Dienstag, 22.11.2005,  Rom

 
     
 
Tag 1:

Hinflug - Kollosseum - Palatin - Forum Romanum - Palazzo Venezia - Trevibrunnen

 

Um 8:30 Uhr war die Nacht vorbei und wir bedienten uns am recht spärlichen Frühstück, welches in unserer Bed & Breakfast Pension Carlo Alberto House angeboten wurde. Unser Weg begann vorbei an der nahe gelegenen Kirche S. Maria Maggiore, zur knapp zwei Kilometer entfernten Spanischen Treppe. 1725 wurde sie fertig gestellt und führt über 173 Stufen hinauf zum Park der Villa Borghese, welchen wir am vorletzten Tag besuchten. Die sich oben befindliche Kirche Trinita dei Monti von 1585, war zum Zeitpunkt unseres Besuches leider eingerüstet. Aber wie bei allen historischen Gebäuden in Rom welche außen restauriert werden, ist davor eine Staubschutzplane gespannt, auf welcher das Gebäude abgebildet ist, wie es nach Fertigstellung aussieht. Eine wirklich gute Idee. Rechts neben der Kirche war ein Hotel der fünf Sterne Kategorie, zugehörig den Leading Hotels of the World. Generell war die Gegend um die Spanische Treppe in Bezug auf Hotels und Geschäften die teuerste der Stadt.

  Spanische Treppe mit Blick von oben
     
Tag 2:

Spanische Treppe - Piazza del Popolo -  Panteon - Piazza Nanova Engelsburg - Vatikan

 

Spanische Treppe mit Blick von unten

Unten reihte sich Joop neben Versace, Dior usw.. Die Läden waren hauptsächlich von asiatischen Touristen frequentiert. Ist dort die Wirtschaftskrise scheinbar ausgestanden? Vom Piazza di Spagna, welche in den 60´er Jahren Treffpunkt der Blumenkinder war, liefen wir die Via dei Babnius 500 Meter, entlang an ebenfalls preislich exquisiten Boutiquen und Antiquitätengeschäften, bis zur Piazza del Popolo. Ein beliebter Treffpunkt der Römer, um Samstagabend in die Disko oder ins Ristorante zu gehen. Früher war der Platz Anlaufpunkt der Neuankömmlinge Roms und ist entsprechend feudal gestaltet. Heute sind davon das Reiterstandbild Vittorio Emanueles II, ein Obelisk (zur Zeit unseres Besuches aufgrund von Renovierungsarbeiten verhüllt) und die Zwillingskirchen Santa Maria Miracoli, bzw. Santa Maria in Monte Santo zu sehen. Vom in Bezug auf die Größe großzügig gestalteten Piazza del Popolo, liefen wir die Via dei Corso (an der Stelle Fußgängerzone) in südlicher Richtung. Nach 500 Metern erreichten wir die Kirche SS Ambrogio e Carlo al Corso, welche wir uns innen ansahen.

 
Tag 3:

Papstaudienz - Petersplatz - Petersdom

 

Den Prunk möchte ich nicht mit langen Sätzen beschreiben, einfach das Foto ansehen. Mit Gold wurde nicht gespart. Die Via dei Corso liefen wir südlich weiter, wobei die Polizeipräsents auffallend höher wurde. Grund war der Palazzo Montecitorio, seit 1871 Sitz der italienischen Abgeordnetenkammer. Davor ist ein repräsentativer Platz, auf ein weiterer Obelisk steht. Auffällig waren die vielen Abgeordnetenkarossen, meist Lancia oder Alfa Romeo der Oberklasse, aber auch Mercedes E-Klassen. In Deutschland sicher ein Skandal, wenn ein Minister Lexus fahren würde. Die Autos waren allesamt dunkelblau, mit Blaulicht auf dem Dach. Dieses war bei Fahrten durch die Stadt zwar angeschaltet, das Martinshorn aber aus, weshalb die anderen Straßenverkehrsteilnehmer kaum Notiz davon nahmen und kein Platz machten. Eigentlich sieht man nicht viel von der Abgeordnetenkammer, außer einen prunkvollen Bau von außen. Wir liefen weiter, bogen von der Hauptstraße ab und sahen ein altes Gebäude, die Galleria Alberto Sordi.

