|
Nach ausgiebigem britischem Frühstück setzten wir um 9.30 Uhr unsere
Reise entlang der Südküste fort. Erneut strahlte die Sonne vom
wolkenlosen Himmel bei bis zu 23 Grad im weiteren Verlauf des Tages –
für Mitte Mai in England ein Glücksfall. Weymouth verlassen fuhren wir
über die Landstraße B3157 durch eine wunderschöne, grüne, hügelige
Landschaft nach Abbotsbury. Den Ort hatten wir bei unserer Planung gar
nicht berücksichtigt, aber der schnuckelige Ort mit seinen Steinhäusern,
der wie eine Filmkulisse aus einem Rosamunde Pilcher Film aussah, hatte
was. Deshalb beschlossen wir erst mal weiterzufahren und da nur 20 Min.
von Weymouth entfernt, am kommenden Tag Abbotsbury erneut zu besuchen.
|
|
|
 |
|
Die Landstraße führte weiter parallel zum Chesil Beach, mit genialen
Ausblicken auf vorgenannten. Der Chesil Beach ist eine der Küste
vorgelagerten 29 km langen, nur 200 Meter breiten Sand(halb)insel,
hinter der eine Lagune ist. Weiter über Landstraßen, meistens einspurig,
nur selten zweispurig und durch unzählige Kreisverkehre, vorbei an
Exeter, benötigten wir fast 2 Std., bis wir in Plymouth die Grafschaft
Cornwall erreichten. Die große Stahlbrücke (Royal Albert Bridge) über
den Tamar-River ist die Grenze zu Cornwall. Weitere 20 Min. durch die
hügeligen Felder Cornwalls benötigten wir, bis wir in Looe ankamen. |
|
 |
 |
|
Am
gleichnamigen Fluss gelegen, welcher den Ort in West und East Looe
teilt, handelt es sich um ein kleines Fischerdorf mit 5.300 Einwohnern –
sehr idyllisch gelegen. Dort fuhren wir ebenfalls durch, und erreichten
10 Min. später unser Zwischenziel Polperro. Ca. 500 Meter außerhalb des
Ortes ist ein Großparkplatz (wie immer 4 Pfund für 0-3 Stunden), wo wir
den Wagen parkten und in den Ort liefen (für besonders Fußfaule gibt es
einen Elektro-Shuttle für 1,90 Pfund). Polperro ist malerisch, in einer
kleinen, von Felsen umgebenen Bucht gelegen – wie man sich ein
Schmugglernest vorstellt (was es auch mal war). |
|
 |
 |
|
Kleine romantische Reetdach-Häuser, schmale Gassen -ein
Souvenirladen reiht an dem nächsten Restaurant… Im Hafen
angekommen, stellten wir fest, dass gerade Ebbe war und die
Schiffe auf dem Trockenen lagen. Wir kletterten etwas auf den
die Bucht begrenzenden Felsen herum, um einen besseren Blick auf
den Ort und die sich am Hang befindlichen Häuser zu haben. Nach
1 ½ Std. hatten wir alles gesehen und liefen zurück zum Auto.
Ein Straßenschild zeigte eine Abkürzung nach dem Ort Bodinnick
an, der wir naiv folgten. Das Ergebnis waren Mini-Straßen, auf
denen wegen der Breite nur 1 PKW fahren konnte – ergo bei
Gegenverkehr fuhr man schon mal 300 Meter Rückwärts zum nächsten
Turnout. |
|
|
 |
|
Auf diesen Mini-Straßen kam man natürlich nicht schneller als
mit 20 Meilen voran. Schließlich erreichten wir die Fowey River
Ferry, welche die Ortschaften Bodinnick und Fowey verbindet. Wir
hatten Glück, die Autofähre stand bereit und als letztes Auto
vor Abfahrt konnten wir hinauf fahren. Die 5 Min. Überfahrt
kostet (wie immer) 4 Pfund und ersparte uns 20 Min. Umweg, um
über den Fowey River zu gelangen. Weitere 10 Min. krochen wir
über kleine Landstraßen, bis wir auf der größeren Landstraße
A390 waren und ab der Fähre aus gerechnet, nach einer weiteren
Std. Fahrt in Falmouth ankamen. |
|
 |
 |
|
Der 20.000 Einwohner Ort im Westen von Cornwall ist ein Mix aus
Industrieort (großer Hafen mit Autofähren und großer Werft),
aber dennoch touristisch und gleichzeitig mediterran. Letzteres,
weil überall im Ort Palmen und Agaven wachsen, begünstigt durch
den Golfstrom und es dort sehr selten Frost gibt. Touristisch,
weil es an den Küsten von Falmouth 5 Strände gibt, die bei dem
Sommerwetter gut besucht waren und wegen dem Penndennis Castle,
welches wir als nächstes anfuhren. Auf einer Landzunge gelegen
liefen wir vom Parkplatz 3 Min. zum Eingang der Burg mit
Burggraben und Fallbrücke. Da uns der Eintrittspreis von 7 Pfund
pro Person deutlich zu hoch war, sahen wir uns lediglich die
Gebäude im Burghof an und beließen es dabei. |
|
|
 |
|
Denn die Burg ist kein großer Gebäudekomplex, sondern ein
Areal, mit Wiesen innerhalb. Äußerlich hervorzuheben ist der
runde Burgturm, womit wir meinten, das Wichtigste gesehen zu
haben. Da mittlerweile schon 16 Uhr, fuhren wir nicht weiter
westlich zum Land´s End. Denn das hätte eine weitere Stunde (pro
Weg) gedauert, sodass wir nicht vor 22 Uhr zurück in Weymouth
gewesen wären. Durch endlos viele Kreisverkehre fuhren wir
zuerst über die A39, welche später auf die A30 mündete, wo wir
80 Meilen auf einer Autobahn fuhren und schnell vorankamen.
|
|
|
 |
|
Die letzten 20 Meilen dann wieder über Landstraßen, von denen
eine kurz vor unserem Ziel wegen einem Frontalzusammenstoß
zweier PKWs gesperrt war (wohl gerade erst passiert und sah´
auch nicht gut aus). Das Navi lotste uns über Umwege zu unserer
Unterkunft, wo wir kurz vor 20 Uhr ankamen. Nachdem wir ein paar
Sachen auf unserem Zimmer abgelegt hatten, liefen sofort in das
Stadtzentrum, wo wir in einem Pub zu Abend aßen. Dem folgte ein
kleiner Spaziergang durch die Fußgängerzone, bzw. zum
Yachthafen. Dabei entdeckten wir, wie schön Weymouth ist. Ein
Seebad, welches wir so in England nicht vermutet hätten. |
|
 |
 |
|
Ein langer, breiter Strand, eine schöne Promenade, viele
Einkaufsmöglichkeiten und einen schönen Yachthafen – hier kann
man durchaus ein paar Tage länger verbringen. Zudem ist der Ort
auch kein Rummelplatz mit Kirmes-Fahrgeschäften, so wie ich es
in der Vergangenheit an anderen Strandorten wie Brighton oder
Blackpool gesehen habe. Gegen 22 Uhr waren wir wieder in unserer
Unterkunft und erklären diesen ereignisreichen Tag für beendet. |
|