Montag, 21.11.2005,  Herne - Hannover - Rom

 

Durch ein Special der Billigfluggesellschaft HLX oder Happag Lloyd Express im Internet, entstand die Idee, unseren einwöchigen Novemberurlaub in Rom zu verbringen. Fünf Wochen  vor Abreise buchten wir die Flüge für 1 Ct./Person und Strecke. Hinzu kamen 37,96 Euro Steuern / Gebühren pro Person, sodass der Flug für uns beide 83,96 Euro kostete. Harken an der Sache: Abflug vom etwa 240 km entfernten Hannover. Nach Recherche im Internet, fand ich eine Bed & Breakfast Pension in der Nähe des Hauptbahnhofes Termini für 50 Euro / Nacht.

Tag 1:

Hinflug - Kollosseum - Palatin - Forum Romanum - Palazzo Venezia - Trevibrunnen

 

Timetable zum Abflug nanch Rom am Gate

6:15 Uhr fuhren wir in Herne los und erreichten Hannover über die Montagmorgens erstaunlich leereA2 in genau zwei Stunden. Vorab habe ich mich informiert, wo wir das Auto parken können, da 52 Euro (5 Tage) für einen Parkplatz direkt am Flughafen ein wenig teuer ist. Unsere Wahl fiel auf Langenhagen Mitte, wo wir in einer Seitenstraße mit Mietshochhäusern etwas passendes fanden, von wo aus wir 2 Minuten zur S-Bahnstation liefen. 1,90 Euro kostete der Fahrausweis pro Person und Strecke, und nach zwei Stationen bzw. sechs Minuten Fahrzeit, erreichten wir Terminal C, von wo HLX startet. Dort war der Check-In am leeren Schalter schnell erledigt, wir um 8:30 Uhr bereits unseren Koffer los und im Besitz der Bordkarten (richtige Bordkarten, entgegen der wieder verwertbaren beim Easy Jet Flug im August 2004). Wir sahen uns den modern, aber dennoch provinziell wirkenden Flughafen an und standen auch Sicherheitskontrollen nur kurz an. Pünktlich, 30 Minuten vor Abflug begann das Borden. Gemäß Aufruf zuerst für die Besitzer der ersten 30 herausgegebenen Bordkarten.

 
Tag 2:

Spanische Treppe - Piazza del Popolo -  Panteon - Piazza Nanova Engelsburg - Vatikan

 

Das schien nur informellen Charakter zu haben, denn plötzlich standen fast alle an…  Superpünktlich um 10:10 Uhr verließ die Boeing 737-500 das Gate, und zehn Minuten später waren wir in der Luft. Der zu ¾ ausgebuchte Flug führte über Kassel, Würzburg, Augsburg und dann in Reiseflughöhe von 10.600 Metern über die Alpen. Leider war dichte Bewölkung, sodass man unten nichts sah. Südlich des Alpenhautkammes war es wolkenlos, und man erkannte das schneelose Bozen. Weiter über die Poebene, mittig zwischen Venedig und Verona, dann etwas östlich an Bologna und Florenz nach Rom, erreichten wir den Flughafen Ciampino in 90 Minuten Flugzeit, bedingt durch starken Rückenwind.  Wir entschieden uns im Rahmen der freien Platzwahl im Flieger für die rechte Seite und hatten so beim Anflug einen unbeschreiblichen Blick auf die ewige Stadt. Die Boeing 737-500 war nicht unbedingt die Neuste und hat innen schon lange keine Grundreinigung gesehen. Dafür gab es ein Positioning-System, welches auf einem Monitor die aktuelle Position anzeigt.

  Unsere Flugroute südlich der Alpen.
 
Tag 3:

Papstaudienz - Petersplatz - Petersdom

Anflug auf Rom.

Der Ciampino, etwa 15 km Luftlinie südlich von Rom gelegen, ist ein alter Militärflughafen, auf dem außer Privatmaschinen lediglich Flieger von DHL, Ryanair und Easy Jet standen. Linienflieger starten vom 35 km östlich gelegenen Leonardo da Vinci, bzw. Fiumicino Flughafen. Angekommen, wurden wir mit dem Bus die 50 Meter zum Gebäude gefahren. Es brauchte 15 Minuten, bis das Gepäck kam, worauf wir uns in der Ankunftshalle um einen Bustransfer in die City bemühten. Terravision hat einen Schalter direkt in der Halle, ist mit 8 Euro One Way, bzw. 12 Euro hin und zurück teuerer als Cortal, welche gleichen Transfer für 5 Euro One Way anbietet. Aus dem Gebäude heraus sieht man schon die Busse – dort im 15 Grad Winkel nach links gehen und man läuft direkt auf den wartenden Bus von Cortal zu (Tickets werden vor dem Bus verkauft). Nach zehn Minuten Wartezeit setzte sich der Bus in Bewegung und in 35 Minuten erreichten wir Termini, den Hauptbahnhof von Rom, um 13:30 Uhr.

