Pünktlich um 7 Uhr eröffneten wir das reichhaltige Frühstück, denn schon um 7:30 Uhr mussten wir zum Wadi Rum aufbrechen. Leider war das wolkenlose Wetter vom Vortag vorbei und die schroffen Berge die Aqaba umgeben, waren in Wolken gehüllt. Mit ein paar Minuten Verspätung verließen wir den Ort am Roten Meer und da wir den Wagen mit fast leerem Tank übernommen hatten, füllten wir für 0,75 EUR / Liter den Tank auf. Der Preis gilt nur für Aqaba, da die Region im Vergleich zum Rest von Jordanien besonderes günstige Steuern hat (auch für Alkohol). Die ersten Kilometer nach Aqaba führten durch ein schmales Tal, umgeben von den schroffen Bergen und erinnerte mich an Muscat im Oman.

 
 
 
 

Dann folgte ein Checkpoint an dem wir u.a. unseren Kofferraum öffnen mussten, da dort die Zollgrenze ist. Dann wurde die Landschaft flacher und nach 30 Min. auf dem gut ausgebauten, mehrspurigen Dessert Highway (47) bogen wir rechts auf asphaltierte Wadi Rum Road ab. Jener folgten wir weitere 30 Min., bis wir das Besucherzentrum erreichten, wo wir den Wagen parken mussten und uns Eintrittskarten für 5 JOD pro Person für den Wadi Rum kaufen mussten. Von dort waren es noch 5 Min. bis Wadi Rum Village, ein kleineres Dorf mit ärmlichen Behausungen. Dort fanden wir unseren Tour-Anbieter Wadi Rum Nomads nicht auf Anhieb, sodass wir schließlich mit 30 Min. Verspätung nach 1 Std. 20 Min. Fahrt ab Aqaba dort eintrafen (wir waren dennoch nicht die Letzten).

 
 
 
 

Wir packten ein paar wichtige Sachen für die Nacht in unseren kleinen Rucksack und ließen den Handgepäck Koffer im Büro. Um 9 Uhr wurden wir mit einem italienischen Paar und zwei Deutschen auf die Ladefläche eines Jeeps „verfrachtet“ und los ging es. Direkt hinter dem Wadi Rum Village ist es vorbei mit der Asphaltierung und nach 10 Min. Fahrt erreichten wir die Lawrence Spring, wo wir 15 Min. über Stock und Stein den Hügel hinaufkletterten. Lohn für die Mühen war der Ausblick auf die Weite der Wüstenlandschaft mit seinen schroffen, roten und gelben Bergen und die Ebene. Leider war es bewölkt – bei Sonne sieht Landschaft halt viel schöner aus. Nach weiteren 15 Min. Fahrt erreichten wir eine ca. 50 Meter hohe, rote Sanddüne.

 
                                                                         

 

 
 
 

Diese ist an einer Seite von Felsen begrenzt, sodass wir dort müheloser hinaufkletterten. Die Düne war nett anzusehen, aber wer 2 Monate zuvor die großen Dünen der Sossusvlei in Namibia gesehen hat, den begeistert die Düne wenig. Aber der Ausblick von oben auf die Weite des Wadi Rum mit den schroffen Bergen hatte was. Nach weiteren 5 Min. Fahrt erreichten wir einen kleinen Steinbogen (Arch). Der Guide wies uns den einfachsten Weg hinauf und die üblichen Fotos (stehend auf dem Arch) wurden geschossen. Nächster Stopp nach ein paar Minuten waren die Ruinen des Lawrance (von Arabien) Haus – zumindest nach der Legende soll er dort gewohnt haben soll.

             
          
 
        
 
 

Das Haus war nichts Besonderes, dafür kletterten wir einen Hügel hinauf und der Ausblick holte es wieder heraus. Weiter ging es zum Mushroom Rock, einen Felsen in Form eines Pilzes, der einsam und verlassen in der Landschaft steht. Von dort liefen wir 500 Meter zu einer Stelle, wo das Mittagessen vorbereitet wurde und wir auf eine andere 4´er Gruppe trafen. Die Kofferraumklappe des Pickups diente als Buffettisch und gegessen wurde auf einer großen Decke. So ganz ohne Bewegung wurde uns langsam kalt, denn es war immer noch bewölkt und nur geschätzte 8 Grad Celsius, denn der Wadi Rum ist schließlich 800 bis 1.000 Meter über dem Meeresspiegel (das Tal, nicht die Berge).

