Das Frühstück im COOP Hotel war zwar etwas „rummelig“, da eine italienische Rentner-Busgruppe immer im Weg stand, aber dennoch gut. Gegen 9.30 Uhr verließen wir das Hotel und liefen bei erneut bestem und warmen Sonnenwetter ca. 15 Min. zum Justizpalast. Dort startet täglich um 10 Uhr und 11 Uhr die „Free Walking Tour“ an der wir teilnahmen. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte Bulgariens liefen wir zu der Bulgarisch Orthodoxen Kirche Sweta Nedelja. Es wurde viel über deren Geschichte und der nahen Statue der Sofia erzählt (Kurzform – Schutzheilige von Sofia und Bulgarien). Nächster Stopp war die ca. 300 Meter entfernte Banya Bashi Moschee aus der Zeit der osmanischen Herrschaft im 16 Jahrhundert.

 
 
 
 

Dort erfuhren wir, dass nur weitere 300 Meter entfernt die größte jüdische Synagoge ist und es in der Geschichte nie Ärger wegen der verschiedenen Religionsansichten gab. Von dort führte unser Rundgang zum Zentralen Mineralbad, ein alt ehrwürdiges Gebäude mit Mineralquellen (dessen Wasser etwas schwefelig schmeckt). Dann machten wir einen Bogen, vorbei am ehemaligen Präsidentenpalst und der Kirche des heiligen George Rotunda. Letztere aus dem 4 JH, befindet sich im Innenhof des Sheraton Hotels und gilt als das älteste Gebäude von Sofia. Dann ging es weiter durch den am Wochenende gut besuchten Stadtgarten zum Bulgarischen Nationaltheater Iwan Wasow (großes, alt ehrwürdige Gebäude mit großen Säulen am Eingang).

 
 
 
 

Nach ca. 2 Std. Rundgang erreichten wir die Alexander-Newski-Kathedrale, das Wahrzeichen von Sofia. Auf einem großen Platz gelegen, die größte Kirche in Sofia, mit goldenen Zwiebeltürmen. Dort endete die „Free Walking Tour“ die im Vergleich zu den anderen, die wir bisher gemacht hatten, eindeutig überdurchschnittlich war. Von dort liefen wir 2 Min. zum nahen Sense Hotel, von dessen Dachterrassen Bar im 8. Stock wir einen hervorragenden Blick auf die Alexander-Newski-Kathedrale hatten. Nach der kurzen Pause liefen wir über einen kleinen Flohmarkt, auf dem Bilder mit heiligen der Bulgarisch-Orthodoxen-Kirche als auch diverse Ikonen verkauft werden. Dann weiter, vorbei an der Russisch-Orthodoxen Kirche Sveti Nikolay mit grünen Dächern und goldenen Zwiebeltürmen.

 
 
 
 

An Kirchen verschiedenster Glaubensrichtungen mangelt in Sofia wirklich nicht. Es folgte ein kleiner Rundgang immer der Nase nach durch das Stadtzentrum entlang diverser Geschäfte. Schließlich hielten wir ein Taxi an und ließen uns vorbei am Wassil-Lewski-Nationalstadion für 4 Euro in 15 Min. zum Serdica Shopping-Center fahren. Mit 210 Geschäften auf 3 Etagen sah dieser Shopping-Tempel aus wie jene überall auf der Welt aussehen. Auch die Preise waren keinesfalls preiswerter als in Deutschland. Ich frage mich, wie viele Bulgaren ein Hilfiger Hemd für 120 Euro kaufen... Wie dem auch sei – wir aßen im dortigen Foodcourt eine Kleinigkeit zu Mittag und erklärten das Serdica Center nach 1 ½ Std. für gesehen.

 
 
 
 

Wir nahmen eines der wartenden Taxis und ließen uns für 4 Euro zum Flughafen fahren. Nicht um nach Hause zu fliegen, sondern weil wir für den letzten Tag einen Leihwagen hatten. Leider verstand der Taxifahrer nur Airport und nicht Rental Car und fuhr uns deshalb zum falschen Terminal. Denn Mietwagen gibt es nur am Terminal 2 und zu Fuß sind es gut 30 Min. zum anderen Terminal. Die Taxi Mafia war sich einig (und vermutete wohl Zeitdruck bei uns) und wollte uns nur für 10 Euro fahren – wobei max. 2 Euro gerechtfertigt wären. Also warteten wir 30 Min. auf den kostenlosen Pendelbus. Die Mietwagen-Abholung bei Hertz funktionierte schnell und problemlos, sodass wir nach 10 Min. in einem Seat Mii saßen.

        
 
 
 

Über die Stadtautobahn fuhren wir entsprechend der Anweisungen von Google Maps aus Sofia heraus. Nach der Abfahrt begann das eigentliche Bulgarien und es war vorbei mit der Vorzeige-Hauptstadt. Es ging zum Witosha Berg – immer bergauf, vorbei an ärmlichen Behausungen und Straßen mit riesigen Schlaglöchern. Schließlich hörte die Bebauung auf und wir fuhren durch den Wald auf einer kleinen Straße immer steil bergauf. Zwischenzeitlich mit Schlaglöchern, so tief, dass man diese mit unserem Kleinwagen nur im 1. Gang in Schrittgeschwindigkeit durchfahren konnte. Nach 30 Min. Fahrt erreichten wir das Dragalewzi Koster – idyllisch im Wald gelegen. Wir gingen auf das Gelände und sahen uns ein wenig um.

 
 
 
 

In der kleinen Kapelle fand gerade eine Messe statt, wo wir aber nicht stören wollten. Nach 15 Min. machten wir uns wieder auf den Rückweg. Eigentlich wollten wir noch zur Aleko Hut – einer Berghütte auf 1.840 Metern. Dazu hätten wir der Straße noch weitere 10 km bergauf folgen müssen, was bei dem Straßenzustand ewig gedauert hätte. Also entschieden wir uns für den Rückzug und fuhren 30 Min. zurück zum Hotel. Das Kloster war nichts Besonderes, aber immerhin hatten wir auf dem Rückweg einen schönen Blick auf das Häusermeer von Sofia.

 
 
 
 

Wir parkten den Wagen in einer Seitenstraße nahe dem Hotel und liefen 10 Min. zum Restaurant Izbata Tavern. Dort sprach die Bedienung englisch und empfahl uns ein typisch bulgarisches Gericht (Reis mit verschiedenen Fleischsorten in einem Topf). Gegen 21 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel, vorbei an der schön beleuchteten Alexander-Newski-Kathedrale. Nach einem letzten Drink an der Hotelbar waren wir schließlich um 22 Uhr im Bett.

 
 
             

 

                                                                                                                                     
 
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