Sofia war bedingt auf unserer „Reise-To-Do-Liste“, aber bei einem Flugpreis von unter 50 Euro pro Person in der warmen Jahreszeit waren wir diesem grundsätzlich nicht abgeneigt. Irgendwann kam der Moment, ich entdeckte Flüge Ende April für 45 Euro pro Person und schlug zu. Wie in letzter Zeit, immer häufiger ab Köln / Bonn. Die Hotelpreise waren mit 80 Euro für ein 4 Sterne Hotel auch annehmbar, sodass der Reise nichts mehr im Wege stand. Also fuhren wir um 9 Uhr zu Hause los und erreichten unseren Park and Ride Parkplatz 1 Std. später, von wo aus wir mit der S-Bahn eine Station zum Flughafen fuhren. Wir hatten noch eine knappe Stunde bis zum Boarding, welche Frau wie immer entlang der Geschäfte verbrachte.

 
 
 
 

Nach einem kleinen Marsch über das Vorfeld stiegen wir in die Ryanair Boeing 737-800 ein und fuhren 15 Min. zur Startposition am Ende des Flughafens. Mit geringfügiger Verspätung starteten wir um 12.30 Uhr und flogen 2 Std. unserem Ziel Sofia entgegen. Dabei „steiften“ wir den tschechischen Luftraum, flogen über Wien, weiter über Ungarn und Serbien nach Bulgarien. Da es wolkenlos war, hatten wir besten Blick auf die Hauptstadt Österreichs, den Neusiedler-See, die Donau und die Hügel des Balkans. Leider saßen wir beim Anflug auf der falschen Seite (wir saßen links), sonst hätten wir aus geringer Höhe auch noch Sofia gesehen. Dafür hatten wir einen schönen Blick auf den schneebedeckten Mt. Witosha, südlich der Stadt.

 
 
 
 

Die Verspätung holten wir wieder auf, sodass wir um 15.45 Uhr in der bulgarischen Hauptstadt landeten. Wir hatten viele Horrorgeschichten über die Taximafia gelesen, sodass wir direkt an einen Schalter von OK-Taxi in den Ankunftsbereich gingen. Denn es soll auch Taxis mit einem zum Verwechseln ähnlichen Logo geben, welche ein Vielfaches des regulären Preises berechnen. Also schien uns der Schalter die sicherste Variante, zumal man dort Englisch sprach. Für 8 Euro fuhr uns der Fahrer in ca. 20 Min. vor die Tür des zuvor gebuchten COOP Hotels im Stadtzentrum. Das Hotel war ordentlich, aber ein gewisser Ostblock-Charme war nicht zu übersehen – da hilft es auch nicht die Fassade zu modernisieren.

 
 
 
 

Nachdem wir das Zimmer bezogen und die Koffer abgelegt hatten, machten wir uns zur Erkundung der Stadt auf. Gegenüber dem Hotel ist eine Bushaltestelle sodass wir mit dem Bus Linie 9 für 0,80 EUR in 10 Min. zum Kulturpalast fuhren. Durch einen Park liefen wir zu der riesigen Konzert- und Kongresshalle, ein Relikt aus der Zeit des Sozialismus. Das Wetter hätte nicht besser ein können, gut 27 Grad, folglich war dort schwer was los. Von dort liefen wir zurück zur Ringstraße wo der Vitosha Boulevard beginnt. Dies ist die Haupt-Einkaufsstraße von Sofia, welchen wir Richtung Norden entlang spazierten. Eine sehr breite Straße mit den üblichen Einkaufsläden und diversen Restaurants. Nach Süden sieht man den 2.290 Meter hohen, im April noch schneebedeckten Hausberg Witosha und nach Norden die Kathedrale Sweta Nedelja.

 
 
 
 

Also liefen wir die 650 Meter lange Shopping-Meile entlang, wo Frau mal in das ein oder andere Geschäft einbog. Dort sind neben den üblichen Mode-Ketten wie H&M auch sehr viele und unbekannte lokale Geschäfte, wobei die Preise, gemessen an dem deutlich geringeren bulgarischen Einkommen nicht so sehr unter den Deutschen lagen. Vorbei am baulich auffälligen Justizpalast liefen wir an der Bulgarisch-Orthodoxen Kathedrale Sweta Nedelja vorbei. Dann weiter entlang einem Luxushotel, liefen wir über eine große Kreuzung mit der Statue der Heiligen Sofia und dann über Treppen hinunter zu den Ausgrabungen, wo wir die kleine Bulgarisch Orthodoxe Kirche Sveta Petka aus dem 14 Jahrhundert sahen.

        
 
 
 

Keine 300 Meter entfernt sieht man das Minarett der Banya Bashi Moschee – erstaunlich wie viele Glaubensrichtungen in Sofia friedlich nebeneinander auf engstem Raum koexistieren. An der Sveta Petka schließen sich weitere Ausgrabungen in Form des Sofia Ancient Serdica Archaeological Complex an, welche unterirdisch mit Glasdächern entlang der Straße Nezavisimost sind und aus alten Mauern bestehen. Jene wurden alle erst beim Bau der U-Bahn entdeckt. Mittlerweile schon 18.30 Uhr, liefen wir vorbei am ehemaligen Präsidentenpalast mit Ehrenwache, heute das Nationale Historische Museum, vorbei an der Nationalen Kunstgalerie in ca. 15 Min. in Richtung Hotel.

 
 
 
 

Dort suchten wir uns in einer kleinen Seitenstraße ein gemütliches Restaurant. Zwar sprach dort kaum jemand brauchbares Englisch, aber auf den Werbeschildern war das Essen abgebildet, sodass wir uns mit Händen und Füßen verständigten und trotzdem satt wurden. Im Laufe des Abends wurde dort noch (bulgarische) Livemusik gespielt und wir hatten irgendwie den Eindruck, dass es sich um einen Geburtstag handelte. Gegen 21 Uhr liefen wir 10 Min. zurück im Hotel, sahen noch etwas TV und beendeten den Tag.

 
 
             

 

                                                                                                                                                 
 
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