Nach einer fürchterlich kalten Nacht im Zelt bei nur 2 Grad Celsius machten wir eine „Katzenwäsche“ (nur eiskaltes Wasser verfügbar) und gingen zum Frühstück. Auch in dem großen Aufenthalts-Zelt war es sehr kalt, da das Feuer nachts natürlich nicht brannte. Das Frühstück war sehr spärlich und wenig sättigend. Um 8 Uhr wurden wir 15 Min. auf der Ladefläche des Pickups zum Wadi Rum Village gefahren, wo wir die Tour bezahlten und unseren Koffer abholten. Wie am Vortag bereits beschrieben, die Tour war landschaftlich wunderschön, aber von einer Übernachtung im Camp im Januar kann ich nur abraten. Wir fuhren 30 Min. über die Wadi Rum Road zur Hauptstraße und dann den Dessert Highway (47) nach Norden.

 
 
 
 

Der Highway war zwar mit 2 bis 3 Spuren ähnlich einer Autobahn ausgebaut, aber bei Abzweigungen waren Bremsschweller quer über die Straße verbaut, über welche man besser nicht schneller 50 km/h fährt. Ansonsten waren 120 km/h erlaubt, die man auch fahren konnte. Es waren sehr viele LKWs unterwegs (lt. Nummernschild auch aus dem Irak und Ägypten), die vermutlich vom Seehafen in Aqaba kamen. Nach 45 Min. Fahrzeit begann die Steigung und zwar ordentlich und die LKWs kamen nur noch im Schritttempo die Serpentinen hinauf. Bei schönem Wetter hätten wir einen schönen Weitblick auf die Wüsten-Ebene gehabt, aber leider war es dunstig.

 
 
 
 

Nach 1 Std. Fahrt bogen wir auf eine Landstraße ab (in bestem Zustand) und fuhren auf 1.800 Meter ü.n.N. eine kurvenreiche Straße einen Bergkamm entlang. Vorbei an Windrädern und schroffer, felsiger Landschaft durch vereinzelte Ortschaften mit nur 2 Grad Celsius Außentemperatur. So kalt hatten wir uns Jordanien nicht vorgestellt… Die letzten 10 km fuhren wir über Serpentinen wieder hinunter und erreichten nach 2 Std. Fahrzeit den Ort Petra, wo es immerhin 7 Grad Celsius war. Das Hotel Petra Moon war dank´ Google Maps schnell gefunden und der Check In schon um 10.30 Uhr möglich. Da wir immer noch die Kälte in den Knochen hatten, kam uns eine heiße Dusche gerade recht.

 
                                                                                   

 

 
 
 

Anschließend aßen wir im Ort eine Kleinigkeit und liefen zum Visitors Center. Dort mussten wir den Nachweis erbringen, dass wir mindestens 1 Nacht in Jordanien verbringen (mein Ryanair-Ticket interessierte an der Kasse nicht, man begutachtete meine Reisebeschreibung in deutscher Sprache – also einfach irgendetwas vorzeigen) und kauften ein Ticket für 2 Tage für 55 JOD = 68 EUR. Nur 1 Tag hätte 50 JOD gekauft (ohne Übernachtung in Jordanien 90 JOD) und so konnten wir am Folgetag auch noch mal kurz rein – preiswert ist der Eintritt nun wirklich nicht. Die ersten 400 Meter (ab dem Visitors Center) liefen wir vorbei an Eselskarren für fußlahme Touristen zum Obelisk Tomb - eine erste Grabstätte mit Zinnen oben in den Felsen geschlagen.

             
          
 
        
 
 

Nach weiteren 400 Metern erreichen wir den Eingang zum Al Siq, der schmalen Schlucht. Diese erstreckt sich über 1.200 Meter und ist allein schon eine Sehenswürdigkeit. Die Felswände ragen bis zu 250 Meter senkrecht auf, bei maximal 30 Meter Breite, bzw. an der engsten Stelle nur 2 Meter Breite. Nach nun insgesamt 2 km Fußweg öffnete sich die Schlucht und es setzte der „Aha-Effekt“ ein. Denn wir erreichten das in den Stein geschlagene Schatzhaus des Pharaos / The Treasury, auch Khazne Al-Firaun genannt. Dort sammeln sich erstmal die Touristen und stehen sich bei Fotos vorzugsweise gegenseitig im Weg, aber auch die Pferdekutscher und Kameltreiber warten dort auf Kundschaft.

