Unser letzter Tag in Sofia begann, wie zu erwarten, mit einem ausgiebigen Frühstück. Dann fuhren wir mit unserem kleinen Seat Mii Mietwagen vom Hotel ins Stadtzentrum und parkten in einer Seitenstraße vom Justizpalast. Denn wir wollten noch einen Magneten kaufen, unser übliches Souvenir. Dazu liefen wir den Witosha Boulevard entlang, der Haupt-Einkaufsstraße von Sofia, wo um 10 Uhr die Geschäfte gerade öffneten. Nachdem wir die Straße einmal auf und ab gelaufen sind, wurden wir hinsichtlich Magnet fündig. Dann fuhren wir über kleine, verwinkelte Kopfsteinpflaster Gassen zur Stadtautobahn. Diesmal 2 Abfahrten weiter als am Vortag, wo wir über eine den bulgarischen Verhältnissen berücksichtigend, guten Landstraße bergauf in Serpentinen auf den Witosha Berg hinauffuhren.

 
 
 
 

Unser erster Stopp war der Kopitoto Fernsehturm auf knapp 1.350 Metern Höhe, wo wir den Wagen am Straßenrand parkten. Der Turm selber war umzäunt und von Sicherheitspersonal bewacht. Aber ein kleiner Trampelpfad führt seitlich zu einem Felsvorsprung, der zur Bergstation eines alten Schlepplifts führt, der nicht mehr in Betrieb ist. Von dort aus hat man einen hervorragenden Blick auf Sofia und die umliegenden Hügel. Die Straße 400 Meter weiter ist ein altes, noch aus Sowjetzeiten stammendes Hotel, von dessen Terrasse man für 2 Euro ebenfalls auf die Stadt blicken kann. Dies schenkten wir uns jedoch, da der Blick vom Vorsprung nahe dem Fernsehturm nicht anders sein kann. Als nächstes fuhren wir in 10 Min. zu den Golden Bridges, einen Steinwasserfall.

 
 
 
 

Dort war es hinsichtlich Parkraum richtig voll, denn es war Sonntag und das Wetter erneut hervorragend. Mit unserem Mini-Auto fanden wir eine kleine Lücke und liefen zu dem Stein-Wasserfall. Von 1.800 Meter ü.n.N. bis hinunter auf 1.410 Meter ü.n.N. reihen sich große Steine in einer Schneise aneinander, wie ein reißender Fluss. Seitlich gibt es einen steilen Fußweg, den wir ca. 150 Höhenmeter hinaufliefen, um eine andere Perspektive zu haben. Ein Schild warnte vor Bären die es dort noch zu geben scheint (es ist uns aber keine begegnet). Letztlich liefen wir noch zu einer Berghütte in der es Speisen und Getränke gab, aber natürlich alles in kyrillischen Lettern und die Bedienung sprach kein Englisch.

 
 
 
 

Zum Glück wurden draußen noch Bratwürstchen vom Grill für 0,50 Euro/Stück verkauft, worauf man einfach zeigen konnte. Mittlerweile schon 13 Uhr, begaben wir uns auf den Rückweg nach Sofia. Dabei begegneten wir auf der Stadt-Autobahn einem Pferdefuhrwerk mit 1 PS. Eigentlich wollten wir die Rest- / Pufferzeit im Shopping Paradies „The Mall“ direkt an der Stadtautobahn verbringen. Aber mehr als 30 Min. Zeit hätten wir eh nicht und als eine Schranke auf Parkgebühren schließen ließ, fuhren wir geradeaus weiter. Nach einem kurzen Stopp bei Mc. Donalds waren wir um 14 Uhr am Flughafen. Den Mietwagen zurückgegeben, hatten wir noch 2 Std. Zeit bis zum Abflug. An der Sicherheitskontrolle war es leer, sodass wir schnell im Sicherheitsbereich waren.

 
 
 
 

Aber bis auf die sehr spärlichen Geschäfte war dort nichts. Ein durchaus großer Flughafen mit endlosen aber menschenleeren Gängen – sowas hatte ich bisher an noch keinem Flughafen gesehen. Interessant war, dass vor dem Instandsetzungs-Hangar 3 Airbus Flugzeuge in Air Berlin Lackierung standen (zu diesem Zeitpunkt bereits seit 6 Monaten insolvent). Wir setzten uns vor das Gate und warteten 45 Min. auf das Boarding. Wie immer bei Ryanair mit einem kleinen Marsch über das Vorfeld, stiegen wir in die Boeing 737-800 ein. Pünktlich wie immer starteten wir nach Süden und flogen sobald wir genug Höhe hatten, um die umliegenden Hügel überfliegen zu können, einen Bogen nach Westen um schließlich Kurs Nord nehmen zu können.

        
 
 
 

Ich versuchte auf dem Flug etwas die Augen zu schließen, aber hinter mit fotografierte jemand fortwährend die Landschaft. Ich mache zwar auch ab und an mal ein Foto, aber keine 4 Bilder pro Minute (habe mitgezählt) bei einem 2 Std. Flug. Über den Balkan und Österreich flogen wir zurück und machten beim Anflug einen Bogen über Köln, wobei man auf der rechten Seite sitzend, das Stadtzentrum mit dem Dom und den Rhein sah. Wegen der Stunde Zeitverschiebung landeten wir kurz vor 18 Uhr in Köln / Bonn und fuhren mit der S-Bahn zu unserem Auto. Schließlich noch 1 Std. Heimweg über die Autobahn, sodass wir um 20 Uhr zu Hause waren.

 
 
 
 

Fazit: Sofia ist eine Reise wert, aber wie zu vermuten nicht mit Paris oder Prag zu vergleichen. Alles ist etwas kleiner und übersichtlicher. Solange man im Bereich der Innenstadt ist, bekommt man von den wirtschaftlichen Unterschieden im Vergleich zu Deutschland nichts mit. Es gibt reichlich Geschichte und Kultur, für ein Wochenende wird es nicht langweilig. Zudem unschlagbar günstige Preise in den Restaurants. Für den einmaligen Besuch absolut ok, allerdings muss ich dort kein zweites Mal hin.

 
 
             

 

                                                                                                                                           
 
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