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Um
8 Uhr standen wir auf, frühstückten am übersichtlichen, fast ärmlichen
Büffet des Bel 3 Hotels und waren 1 Std. später abreisebereit. Es war
ein schöner Tag, kaum eine Wolke am Himmel und schon morgens angenehm
warm – ganz gegensätzlich zum kalten, regnerischen Novemberwetter in
Deutschland. Durch kleine Gassen mit chaotischen Park- und
Verkehrsverhältnissen fuhren wir hinunter nach Palermo zur Autostrada
A19. Dieser folgten wir in mal mehr mal weniger Abstand zum Mittelmeer 50
km nach Osten, wo wir schließlich nach Südwesten, der Beschilderung nach
Catania (weiterhin auf der A19) weiter fuhren. |
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Kurz darauf sahen wir die Berge mit dem 1.330 Meter hohen Monte San Calogero und schlängelten uns durch ein breites Tal. Die Autobahn
führt größtenteils über Brücken, bzw. wie auf Stelzen etwa 5 Meter über
dem Boden. Wegen der Fahrbahn-Verbindungsstücke kam ich mir vor wie in
der DDR. Immer bergauf bis zum Scheitelpunkt folgten mehrere Tunnel,
bis wir schließlich den Ort Enna erreichten. Sicherlich einen Stopp wert
– aber wir wollten weiter nach Catania. Enna sieht man schon von weitem,
da der 28.000 Einwohner Ort auf dem hufeisenförmigen Berg Monti Erei
ist. Weiter auf der A19 wurden plötzlich alle Fahrzeuge auf einen
Parkplatz abgeleitet und von der Carabinieri / Polizei kontrolliert.
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Da
wir vertrauenswürdig aussahen, wurden wir „durchgewunken“. Recht schnell
kam daraufhin der Ätna in Blickweite, der sich aus der Ebene wie ein
riesiger Kolloss erhebt. Leider war er nicht in vollem Umfang zu sehen,
sondern nur der Teil unter der Nebel- und Wolkengrenze. Nach 2 Std.
Fahrt waren wir in Catania, bzw. fuhren auf einer Umgehungsautobahn um
die Stadt herum. Schließlich auf die SP 92 durch eine Vielzahl von
Kreisverkehren immer bergauf und durch den Ort Nicolosi, wo man bereits
Lavagestein in den Vorgärten sah. Weiter aufwärts gab es noch jungen,
zaghaften Baumbewuchs, der aber auch schnell aufhörte und die Straße nur
noch durch die schwarze Lava-Landschaft vom Ausbruch 2002 führte. |
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Schon bald durchbrachen wir die Wolkengrenze, die aber immer mal wieder
Lücken hatte und den Blick nach Catania freigab. Schließlich erreichten
wir einen riesigen Parkplatz für bestimmt 500 Autos auf 1.995 Meter
Höhe, wo die Seilbahn bis auf 2.600 Meter Höhe beginnt und das Hotel und
Restaurant Rifugio Sapienza ist. Wegen der geringen Sichtweite fuhren
wir nicht mit dem Sessellift weiter sondern spazierten (bzw. stemmten uns
gegen den Wind) auf einem ausgeschilderten Pfad zum Crateri Silvestri,
einem kleinen Nebenkrater. Ein kleiner 20 Min. Spaziergang über das Lavafeld, der schöne Ausblicke ermöglichte. |
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Letztlich fuhren wir zu ein paar Souvenirbuden, von denen die Meisten,
saison- und wetterbedingt geschlossen waren und fuhren schließlich ins
Tal, weil es immer mehr zuzog. Unterwegs legten wir noch 2-3 Stopps ein,
einen davon an einem fast bis zur Dachkante von Lava verschütteten Haus.
Oberhalb vom Ort Nicolosi aßen wir in einer Pizzeria zu Mittag und
fuhren gegen 15 Uhr weiter nach Catania. Der Verkehr war anspruchsvoll,
aber aus dem Ruhrgebiet stammend und Großstadtverkehr gewöhnt, zu
bewältigen. Palermo am folgenden Tag war deutlich chaotischer. |
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Wir fanden problemlos einen Parkplatz und spazierten zur nahen
Einkaufsstraße, der Via Vittorio Emanuele. Jene führte uns nach
wenigen 100 Metern zum Wahrzeichen von Catania, den
Elefantenbrunnen (einen Elefanten aus Lavastein mit Obelisk auf
dem Rücken) auf dem großen Platz Piazza del Duomo. Dort ist auch
das wunderschön restaurierte Palazzo degli Elefanti, zu Deutsch:
Das Rathaus. Und weil auf dem Platz noch nicht genug Kulturgut
ist, befindet ist dort auch die Kathedrale Sant´Agata. Letztere
sahen wir uns nur von außen an und liefen noch ein paar Meter
auf der links von der Piazza del Duomo abzweigenden
Haupteinkaufsstraße Via Etnea. |
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Dort begutachteten wir kurz ein 5-stöckiges
Modekaufhaus von innen, bevor wir zurück zum
Auto liefen. Dabei entdeckten wir eher durch
Zufall die Ausgrabungen eines römischen Theaters
aus dem 2. Jh. und das bis zu 1.200 Menschen
fassende Odeon. Auch hier entschieden wir uns
aus Zeitmangel gegen eine Besichtigung, da man
vom Rand den tiefer liegenden Komplex eh besser
überblicken konnte. Auf dem weiteren Weg zum
Auto auf der Via Guiseppe Garibaldi, sahen wir
plötzlich durch die Häuserschluchten hindurch
auf den im oberen Bereich komplett wolkenlosen,
schneebedeckten und durch die untergehende Sonne
glutrot leuchtenden Ätna. |
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Gegen 17 Uhr zurück im Auto, fanden wir dank
Navi problemlos den Weg aus der Stadt heraus.
Wir fuhren dieselben Autobahnen zurück wie schon
auf dem Hinweg. Etwa auf der Hälfte der Strecke bei Enna verließen wir die Autobahn, da wir spontan
bei der Sicilia Outlet Village vorbei schauten,
die uns schon auf dem Hinweg aufgefallen war.
Ein riesiger, neu gebauter Komplex mit allen
bekannten Modelabels, so auch Abercrombie,
Hollister und Napapijri. Dazu kaum Besucher,
weihnachtlich geschmückt und in angenehmer
Atmosphäre. Nach fast einer Stunde hatten wir
genug gesehen und weiter ging´s nach Palermo. |
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Kurz vor Palermo
begann es zu regnen und der Verkehr wurde wegen
Dunkelheit und der widrigen Wetterbedingungen umso
chaotischer. Nach mehrmaligen falschem Abbiegen (trotz Navi, welches in Palermo irgendwie spinnte) waren wir um
20.30 Uhr zurück in unserem Hotel. Dort gingen wir
direkt ins Restaurant, aßen zu Abend, tranken noch einen
Absacker und waren um 22.30 Uhr im Bett. |
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