Nach dem Frühstück waren wir gegen 9.30 Uhr bereit zur Abfahrt. Im Gegensatz zum Vortag war es heute nebelig, der Herbst rückte auch hier näher. Durch eine leicht hügelige Landschaft mit viel grün und kleinen Ortschaften fuhren wir 30 Min. die bestens ausgebaute Landstraße D1 Richtung Süden. Am Sonntagmorgen war kaum etwas los auf der Straße, sodass wir den Parkplatz von Eingang 2 der Plitvicer Seen problemlos erreichten. Vor dem Parkplatz eine Karte „gezogen“ und dann über nicht asphaltierte Wege mit teilweise hochstehenden Baumwurzeln in den Wald hinein. Für 1,35 EUR Parkgebühr pro Stunde ziemlich ärmlich und für tiefliegende PKW wenig geeignet.

 
 
 
 

Dann liefen wir einen Fußgängerweg entlang über eine Brücke (über die Landstraße D1) und vorbei am Hotel Bellevue ca. 20 Min. zum Ufer des Plitvicer Sees hinunter. Solange man zu Fuß unterwegs war, benötigte man keine Corona-Schutzmaske, nur auf dem Boot oder in der Bimmelbahn. Am Bootsanleger angekommen, klarte es plötzlich auf und die Sonne kam hinaus – wie passend. Dann setzten wir mit der Fähre das kurze Stück von P1 nach P2 über, wo wir das Boot wechselten und ca. 15 weitere Min. über den größten See „Kozjik“ im Nationalpark nach P3 fuhren. Die Bootsfahrt war klasse, vom leisen Elektroboot aus, hatten wir einen schönen Überblick auf die hügelige, bewaldete Landschaft des Parks.

 
 
 
 

Von P3 liefen wir den 3,5 km langen Wanderweg A mit dem Ziel „Großer Wasserfall“. Zuerst durch den Wald und dann weiter über endlose Holzstege zu weiteren, kleineren Seen. Dabei liefen wir an 2 Wasserfällen vorbei, die aber eher „mickrig“, im Vergleich zu denen waren, welche wir im Laufe des Tages sahen. Es folgten weitere 4 kleine Seen, welche als „Lower Lakes“ bezeichnet werden. Dann weiter über einen Steg über ein Sumpfgebiet und letztlich endete der Weg an den großen Wasserfällen Sastavci und Veliki Slap. Von denen fiel aufgrund des vielen Regens von vor 2 Tagen zwar Wasser herunter, dessen Menge sich aber dennoch in Grenzen hielt.

 
 
 
 

Gut 100 Höhenmeter sind hierbei in Serpentinen zurückzulegen, an dessen Kehren man (zumindest im oberen Bereich) einen wunderschönen Ausblick auf die Lower Lakes inkl. der großen Wasserfälle hat. Oben angekommen, warteten wir ca. 10 Min. auf die Bimmelbahn, welche uns zum Ausgangspunkt nahe des Fähranlegers P1 brachte. Am Rande sei bemerkt, dass alle Bootsfahrten und Fahrten mit der Bimmelbahn im (teuren) Eintrittspreis von 250 HRK = 33,25 EUR pro Person enthalten sind. Wie schon am Morgen setzten wir wieder mit der Fähre das kurze Stück von P1 nach P2 über und begannen dann die 5,5 km lange Wanderung E zu den oberen Seen.

 
 
     
 
 

Kaum die Fähre verlassen und ein paar Treppen hinaufgelaufen, sahen wir auch schon die ersten kleinen Wasserfälle, wofür die Plitvicer Seen bekannt sind. Vorbei an 3 kleinen Seen auf unterschiedlichem Höhenniveau (die sich natürlich über weitere Wasserfälle ausgleichen) erreichten wir über Holzstege laufend, weitere Wasserfälle. Grundsätzlich sei angemerkt, dass die längere der verbauten Holzstege insgesamt > 5 km ist – was eine Arbeit… Entlang dem Waldrand wieder ein paar Höhenmeter aufwärts, erreichten wir einen größeren See, an dessen Ende die meines Erachtens schönsten Wasserfälle, die Galovacki Buk sind. Über eine Breite von bestimmt 10 Metern fällt das Wasser von mehreren Stellen aus dichtem Gras hinunter.

 
 

     

 
 

Dem folgten zahlreiche weitere Seen mit weiteren kleinen Wasserfällen bis der Weg wieder in den Wald führte und ordentlich aufwärts ging. Nach 1 ½ Std. Wanderung hatten wir unser Ziel erreicht - eine Waldlichtung mit zahlreichen Sitzmöglichkeiten und einem kleinen Kiosk. Dort verweilten wir noch etwas in der Sonne, bevor wir wieder eine Bimmelbahn zurück zum P1 nahmen, wo wir unsere Tour am Morgen begonnen hatten. Es war zwar erst 16 Uhr, aber eigentlich hatten wir alles wichtige im Park gesehen. Folglich machten wir uns auf dem Weg zurück zum Parkplatz, wo wir für 80 HRK = 11,65 EUR unser Fahrzeug auslösten. Die Plitvicer Seen sind in der Tat etwas besonderes auf der Welt und sehr sehenswert.

 
 

   

 
 

Man kann jeden Wanderweg entlanglaufen und dort Tage verbringen. Allerdings fand ich die beiden Wege, welche wir gelaufen sind optimal um „alles interessante zu sehen“. Teilweise war es etwas überfüllt (denn die Stege sind nun mal nur geschätzte 1,20 Meter breit) und insbesondere die Preise für „Natur anschauen“ überzogen teuer. Wir beide haben schon 80 EUR (ohne Getränke, Essen, Souvenirs u.a.) dort ausgegeben. Das ist eindeutig zu viel und geht nicht mehr lange gut. Wir hatten zudem Glück mit dem Wetter, mal Sonne, mal Wolken und ca. 23 Grad Celsius optimal zum Wandern. Mit dem Auto fuhren wir wieder 30 Min. zurück zur Unterkunft Hotel Mirjana & Rastoke.

 
 

    

 
 

Da es aber noch recht früh war, stoppten wir 5 km vor unserem Ziel im Ort Rastoke (wo am Ortseingang wieder per Laser die Geschwindigkeit der PKWs geprüft wurden). Der Ort ist wirklich ein Stopp wert, die Schlucht, die alten, kleinen Häuser und die kleinen Wasserfälle. Wir spazierten in den kleinen Ortskern hinein, wo sich weitere schnuckelige Restaurants befinden. Eine besondere Idylle – zu schön, um über die Umgehungsstraße mit deren Talbrücke dort vorbeizufahren. Gegen 17.30 Uhr waren wir schließlich wieder in unserem Hotel und ließen den Abend bei noch angenehmen Temperaturen auf der Terrasse ausklingen. Wie schon am Vorabend aßen wir erneut im hoteleigenen Restaurant zu Abend, bevor wir uns auf unser Zimmer zurückzogen.

 
 

               

             

 

                                                                                                                                              
 
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