  Kirche SS Ambrogio e Carlo al Corso
 
Tag 4:

Vatikanisches Museum - Sixtinische Kapelle -  Piazza del Popolo- Mund der Wahrheit - Tiberinsel - Kapitolshügel - Bahnhof Termini

Panteon von außen

Susanne stürmte den Laden der Bekleidungskette Zara. Darüber hinaus sind dort weitere Geschäfte der teuren, aber nicht unbezahlbaren Sorte. Ein wirklich schönes Einkaufsambiente – erinnerte mich an die Galleria Lafayette in Paris. Nachdem nichts passendes gefunden wurde, liefen wir zum Piazza della Rontonda, zum Panteon. Das Gebäude wurde 27 v. Chr. vollendet und beeindruck im Inneren durch verschwenderische Einrichtung, in Form von Granitboden und goldenen Statuen. Besonders beeindruckend ist die riesige Kuppel, in welcher sich mittig eine Öffnung von mehreren Metern Durchmesser für das Sonnenlicht befindet. Wenn keine Wolken vor der Sonne sind, erstrahlt das Licht Kegelförmig in das Gebäude. Leider hatten wir nicht das Glück, denn es herrschte dünne Bewölkung, durch welche das Sonnenlicht nur mäßig durchkam und dabei 12 Grad Celsius. Beeindruckend sind die riesige Säulen, welche die Eingangskonstruktion tragen, welche ebenso wie der Bau selber, große Einschlusslöcher von Kanonenkugeln hat.

 
                                  
 
Tag 5:

Villa Borghese - Bahnhof Termini

Der Eintritt war übrigens kostenlos. Wir bestaunten das Gebäude und aßen bei Mc Donalds, direkt gegenüber auf der Piazza de Pontonda, zu Mittag. Danach liefen wir vorbei am Palazzo Madama, Sitz des italienischen Senats, zur Piazza Nanova. Der geschätzt 300 x 60 Meter große Platz, war 81 bis 96 n. Chr. eine antike Sportstätte, sozusagen das Stadion des Kaisers Domitian. Auch dieser autofreie Platz hat einen Obelisk in der Mitte. Zudem befindet sich als Blickfang in der Mitte der Piazza Nanova ein großer Brunnen, der Fontana dei Fiumi, welcher 1647 von Bernini entworfen wurde (im ehemaligen Stadion hätte er sicherlich gestört). Ein weiterer Brunnen am Südende ist der Mohrenbrunnen, von 1575. Rund im den Platz sind historische Gebäude, welcher neu restauriert wirkten. In einem schien die brasilianische Botschaft zu sein, zumindest waren dort Ausstellungen vorgenannten Landes und eine riesige Fahne wehte vor der Eingang. m Sommer ist die Piazza Nanova Treffpunkt und Touristenmagnet mit entsprechenden Cafes und Gauklern, aber bei unserem Besuch war es ziemlich leer.

  Panteon von innen
 
Tag 6:

Rückflug - Flughafen Ciampio - Hannover - Herne

Piazza Nanova

Wir überquerten den Platz von Süd nach Nord und wieder zurück, um über die Via del Corso Vittorio Emanuele II zum Tiber zu gelangen. Der Fluss ist nicht sonderlich breit, wie z. B. der Rhein bei Düsseldorf, eher ein Kalieber wie die Seine in Paris, wobei das Wasser sehr bräunlich schlammig war. Über die Brücke Ponte S. Angelo, auf welcher diverse schwarzafrikanische Händler versuchten, ihre Brillen-, Uhren- und Gürtelimitationen an die Frau oder den Mann zu bringen, überquerten wir den Tiber und gelangten zum Eingang der Engelsburg. Eigentlich Grabmal von Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.), wurde sie wegen ihrer günstigen Lage am Tiber in die Stadtmauer integriert und war die stärkste Festung der Stadt. In der Vergangenheit war die Engelsburg Zufluchtsort der Päpste aus dem nahe gelegenen Vatikan in brenzlichen Situationen. Ein Gang führt direkt vom Vatikan zur Engelsburg. Allerdings schenkten wir uns eine Besichtigung, da uns der Eintrittspreis von 8 Euro etwas zu hoch erschien.

 
 

Susanne war im Rahmen der Abi-Abschlussfahrt dort und meinte, dass es außer ein paar Kanonenkugeln nicht viel zu sehen gibt. Über die Via della Concilliazione liefen wir auf den Vatikan zu. Dort reihten sich die Souvenirgeschäfte aneinander und da wir schon lange nicht mehr shoppen waren, klapperten wir auch eine Menge davon ab. Außer Klopapier, gibt es so ziemlich jeden Artikel mit dem Bild von Papst Johannes Paul II und Benedikt XVI. Auch Rosenkränze, Jesusbilder und Kreuze gibt es in allen Preisklassen. Etwas später erreichten wir den Vatikanstaat, bzw. den Petersplatz. Dazu mussten wir durch einen Metalldetektor, wie am Flughafen. Auf Nachfrage mehrerer Freunde: Nein, man muss keinen Pass bei der Einreise in den Vatikanstaat vorzeigen. Der Petersplatz wirkt imposant mit seinen 240 x 340 Metern. Umschlossen ist der Platz von beiden Seiten von Kolonnaden, welche die schützenden Arme Gottes symbolisieren. Gestützt werden die Kolonnaden von drei Reihen Pfeilern, welche, wenn man auf gesondert eingezeichneten Punkten steht, wie eine Reihe wirkt (die erste Reihe verdeckt die zwei hinteren).

