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Nach umfangreichem und vielseitigem Frühstück im Hotel „Sultania“ waren
wir um 10 Uhr „on the road“. Das Wetter hätte besser sein können –
bedeckt bei 6 Grad am Morgen, was sich im Laufe des Tages auch nicht änderte.
Das Hotel ist bestens gelegen, keine 2 Fußminuten vom Topkapi-Palast. Zu
jenem liefen wir auch zuerst, ein riesiges Areal von einem Park
umgeben, inmitten der großen Stadt. Den alten Sultanspalast mit
Schatzkammer, Harem und Sammlung des hl. Mantels des Propheten besuchten
wir nicht, da man dafür einen ganzen Tag benötigt. Unser Istanbul-Besuch
war kurz, also beschränkten wir uns auf „unsere Highlights“. |
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Wir liefen weiter zur Hagia Sophia, welche wir auch nur von außen
betrachteten. Als christliche Kirche erbaut und bis zum Bau des Petersdoms
die weltweit Größte, wurde sie nach dem Fall Konstantinopels in eine Moschee
umgewandelt, ist aber seit 1934 nur noch Museum und kein Gotteshaus mehr.
Sozusagen direkt gegenüber, am anderen Ende des großen und von vielen
Menschen besuchten Sultanahmet Park, ist die 1616
errichtete Blaue Moschee (Sultan-Ahmed-Moschee)
mit sechs Minaretten. Der Eintritt ist
kostenlos, also besichtigten wir jene von innen. Zuerst gelangt man in einen
großen Innenhof, erhält dort eine Plastiktüte, um in jener seine Schuhe zu
transportieren. |
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Dann erst in den Hauptgebetsraum mit einer 43 Meter hohen Kuppel von 22
Metern Durchmesser. Nicht mit der
Shaikh Zayed Bin Sultan Al Nahyan Moschee in Abu Dhabi vergleichbar,
aber dennoch beeindruckend groß. Wie auch in anderen Moscheen wird der
Gebetsraum von einem riesigen Teppich, gigantischen Kronleuchtern und
Säulen bestimmt.
Wieder draußen, liefen wir quer über den Sultanahmed Platz auf dem der
große Obelix von Theodosius steht, zur Hauptstraße Divanyolu C.
Dort den Straßenbahnschienen gefolgt, waren wir 10 Min. später am
Eingang vom Grand Basar (Großer Basar). Mit 5.000 Geschäften in 60 kleinen Gassen, der
größte, überdachte Markt der Welt. |
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Dort gibt es alles – Goldschmuck, Teppiche bis zu Kleidung und
Trödelplunder (wobei letzteres eher überwiegt). Der Markt war sehr gut
besucht – nicht von Touristen, sondern Türken.
Wie in der arabischen Welt üblich, sind die Geschäfte nach
Sparten sortiert. D.h., alle Teppichläden beieinander und alle
Schmuckgeschäfte zusammen in der gleichen Gegend. Das spart beim
Einkauf lange Wege. Gekauft haben wir dort nichts und nach etwa
1 Std. den Markt wieder verlassen. Klar, man kann dort den
ganzen Tag verbringen, aber aus unserer Sicht war vieles
Plunder. Vom Grand Bazar liefen wir über kleine Gassen steil
bergab zum Schiffsanleger nahe der Gatalta-Brücke. |
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Vorbei an vielen kleinen Läden, welche z.B. nur
Kettenglieder, Schaufensterpuppen oder Bürsten anbieten.
Die Ware war auf den Gehweg ausgebreitet, sodass ein
gewisses Durcheinander herrscht. Unten am Ufer liefen
wir über den großen Platz vor der Neuen Moschee (Yeni
Cami) zum Bootsanleger an der Galata-Brücke. Dort war
schwer was los - jede Menge „Fressbuden“ und Menschen
waren dort. Die Fähren nach Asien, wie auch die
Bosporus-Rundfahrten beginnen dort. Für Letztere
entschieden wir uns spontan, mit 1,5 Std. Fahrzeit zu 12
Lira pro Person. Das große Schiff lege nach kurzer
Wartezeit ab und fuhr nach Norden zur Bosporus-Meerenge. |
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Dort war viel Schiffsverkehr, abgesehen von den vielen
privaten Booten, Fähren und Ausflugsdampfern, waren auch
einige Ozeanriesen unterwegs. Das erst noch dicht
bebaute Ufer zog an uns vorbei, u.a. die Skyline des modernen
Istanbuls mit seinen Büro-Hochhäusern. Je weiter wir
nördlich fuhren, um so mehr nahm die Bebauung ab. Auch
waren die Anwesen am Ufer immer größer und luxuriöser.
Nach 30 Min. Fahrt erreichten wir die 1.510
Meter lange und 64 Meter hohe 1. Bosporus-Brücke
(Bogas Köpüsü), über die wir am Vorabend vom
Sabiha Gökcen Flughafen kommend, gefahren sind.
Weitere 15 Min. später erreichten wir die 2.
Bosporus-Brücke (Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke),
welche gleichzeitig Wendepunkt der Bootstour war.
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Gegen 14 Uhr waren wir zurück am Ausgangspunkt
an der Galata-Brücke. Diese
überquerten wir zu Fuß und liefen dabei an
vielen wohl erfolgreichen Anglern vorbei.
Auf die andere Uferseite durch schmale Gassen steil
bergauf, zum 67 Meter hohen Galata-Turm. Aufgrund seiner
erhöhten Lage für eine hervorragende Sicht geeignet –
aber die Warteschlange war uns zu lang. In der
unmittelbaren Umgebung aßen wir eine Kleinigkeit zu
Mittag und setzten unseren Spaziergang über die Istiklal
Caddesi, der großen, westlich orientierten
Einkaufsstraße fort. Eine sehr breite Fußgängerzone,
durch dessen Mitte eine alte, historische Straßenbahn
fährt. Am Samstagnachmittag schien dort ganz Istanbul
unterwegs zu sein – so voll war es. |
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Wie in jeder Fußgängerzone reihen sich die Modeläden,
Imbissgeschäfte und Handyläden aneinander. Allerdings waren außer Zara und Mango gar keine der sonst üblichen verdächtigen
Modelabels präsent. Dafür aber viele für uns unbekannte,
welche den mitteleuropäischen in nichts nachstanden. Mit
fast 1,5 km ist die Istiklal Caddesi ziemlich lang und
endet am Taskim Platz (Taksim Myd), dem riesigen Verkehrsknotenpunkt
der Stadt. Dort war der Wendepunkt unseres Rundweges.
Wir liefen die Einkaufsstraße wieder zurück, über die Galata-Brücke zum Schiffsanleger nahe der neuen Moschee. |
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Von dort weiter
durch den Ägyptischen Basar (Gewürz-Basar), mit ca. 100
Geschäften, der Großteil mit Gewürzen - unverpackt in
der Auslage. Hatte irgendwie was Orientalisches – viel
mehr als der Große Basar. Den Gewürzbasar hinter uns
gelassen, war es nicht mehr weit zu unserem Hotel Sultania. Über kleine Gassen mit Restaurants waren wir
10 Min. später dort. Zu Abend aßen wir wie schon am
Vorabend im Pasazade Restaurant gegenüber unserem Hotel,
in dem wir ein amerikanisches Ehepaar kennenlernten, mit
denen wir uns noch lange unterhielten. |
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