 
 
 
 

Nach 1 ½ Std. ging es endlich weiter und zwar zu einer Stelle, von wo aus man die Buddah Rock Bridge sehen konnte, einen weiteren Arch, welcher aber geschätzt 200 Meter über dem Talboden ist (dort heraufzuklettern ist eine andere Tour). Von dem Viewpoint startete auch unsere kleine Wanderung in den Khazali Canyon. Zu Beginn ist der Canyon gut 300 Meter breit, wird aber immer schmaler und schließlich muss man über Steine klettern und der Canyon ist nur noch 20 Meter breit. Rechts und links ragen die Felsen geschätzte 200 Meter senkrecht hinauf. Aus meiner Sicht einer der landschaftlichen Höhepunkte des Tages. Auf dem Weg in den Canyon klarte es immer mehr auf und schließlich kam sogar die Sonne heraus – deutlich wärmer wurde es aber dennoch nicht.

 
 
 
 

Dann weitere 10 Min. Autofahrt und wir erreichten den Abu Khashaba Canyon. Dieser war zu Beginn ca. 100 Meter breit und „verjüngte“ sich an der Engstelle in der Mitte auf nur 10 Meter, wo wir eine kleine Klettereinlage über ein paar Felsen einlegen mussten. Insgesamt ein Spaziergang von ca. 30 Min. – wo auf der anderen Seite des Canyons unser Guide mit dem Jeep auf uns wartete. Nicht so schön wie der Khazali Canyon, dennoch die Wanderung wert. Nächstes Ziel nach kurzer Jeepfahrt war die Jebel Burdah Rock Bridge – ein ca. 70 Meter hoher Arch, der zweite Höhepunkt des Tages. Wer wollte konnte hinaufklettern (der Start ist sehr, sehr steil), worauf wir aber in Anbetracht unseres fortgeschrittenen Alters verzichteten.

 
                                                                            

 

 
 
 

Letztlich fuhren wir durch eine Ebene zu einer Steinformation auf die wir hinaufkletterten und dort während des Sonnenuntergangs verweilten. Schon die 10 Min. tatenlos in der exponierten Lage ausharrend, spürte man die Kälte und kaum war die Sonne verschwunden, wurde es unangenehm kalt. Von dort fuhren wir 10 Min. zum Camp, in dem wir die Nacht verbrachten. Bestehend aus 12 einzelnen Zelten mit jeweils 2 Einzelbetten, einem großen „Aufenthalts-Zelt“ und einen aus Lehmziegeln gemauerten Toiletten und Waschraum. In dem großen Zelt wurde schließlich ein Feuer angezündet (mit Kamin darüber zum Abzug – trotzdem war es verraucht im Zelt) und es gab Abendessen in Buffetform.

 
 
 
 

Wir saßen alle um das Feuer, unterhielten uns, bis alle gegen 21 Uhr in ihren Zelten verschwunden waren. Mit nur 2 Grad Celsius war die Nacht fürchterlich kalt, denn wir waren innerlich bereits „verfroren“. Wir erhielten zwar dicke Decken die gut wärmten, aber die Eiseskälte im Gesicht war wirklich nicht angenehm. Aus meiner Sicht war es ein Fehler im Camp die Nacht im Januar zu verbringen, wir hätten von dort noch 2 Std. zu unserem nächsten Ziel, den Ort Petra, weiterfahren sollen und im warmen Hotel die Nacht verbringen sollen. Der Wadi Rum hingegen ist landschaftlich wunderschön (schroffe Berge im Zusammenspiel mit der Wüste), so etwas hatten wir auf keiner unsrer Reisen zuvor gesehen und sollte bei keiner Jordanien Reise fehlen.

 
 

       

                                 

                                                                                                                                                         

 
                                                                                                                  Besucher seit dem 07.07.2003: