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Am
dritten, und letzten Tag unseres Sizilien-Wochenendes standen wir um
8.30 Uhr auf, frühstückten am ärmlichen Hotelbuffet und waren 1 Std.
später abreisebereit. Die beiden Handgepäckkoffer passen nur mit viel
Geschick und Zureden in den Mini-Kofferraum unseres Citroen C 1. Durch
kleine Gassen fuhren wir wieder den Berg hinunter zur Autostada.
Unterwegs tankten wir den Wagen und erschraken über die Benzinpreise in
Italien von 1,85 Euro/Liter. Wir kreuzten die Autostrada und fuhren ins
Stadtzentrum von Palermo. An der Porta Nuova gerieten wir wegen einer
Demonstration in einen biblischen Stau. |
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Mehrere Polizisten blockierten die Kreuzung, was für den Stau sorgte und
damit verbunden mit einem Hupkonzert von über 50 Autos. Es ging aber
noch weiter – nach 5 Min. Warten stiegen die ersten Fahrzeugführer aus
und diskutierten unter Zuhilfenahme ihrer Hände leidenschaftlich mit der
Polizei. Nach 20 Min. wurden wir über eine kleine Seitengasse abgeleitet
und von unserem Navi durch abenteuerlich kleine Gassen geleitet. Diese
mündeten irgendwann wieder an der Porta Nuova und wir standen erneut im
Stau. Somit benötigten wir 1 ½ Std. bis wir unseren Wagen in einer
kleinen Gasse am Straßenrand abstellen konnten und begannen die Stadt zu
Fuß zu erkunden. |
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Nach ein paar Metern liefen wir am Brunnen Fontana Pretoria aus dem 16
Jh. mit dem gleichnamigen Palazzo vorbei, welcher nahe der Kreuzung
Quatro Canti mit barocken Gebäuden steht. Von dort weiter zur parallel
verlaufenden Via Roma, der Haupteinkaufsstraße von Palermo. Aber Frau
entdeckte keine interessante, allgemein bekannte Bekleidungsgeschäfte,
sodass wir den Rundgang fortsetzen konnten. Durch Zufall liefen wir zu
einem orientalisch anmutenden und ältesten Markt in Palermo, den Vucciria, auf dem Früchte, Fleisch, Fisch und Gewürze angeboten wurden.
Orientalisch deshalb, weil die Stände entlang kleiner Gassen sind, was
mich nicht nur wegen der Gerüche an einen Souk erinnerte. |
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Dann weiter durch den Park Giardino Garibaldi mit einem riesigen
großblättrigen Feigenbaum zur Mittelmeerküste. Einen Strand gab es
dort nicht, sondern eine Mole mit Felsen, an der Angler ihr Glück
versuchten. Dort ruhten wir uns kurz aus und genossen das
mediterrane Flair und den Blick auf die Küste. Anschließend liefen
wir die Uferstraße entlang zum Yachthafen mit dem Industriehafen im
Hintergrund. In einem kleinen Hafen-Restaurant aßen wir für
rekordverdächtige 6 Euro (inkl. Getränke) zu Mittag und liefen
zurück zur Via Roma. Von dort weiter entlang einer kleinen
Fußgängerzone (wobei das in Palermo relativ ist – Motorroller fahren
überall wo sie durch passen) entlang des Mercato di Capo. |
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Ein weiterer Markt befand sich entlang einer Gasse, auf dem Haushaltsbedarf,
Bekleidung und auch Lebensmittel verkauft wurden. Irgendwie wirkte jener
dunkel und zweifelhaft auf uns, wobei wir uns aber nicht unsicher
fühlten. Schon gar nicht, weil wir kurz darauf an dem modernen
Gerichtsgebäude von Palermo vorbei liefen - für den Verkehr gesperrt,
worauf Wachen aufpassten. Alles war hermetisch abgeriegelt, da hier so
mancher Mafia-Prozess stattfand. Unser Rundgang führte entlang eines
weiteren Marktes, bis wir das Teatro Massimo erreichten – Europa´s
drittgrößtes Opernhaus.Man kann das 1897 eröffnete Haus mit 3.200
Plätzen innen besichtigen, aber 8 Euro/Person war uns das nicht wert.
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Vom Theater liefen wir weitere 10 Min. zur Kathedrale von
Palermo (Maria Santissima Assunta). Wir sahen uns das Gotteshaus
im normannisch-arabischen Stil kurz von innen an und liefen
weiter zum nahen Nonnenpalast. Auch Palazzo Reale genannt - ein
großes Schloss, welches der aktuelle Sitz des sizilianischen
Parlaments ist. Auf eine Besichtigung von innen verzichteten wir
erneut und liefen im leicht einsetzenden Regen zurück zur Via
Roma. Unser Plan war, nahe der Kirche Sant Anna, in einem im
Reiseführer erwähnten Restaurant zu Abend zu essen. Die
Nachfrage bei Passanten ergab, dass es jenes nicht mehr gibt und
wir erhielten eine Empfehlung zu einem typisch sizilianischen
Restaurant, dem Antica Foscacceria S. Francesco. |
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Kurz gesagt, es war klasse – die Spaghetti mit
Meeresfrüchten genial. Gesättigt liefen wir zum
Auto zurück und versuchten wegen
Orientierungsschwierigkeiten unseres Navis ohne
vorgenanntes aus der Stadt heraus zu finden. Das
war genau so sinnlos, wie dem Papst eine
Vaterschaft anzuhängen… Alles sah gleich aus und
meine sonst gute Orientierung funktionierte auch
nicht. Mit anderen Worten: Wir wären noch
stundenlang im Kreis gefahren. Irgendwann wollte
das Gerät wieder uns führte uns zur Autostrada.
Mittlerweile im starken Regen, fuhren wir von
dort aus 30 Min. zum Flughafen. Die
Mietwagenabgabe war schnell gefunden und alles
lief schnell und problemlos. |
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Mit uns unter anderem auch die Fußball A-Jugend vom
AS-Rom. Im Transit-Bereich hatten wir noch 1 Std. bis
zum Boarding Zeit, welche Doro mit Shoppen und ich im
Internet surfend verbrachte (Wifi kostenlos). Vor
unserem Gate hatte Ryanair sich eine zusätzliche,
finanziell einträgliche Kontrolle der Koffermaße
ausgedacht. 40 Min. vor dem Start begann das Boarding
und alle wurden mit 2 Bussen zu einer Außenposition
gefahren, wo die Boeing 737-800 stand. Pünktlich um 20
Uhr starteten wir, flogen östlich vorbei an Sardinien
und Korsika nach Norditalien. Die Flugzeit Palermo –
Düsseldorf Weeze betrug 2h 35 Min., bis wir bei kaltem
Novemberwetter landeten. |
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Abschließend fuhren wir zu mitternächtlicher Zeit in
unter 1 Std. über leere Autobahnen nach Hause. Alles in
allem war der Ausflug nach Palermo ok. Man kann
kulturell interessiert auf Sizilien über eine Woche
verbringen. Aber das war nicht unsers, sodass wir uns
auf Palermo, Catania und den Ätna beschränkten. Palermo
chaotisch, dreckig was man nicht gesehen haben muss.
Catania haben wir gegensätzlich erlebt, weshalb die
Stadt auch wegen der Nähe zum Ätna als Zielflughafen zu
empfehlen ist. Der Ätna gehört zumindest für mich zu den
„1.000 places to see, before you die“, allerdings hatten
wir mit dem Wetter kein Glück, was im November passieren
kann. Alles in allem ein netter Ausflug ohne großen
Wiederholungsfaktor. |
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