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Schon um 9 Uhr hatten wir gefrühstückt und waren bereit zur Abfahrt nach
Auschwitz. Im Vergleich zum Vortag hatte sich das Wetter gebessert, die
Sonne schien und mit 23 Grad wurde es angenehm warm. Unser Mietwagen
stand unversehrt hinter dem Hotel und mit Navi-Unterstützung fuhren wir
aus dem Stadtzentrum von Krakau und weiter auf eine Landstraße. Diese
führte uns zur Autobahn A4, vorbei am Flughafen Johannes Paul II und
dann auf die mit 10 PLN mautpflichtige A4 in Richtung Katowice. Dafür
war die zweispurige Autobahn in einem hervorragenden Zustand und kaum
Verkehr. Nach 30 Min. verließen wir die Autobahn und fuhren über die
Landstraße weitere 30 Min. zu unserem Tagesziel Auschwitz, dessen Ort
auf Polnisch Oświęcim heißt. |
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Bei unserer Überlandfahrt sahen wir wie unterschiedlich das Hinterland
ist. Schicke, moderne Neubauten, aber auch alte Häuser in denen schon 20
Jahre vor der Wende kein Handschlag mehr gemacht wurde. Um 11 Uhr
erreichten wir Oświęcim und fuhren von dort 5 km weiter zum Lager II –
Birkenau. Man muss unterscheiden zwischen dem Stammlager Auschwitz,
welches hauptsächlich (nicht ausschließlich) ein Konzentrationslager war
und dem Lager II – Birkenau, dem Vernichtungslager. In Birkenau fuhren
wir auf den mit 10 PLN kostenpflichtigen Parkplatz und liefen über einen
Fußweg zum Eingang. Dort sind die eingleisigen Bahnschienen, die in das
Lager unter dem hohen Gebäude hindurch führen (das allseits
bekannte Bild). |
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Über die Bahnschienen war mit frischen Blumen eine Israel-Flagge
ausgelegt worden. Das Gelände ist riesig, sodass wir uns für´s Erste nur
einen groben Überblick verschaffen konnten. Das meint, dass wir uns 2
Baracken ansahen, in denen bis zu 400 Leute untergebracht waren –
unvorstellbar. Trotzdem für die Insassen u.U. die Rettung, da diese
Insassen als Zwangsarbeiter fungierten und nicht umgehend in der
Gaskammer getötet wurden. Schon nach 30 Min. mussten wir Birkenau
verlassen und fuhren 5 Min. zum Stammlager Auschwitz zurück, wo wir
gegenüber dem großen Parkplatz in eine Seitenstraße fuhren, um dort den
Wagen auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz abzustellen. |
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Von dort liefen wir über die Straße und über den großen Parkplatz zum
Eingang des Museums. An der Sicherheitskontrolle war für uns Schluss, da
Doro´s Mini-Rucksack zu groß war (maximal DIN-A4 Größe ist erlaubt).
Also zurück zum Auto und wieder zurück zum Museum. Die Eintrittskarten
hatten wir vorab im Internet gekauft, sodass wir pünktlich auf die
Minute zu unserer deutschsprachigen Gruppe stießen und die Tour umgehend
begann. Über Kopfhörer, die per Funk mit dem Mikrophon des Guides
verbunden war, erfuhren wir erst die Hintergründe der Gründung des Lagers.
Dann liefen wir durch das bekannte Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht
frei“ und dann in verschiedene der 3-stöckigen Häuser aus Stein. |
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Am „bewegensten“ fand ich
persönlich das geschätzt 20 Meter x 4 Meter x 3 Meter große
Schaufenster, in dem das Kopfhaar der bereits in der Gaskammer
getöteten Opfer gezeigt wurde, welches an die Textilindustrie
verkauft wurde (bei dem „ausgestellten“ kam das Nazi Regieme wegen
dem Ende des Krieges nicht mehr dazu, dieses oder jenes zu verkaufen).
Auch bestimmt 250 geöffnete Dosen Zyklon B waren zu sehen und
bergeweise Schuhe der Opfer - erschreckend. Am Schluss der Rundtour
sahen wir eine kleine, noch intakte Gaskammer, wobei in Birkenau
deutlich mehr Menschen umkamen. Nach gut 1,5 Std. machten wir eine
kurze Pause und fuhren mit einem Linienbus zum Lager II – Birkenau. |
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