Nach dem erneut (für den westlichen Gaumen) wenig schmackhaften Frühstück, checkten wir aus dem New Gate Hotel aus und hielten uns auf der Straße ein Taxi an. Mit dem fuhren wir 22 km bis zu dem Ort, wo laut Voucher die Autovermietung ist. Wie fast schon vermutet war dort aber nichts. Also Plan B, denn lt. der Webseite der Autovermietung ist jene nur 500 Meter entfernt. Dort hingelaufen wusste auch niemand etwas von dem Vermieter Pandorra. Also Plan C und dort angerufen. Fast schon zu erwarten, dass man am anderen Ende des Telefons kaum Englisch sprach. Wir sollten per SMS unseren Standort schreiben, man würde uns abholen. Wirklich daran geglaubt habe ich nicht, aber nach 20 Min. holte uns tatsächlich ein weißer Fiat Tipo ab.

 
 
 
 

In der 1,5 km entfernten Autovermietung, in einem Anbau an einer Autobahntankstelle (ohne Firmenschild natürlich), wurde der Vertrag ausgefertigt und mit 45 Min. Verspätung begann unsere Fahrt nach Kappadokien.  Die ersten 40 Min. entlang der durchaus vollen Ringautobahn um Ankara, wo der Verkehr aber zügig floss. Dann aber bogen wir auf die O-21 ab, eine durchgehend 3-spurige Autobahn. Keine Schlaglöcher, kein Stau, ganz anders, als man Autobahnfahren aus Deutschland kennt. Die Autobahn machte mir durchweg einen sehr neuen Eindruck, da manche Rasthöfe noch im Bau waren. Für die 220 km zahlten wir am Ende 120 TRY = 5,60 EUR – meines Erachtens vollkommen ok.

 
 
 
 

Die letzten 40 km folgten wir einer gut ausgebauten Landstraße, durch den Ort Acıgöl, bis wir schließlich nach 3 ½ Std. Fahrzeit unser Ziel Göreme erreichten. Noch 10 Min. vor unserem Ziel sah alles etwas öde, trocken und staubig aus. Dann aber änderte sich die Landschaft sehr plötzlich und wir fanden eine Landschaft vor, wie sie auch hätte in Utah in den USA hätte sein können. Vom Ortskern in Göreme führte uns Google-Maps auf kleine, unasphaltierte und staubige Straßen steil bergauf, woraufhin wir unser Hotel Divan Cave House erreichten. Man parkte unseren Wagen und führte uns zu unserem Zimmer, welches in einer Höhle gelegen war, so wie in dieser Gegend durchaus üblich.

 
                                                                                  

 

 
 
 

Keine 15 Min. später waren wir wieder „on the road“ und zwar 5 km zum Google Punkt Love Valley Panoramic View. Dort waren wir auf dem Canyon-Kamm oberhalb des Love-Valleys und hatten einen hervorragenden Blick auf vorgenanntes. Selbstredend, dass dort mehrere kleine Cafés sind, man auf einem Kamel reiten kann usw. Wir beließen es bei dem Blick auf diesen gut besuchten (sogar mit Reisebussen) Ort. Von dort fuhren wir 1,5 km zum Google-Punkt Love Valley Trail, wo wir unseren Wagen am Straßenrand abstellten und in das zuvor von oben betrachtete Tal hineinliefen. Schon nach 5 Min. Fußweg liefen wir an den ersten senkrecht aufragenden Sandsteinskulpturen vorbei, welche dem Tal seinen Namen gaben.

 
 
     
 

Dort unten ist noch ein kleines Café welches wir „links liegen ließen“, um die nächsten 30 Min. der Wanderung an zahlreichen, weiteren Feenkaminen (auf den Punkt gebracht sehen jene wie Penisse aus) vorbeiliefen. Dann wird das Tal etwas schmaler, die senkrechten Penis-Skulturen hören auf und man hat rechts und links schneeweiße, steil aufragende Felswände, womit wir im White Valley angekommen waren. Der Wanderweg war nicht immer eindeutig, mal ging es etwas durch das Unterholz, mal waren kleine Klettereinlagen notwendig und nicht nur 1x mussten wir ein paar Meter zurück und uns einen neuen Weg suchen. Zwischendurch führte unser Weg sogar noch durch einen weißen, ganz schmalen Slot-Canyon – einfach herrlich.

 
 

 

 

Nach 1 Std. 30 Min. Wegstrecke war letztlich ein steiler Aufstieg aus dem Tal hinaus nötig, womit wir den Fußweg zur Landstraße zwischen Uchisar und Göreme erreichten. Dort hielten wir ein Taxi an, welches uns für ca. 200 TKY = 7 EUR zurück zu unserem Auto fuhr. Der Weg war die kleine Anstrengung wert, schöne Steinskulpturen, bunte Steine und ein enges Tal, wie in Nevada / Utah in den USA. Mit unserem Wagen fuhren wir gleich wieder zurück zum Ort Uchisar, wo wir den Wagen nahe dem Uchisar Castle parkten, um vorgenanntes zu besuchen. Nachdem wir 100 TKY = 3,50 EUR Eintritt bezahlten, liefen wir durch Höhlengänge mit einer temporären Bilder-Ausstellung über Treppen immer weiterhin hinauf, bis wir schließlich wieder draußen waren und über weitere Stufen insgesamt 60 Höhenmeter bis nach ganz oben.

 
 

  

 

Das Uchisar Schloss ist die höchste Erhebung in der Umgebung und war deshalb natürlich zur Feind-Früherkennung sehr gefragt. Selbstredend, dass man von dort oben einen wunderschönen Ausblick auf diese skurrile Felsenlandschaft in der Umgebung hat. Im Grunde ist es ein innen ausgehöhlter Fels, in welchem die Menschen früher wohnten – oder anders betrachtet, ein mittelalterliches Hochhaus. Von dort fuhren wir wieder zurück zu unserm Höhenhotel in Göreme, parkten den Wagen dort und liefen ca. 10 Min. hinunter in den Ortskern. Göreme ist vollumfänglich auf Touristen aus aller Welt eingestellt, entsprechend viele Restaurants und Tourenanbieter gibt es auch.

 
 

            

 

Wir suchten uns dabei eines aus, welches sich als alkoholfrei herausstellte – ein Wasser „tut uns auch mal gut“. Bereits um 20:10 Uhr wurde es dort Mitte Mai schon dunkel, sodass wir uns gegen 21 Uhr bei Dunkelheit auf den Rückweg zu unserem Hotel machten. Bei Nacht sind die kleinen Felsentürme welche sogar vereinzelt im Ort stehen, besonders schön angeleuchtet. In unserem Hotel gingen wir auf die Dachterrasse, von wo aus wir einen guten Blick auf Göreme hatten. Gegen 22 Uhr zogen wir uns schließlich auf unser Zimmer zurück, da wir am kommenden Tag früh aufstehen wollten.

 
 

 

                                                                                                                                            
 
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