 
Tag 4:

Vatikanisches Museum - Sixtinische Kapelle -  Piazza del Popolo- Mund der Wahrheit - Tiberinsel - Kapitolshügel - Bahnhof Termini

Gemäß unserem Stadtplan liefen wir 8 Minuten zur Via Alberto, wo sich das Carlo Alberto Haus, unsere Bed & Breakfast Pension für die nächsten 5 Tage befindet. Übrigens: Es sind viele Hotels und Ferienwohnungen Roms online buchbar.Wir liefen die etwa 300 Meter lange Straße mehrfach auf und ab, fanden aber unsere Pension nicht. Wir fragten in umliegenden Geschäften und einem Hotel nach, aber keiner kannte unsere Unterkunft… Wir wurden nervös, zumal auf keinem der Emailausdrucke (Korrespondenz bezüglich der Buchung) eine Haus- oder Telefonnummer stand. Wir fanden wir ein Internetcafe und ich wusste die Webadresse noch auswendig, sodass wir so die Telefonnummer ausfindig machten. Beim Anruf erfuhren wir die Hausnummer (drei Häuser weiter auf der anderen Straßenseite) und Antonella, die Vermieterin, kam uns schon im Hausflur entgegen. In einem 5-stöckigen Wohnhaus ist eine große Wohnung angemietet, in welcher sich die Pension befindet. Mit einem Minifahrstuhl, in welchem man ab 120 kg und mehr, bzw. dem damit verbundenen Körperumfang, stecken bleibt oder gar nicht erst hineinkommt, fuhren wir in den 4. Stock.

  Collosseum
 
Tag 5:

Villa Borghese - Bahnhof Termini

Collosseum im Sonnenuntergang

Das Haus, als auch die Wohnung, sahen nicht vertrauenserweckend aus – in 2,50 Metern Höhe verlaufende Leitungen waren nichtmals verputzt. Aber dennoch war es absolut sauber! Von Antonella, die sehr gut englisch sprach, erhielten wir diverse Rom Tipps und vereinbarten, die Übernachtungskosten in den nächsten Tagen zu bezahlen (sehr vertrauensseelig…). Gegen 15 Uhr begaben wir uns auf Rom-Erkundungstour. Vorbei am nahe gelegenen Park Monte Esquillio, in welchem wir die ersten eingezäunten Ausgrabungen und alte Gemäuer sahen, erreichten wir das Collosseum in 30 Minuten. Bei 13 ° Celsius entgegen 4° Celsius in Hannover am Morgen, ein Spaziergang bei angenehmen Temperaturen. Wir liefen um das Amphitheater (Baubeginn 72 n. Chr.), welches 50.000 Besuchern Platz bot und stellten am Eingang fest, dass ab 15:30 Uhr niemand mehr zur Besichtigung hereingelassen wird. 10 Minuten zu spät… Der Eintrittspreis für das Collosseum beträgt aktuell 10 Euro – mit Ausnahme bei unter 18 jährigen und über 65 jährigen, wenn diese EU-Bürger sind. Dann ist es kostenlos.

 
Tag 6:

Rückflug - Flughafen Ciampio - Hannover - Herne

Natürlich war dort ein großer Menschenauflauf – hauptsächlich Amis und Japaner.  Diese ließen sich nur zu gerne mit den sich dort befindlichen Männern fotografieren, welche einen römischen Feldherren mit ihrer Verkleidung darstellten. Lt. anderer Reiseberichte Nepp, für 10 Euro. Wir erlebten dort den Sonnenuntergang, welcher die Arena in glutrotes Licht tauchte. 16:30 Uhr liefen wir weiter zum Eingang des Palatin, welches auch schon geschlossen hatte. Über die Via Sacra, die nicht zum kostenpflichtigen und somit abgesperrten Teil gehört, liefen wir Palatin Hügel hinauf, bis zum Palazzi Imperiali. Der Weg lohnt schon wegen des Blickes auf die Ausgrabungen des Palatin. Jenes war das Wohngebiet des königlichen Roms, welches auf bis zu 1.000 v. Chr. zurückgeht. In der Kaiserzeit wurde das normale Volk aus den Siedlungen vertrieben und nur einflussreiche römische Familien hatten Zutritt. Das hatte zur Folge, dass das Gebiet architektonisch umgestaltet wurde und die Königspaläste entstanden, wovon Überreste noch heute zu bestaunen sind.