 
 
 
 

Von dort liefen wir aus der sich öffnenden Schlucht hinaus zum Äußeren Siq (Straße der Fasaden / street of facades) mit weiteren Felsengräbern etwa 50 Meter oberhalb des Tales zur Rechten und Linken und zahlreichen Souvenirständen entlang des Weges. Wir liefen weiter zum Nabatean / Roman Theatre mit ehemals 7.000 Plätzen, welches aber nicht betreten werden kann. Nach weiteren 150 Metern bogen wir rechts ab und liefen über ein paar Stufen hinauf zur Königswand – eine Felsfassade mit weiteren, sehr imposanten, in Bezug auf die Fassade gut erhaltenen Gräbern (sieht man vom Tal aus). Vorbei an den Gräbern Urn Tomb, Silk, Corinthian Tomb und Sextius Florentinus Tomb entdeckten wir eher durch Zufall den Wanderweg Al Kubtha Trail.

 
                                                                                     

 

 
 
 

Erst ein paar anstrengende, in den Stein geschlagene Stufen durch eine Schlucht hinauf, wo wir nach 20 Min. anstrengenden Weg einen ersten Blick auf die schroffe Landschaft von oben hatten. Dann den (teilweise) ausgeschilderten Weg weiter folgen und die Treppen nach unten nicht verpassen. So erreichten wir nach 45 Min. Wanderung den Aussichtspunkt, von dem man das Schatzhaus des Pharaos von oben bewundern kann. Schließlich wieder zurück und vorbei am Nymphaeum (die Reste einer ehemaligen, römischen Stadt) zum Restaurant Crown Plaza Basin. Weil es erst 15 Uhr war entschieden wir, noch die 1,1 km (one way) zum zweiten Schatzhaus des Pharaos – Al Deir zu laufen.

 
 
 
 

Durch eine Schlucht schlängelt sich der Weg über zahlreiche Stufen und einigen Serpentinen (häufig vorbei an Verkaufsständen) immer bergauf, bis wir nach 30 Min. (vom Restaurant aus) unser Ziel erreichten. Der Weg hat sich gelohnt – auch wenn das Al Deir nicht in einer Schlucht wie das Khazne Al-Firaun ist, steht es dem bekannterem in Bezug auf sein Äußeres in nichts nach. Nach 10 Min. bestaunen ging es wieder zurück, da gegen 17 Uhr die Sonne untergeht und wir nicht im Dunklen im Hotel ankommen wollten. Wieder im Tal liefen wir vorbei am etwas in Mitleidenschaft gezogenen Temple of Dushare - der ehemalige Palast der Pharaonentochter und erreichten kurz darauf die Ruinen des Arched Gate.

 
 
 
 

Hierbei handelt es sich um Säulen wir man sie auf der Zeit der Römer kennt. Dann weiter entlang der Colonnaded Street (die damalige Shopping Straße) mit einigen Steinsäulen am Wegesrand. Somit waren wir wieder am römischen Theater und vorbei am Schatzhaus des Pharaos liefen wir zügig durch die Schlucht zurück zum Visitors Center, wo wir gegen 17.30 Uhr bei einsetzender Dunkelheit ankamen. Es folgte ein kurzer „Steif“ entlang der zahlreichen Souvenirgeschäfte, worauf wie schließlich zum Hotel gingen. Dort wurden wir darauf aufmerksam, dass dort ein sehr umfangreiches Buffet für 17 EUR angeboten wurde. Nur war das Petra Moon Hotel in Bezug auf Alkohol trockengelegt. Man akzeptierte aber, wenn man selbst etwas mitbringt und aus dem „zollbegünstigten“ Aqaba hatten wir noch 3 Bier…

 
 

             

                             

 

                              

         

                                                                                                                                                         

 
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