewölkt und mit 16 Grad nicht unbedingt warm, wobei ein recht starker Wind blies. Wir liefen noch ein wenig umher, kraxelten über die Felsen mit einem gehörigen Abstand zum Abgrund und schossen weitere Fotos.

 
 

Nach 30 Minuten Aufenthaltsdauer, fuhren wir wieder zurück in Richtung Puerto de Pollensa. Auf dem Weg machten wir einen kleinen Stop an dem berühmten fünf Sterne Hotel „Hotel Formentor“, welches schon so einige Persönlichkeiten beherbergt hat. Das große Tor vor dem Hotel war geöffnet und so fuhren wir hinein. Zugegeben sieht man nicht viel und da das Hotel saisonbedingt geschlossen hatte, drehten wir auch gleich wieder. Der nächste Aussichtpunkt auf der Serpentinenstrasse war „El Colomer“, von wo aus man einen wunderschönen Überblick auf die Halbinsel Formentor hat. Hier hielten wir uns allerdings nicht lange auf, sondern machten uns auf den Weg zum Kloster Lluc, über die PM-220, einer Wegstrecke von 31 km, wofür wir 1:15 Stunden benötigten. Die Straße schlängelte sich ständig bergauf gehend durch die Berge. Das auf 525 Metern gelegene, von Bergen umrahmte  Kloster, ist eine Pilgerstätte der Spanier, wurde im 13. Jh. gegründet und in seiner heutigen Form im 17. und 18. Jh. erbaut.

 
 
             
 
                            

 Die Besonderheit des Klosters, ist eine von einem Hirtenjungen gefundene Madonnenfigur, welche dort zu besichtigen ist und der Anlass für die Erbauung war. Wir sahen uns das Kloster und die dazugehörige Kapelle an, liefen ein wenig umher und machten uns 20 Minuten später, auf den Weg über die PM-213 nach Inca. Wieder ging es über schmale Bergstraßen, diesmal die Serpentinen herunter ins Tal. Allein die Wegstrecke ist schon ein unbeschreiblicher Anblick, wie sich die Straße durch die saftgrünen Berghänge schlängelt. Nach 16 km, welche wir in fast einer halben Stunde zurücklegten, erreichten wir Inca. Jene Stadt ist mit 23.000 Einwohnern die drittgrößte Mallorcas und als wird als Lederstadt bezeichnet. Daher gingen wir auch in das erstbeste Geschäft, um zu sehen, ob sich dieses Angebot auch auf die Preise auswirkt. Leider war dem, weder bei dem ersten Geschäft, noch bei dem Zweiten, welches wir besuchten, der Fall. Schuhe für 180 Euro kann ich auch zu Hause kaufen. Weiter ist festzustellen, das Inca sehr industriell geprägt ist und so beschlossen wir, weiter nach Petra zu fahren. Über die PM-324 und PMV-330-1 erreichten wir Petra nach 30 Minuten und 25 km Wegstrecke. Der Weg führte über die Ebene, vorbei an Mandel- und Olivenbäumen. Petra selber wirkte, aufgrund der Bauart der Häuser sehr maurisch und ist ein kleiner, eher verträumter Ort, mit kaum mehr als 500 Einwohnern und verwinkelten, kleinen Gassen.

 
  Anziehungskraft für den Tourismus hat der Ort dadurch, dass Junipero Serra dorther Ort stammt, welcher später im Rahmen seiner Tätigkeit als Missionar, u.a. San Francisco, San Diego, Los Angeles, San José in Kalifornien gegründet hat. Da es mittlerweile schon 14:30 Uhr war, entschlossen wir uns in einem Lokal zu Mittag zu essen.
 
 

Scheinbar hatten wir ein originäres, mallorcinisches Restaurant gewählt, welches fast ausschließlich durch Bauarbeiter gefüllt war. Die Paellapfanne war vorzüglich und beinhaltete Seafood, für welches in Deutschland viel Geld zu bezahlen ist. Etwa eine Stunde später, gegen 15:30 Uhr, machten wir uns auf den Weg zurück zur Playa de Palma, zum Hotel. Der Weg führte über die PM-322 und später C-715, durch die Ebene, war gut ausgebaut und wir erreichten wir nach einer Stunde und 44 km unser Ziel. Da die Fahrerei relativ anstrengend war, erholten wir uns erst mal im Hotel, sahen ein wenig TV, bzw. lasen Zeitung. Gegen Punkt 18 Uhr fanden wir uns im Speisesaal ein und aßen zu Abend. Um 19 Uhr ging die Tour weiter. Unser Ziel waren der Strand von Cala Pi. Das große Problem aber war, dass ich nicht den Weg aus El-Arenal auf die Landstraße herausfand. So verfuhr ich mich mehrmals, und nach einer halben Stunde Sucherei war es geschafft. Durch Lluchmajor führte die Landstraße immer weiter östlich, durch unbebautes Gebiet.

 
 
 

Unser erstes Ziel sollte der Leuchtturm von Cala Pi mit dem dazugehörigen Strand sein. Leider hielt uns kurz nach dem Abbiegen von der Landstraße auf eine Schotterpiste ein Eisentor auf, sodass wir nicht weiter kamen. Also ging es weiter über die Landstraße, wo uns nur alle 15 Minuten ein Auto entgegenkam, Richtung Osten. Nach weiteren 30 Minuten Fahrt erreichten wir Vallgornera, ein kleiner, künstlich erschaffener Ort, nur aus Ferienwohnungen bestehend. Dort liefen wir ein wenig umher und entdeckten eine kleine Bucht. Leider war jene voller Seegras, welche wohl der Sturm vom Vortag angespült hatte und es stank zum Himmel. Wir liefen ein wenig umher und machten uns dann auch wieder auf den Weg, zurück zum Hotel, welches wir gegen 23 Uhr erreichten und müde ins Bett fielen.

 
                                                                                                                                                     
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