  Häuser am Kollosseum im Sonnenuntergang
 
  Forum Romanum im Sonnenuntergang.

Allerdings benötigt man eine gehörige Portion Phantasie, um aus den Steinresten die ehemaligen Siedlungen zu erkennen. Vom Palazzi Imeriali liefen wir zurück zum Kollosseum und von dort über die Via dei Fori Imperiali zum Piazza Venezia. Vorbei am Forum Romanum, zur Zeit des römischen Reiches der Mittelpunkt der Welt, welches zu Beginn der Besiedlung des Palatins noch Sumpfgebiet war.  Dieser wurde im 6. Jh. n. Chr. mittels eines Kanals trockengelegt und erhielt ein Jahrhundert später die erste Bepflasterung. Dort sind die Überreste der Tempel der Vesta, welcher zu Ehren von Kaiser Titus errichtet wurde, weil er 70 n. Chr. Jerusalem eroberte. Ebenso das Forum des Caesar, die Basilika Julia (ehemaliges Gerichtsgebäude) und die Basilika Aemilia (Versammlungsstelle und Geschäftszentrum). Leider sind die Überreste deshalb so spärlich, da ehemalige Päpste die Steine für ihre Bauten nutzten. Von der Via die Fori Imperiali erkennt man die immer noch andauernden Ausgrabungen. Sicherlich noch eine Aufgabe von Jahrzehnten.

 
 

Die Straße mündet in einen großen Kreisverkehr, der Piazza Venezia mit dem riesigen Bau das Palazzo Venezia. Erbaut 1451 bis 1491 diente es als Papstresidenz und später als Amtssitz von Mussiloni. Heute ist es ein Museum. Der Palast war neu restauriert und wird im Dunklen schön angestrahlt. Wir liefen in nördlichen Richtung weiter über die Via die Corso. Erbaut von einem Papst im 15. Jh., ließ dieser dort Wagenrennen veranstalten. Nebenbei bemerkt, wohnte Goethe von 1786 bis 1788 dort. Heute ist es eine Flaniermeile mit vielen Geschäften der erschwinglichen Sorte. Nach 500 Metern bogen wir rechts in die Via dei Muratte, eine Fußgängerzone, welche nach 200 Metern zum Trevibrunnen führt. Man merkte deutlich, dass man einer Touristenattraktion näher kam - die Dichte der Souvenirgeschäfte erhöhte sich sprunghaft. Etwa auf der Hälfte der Via dei Muratte konnten wir der verführerischen Auslage einer Eisdiele nicht widerstehen. Mit über 40 verschiedenen Sorten sehr gut sortiert und im nachhinein das beste Eis in Rom (zu unserem Beurteilungsvermögen: Wir aßen jeden Tag in Rom mindestens ein Eis…).

 
 
 

Der Fontana di Trevi wurde 1751 vollendet und zeigt das Königreich des Ozeans mit dem Meeresgott Neptun in der Mitte. Da dieser bis 1991 restauriert wurde, strahlt er in neuen Glanz und wurde zudem durch Strahler gut in Szene gesetzt. Um den Brunnen war ein großer Menschenauflauf, selbst zu später Stunde um 20 Uhr im November. Nervig waren die tamilischen Rosenhändler. Wie in den Kneipen des Bochumer Bermudadreiecks. Mindestens sechs mal wurden wir während der ½ Stunde, welche wir dort weilten, angequatscht. Es nervte einfach. Natürlich trennten wir uns (ich selber schweren Herzens) von jeweils 10 Cent, welche wir mit der linken Hand über die rechte Schulter warfen, was ein Wiederkommen garantieren soll. Mal sehen, ob 10 Cent reichten oder es erst ab einem Euro klappt… Im Anschluss liefen wir noch durch diverse Straßen der sich um den Trevibrunnen befindlichen Altstadt, bis wir uns schlussendlich auf den Weg zur Pension machten, welcher eine gute ½ Stunde in Anspruch nahm. Diesmal fanden wir unsere Herberge sofort, waren um 21 Uhr dort und wollten noch etwas fern sehen. Sehen ging auch, aber keiner der 40 Sender war in deutscher oder englischer Sprache. Selbst MTV war auf Italienisch! So nahmen wir beide noch ein Buch zur Hand, bis um 23 Uhr das Licht ausging.

 
  Trevibrunnen zum zeiten....  
 
                                                                                                                
 
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