  Brücke Ponte S. Angelo mit Engelsburg im Hintergrund
 
                                  
 
  Tiber von der Brücke Ponte S. Angelo

Da es schon nach 16 Uhr war und der Petersdom nur bis 18 Uhr geöffnet ist, zudem eine lange Menschenschlange davor stand, verschoben wir den Besuch auf den Folgetag. Auf der Südseite des Petersplatzes besuchten wir das Postamt des Vatikans. Dieses bringt als Souveräner Staat eigene Briefmarken heraus und ist für die dort zahlreich anwesenden Philatisten interessant. Post aus dem Vatikanstaat erreicht, auch bei unserem Versuch, seinen Empfänger in Deutschland zwei Tage schneller als jene, welche in Rom abgesendet wird. Danach liefen wir zum Pilgerzentrum (Anlaufstelle für dt. Pilger – was auch sonst), um die zwei Eintrittskarten für die morgige Generalaudienz beim Papst abzuholen. Das Zentrum befindet sich außerhalb des Vatikanstaats, auf der Via della Concilliazione 51. Wir hatten zuvor im Internet unter pilgerzentrum.de ein Word Dokument herunter geladen, mit unseren Daten gefüllt und per Email zurückgesandt. Dieses wurde vor Ort geprüft und wir erhielten die Eintrittskarten mit Hinweisen zum Ablauf und wie wir am nächsten an den Papst herankommen würden.

 
 

Weiter liefen wir entlang der Vatikanmauern, bzw. Leonischen Mauer, gebaut zwischen 847 und 853, etwa 20 Meter hoch und unbezwingbar, bis zur Via Vaticano, wo der Eingang zu den Vatikanischen Museen ist. Leider schließt dieses von November bis Februar um 12:20 Uhr (in den anderen Monaten um 15:20 Uhr) und wir waren um 16:30 Uhr natürlich zu spät. Selbigen Weg wie wir vom Petersplatz gekommen waren, liefen wir bis zur Piazza del Risorgimento zurück, wo Zelte waren, worin ein kleiner Markt mit italienischen Produkten war. Von Antiquitäten, über Weine, bis zu Handwerkskunst. Wir erstanden einen künstlerisch gestalteten Weinfalschenverschluss. Mittlerweile war es dunkel und hatten Hunger. Eine Brücke weiter Tiber abwärts, als jene auf dem Hinweg, überquerten wir den Fluss wieder und liefen über diverse Straßen 30 Minuten zum Trevi Brunnen, wo wir am Vortag in den Gassen nette Pizzerien gesehen hatten. Unser Gedankenfehler war, dass sich mit dem Brunnen, dort einer der Touristenmagnete befindet. Und Folge dessen, wir von Gästefängern auf der Straße angesprochen wurden, ins Lokal zu kommen.

  Petersplatz
 
  Petersdom

Das wollten wir auf gar keinen Fall und waren nach halbstündigem Suchen am Panteon. Nicht, das es kaum Restaurants gab, aber entweder waren sie zu teuer (Pizza Margherita für 12 Euro – nein Danke), sahen schmuddelig aus oder hatten um 18 Uhr noch nicht geöffnet (der Italiener isst meist erst um 21 Uhr zu Abend). Der Hunger wurde immer größer und gegen 19 Uhr fanden wir ein Ristorante in einer der verwinkelten Gassen der Altstadt. Essen war ok und 30 Minuten später machten wir uns zu Fuß auf den Rückweg zur Pension. Vorbei am Palazzo Venezia, an dessen Kreisverkehr reger bis chaotischer Auto- und Vespaverkehr war, den ein einsamen Polizist auf einem Podest versuchte Herr zu werden. Weiter die Straße am Forum Romanum vorbei, wo wir auf ½ Strecke zum Kolosseum auf die Via Cavour abbogen, waren wir gegen 20:00 Uhr „zu Hause“. Die Füße qualmten, die Waden brannten und wir waren uns einig, trotz der noch frühen Stunde keinen Meter mehr zu laufen. Wir schätzten, dass wir an diesem Tag 12 – 15 km zu Fuß zurückgelegt hatten und das sollte reichen.

 
  Via della Concilliazione - Prachtstraße zum Vatikenstaat  
 
 
                                                                                               
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