Schon um 8 Uhr wurden wir wach und nach dem einfachen, aber guten Frühstück, waren wir schon um 9 Uhr „on the road“. Grundsätzlich sah die Gegend um den Ort Rabka-Zdrój mit seinen sanften Hügeln schön aus und eignet sich bestimmt gut für einen Wanderurlaub.  Wir aber fuhren über kurvige Landstraßen zur Landstraße 47, welche uns in einer Stunde Fahrt nach Zakopane führte. Je näher wir dem Skiort kamen, umso mehr Schnee (letzte Nacht gefallen) lag plötzlich am Wegesrand und die Sonne zeigte sich zudem auch noch. Da wir immer noch keine polnischen Złoty hatten, war unser erster Stopp bei einer Bank, bzw. dem dortigen Geldautomat. Von dort fuhren wir direkt zu einem Parkplatz nahe der Talstation Kasprowy Wierch, wo wir uns im Auto unsere Skisachen anzogen.

 
 
 
 

Den Shuttle-Service zur Talstation für 20 PLN = 4,30 sparten wir uns und liefen die ca. 20 Min. Dann begann das Drama mit der Liftkarte. Die beiden Automaten wollten keine mehr hergeben und an den beiden Kassen war eine riesige Schlange. Vor 13 Uhr hätten wir so niemals auf Skiern gestanden. Aber es gab eine Express-Kasse, wo man für ca. 10 EUR Zuschlag Liftkarten kaufen konnte. Also machten wir das. Hierbei erfuhren wir, dass man nur 1x am Tag die Gondel vom Tal hinauf auf den Berg benutzten darf, folglich keine Talabfahrt zwischendurch machen darf und folglich immer oben auf dem Plateau bleiben muss. Merkwürdige Verhältnisse hier im Skigebiet Kasprowy Wierch.

 
 
 
 

Dazu auch noch 45 Euro für eine Liftkarte, wir kamen uns langsam ausgenommen vor. Im nahen Skiverleih liehen wir uns für knapp 20 EUR Schuhe, Skier und Stöcke – aber für unsere Straßenschuhe war leider kein Spind mehr frei – hier mussten wir hoffen, dass niemand jene gebrauchen kann. Um 12 Uhr begann endlich unsere Bergfahrt, von 1.000 Meter ü.n.N. hinauf zur Zwischenstation auf 1.500 Meter ü.n.N. Dort mussten wir aus der Gondel hinaus, ein paar Meter laufen und mit einer anderen Gondel weiter hinauf zur Bergstation auf 1.987 Meter ü.n.N. Dort oben in exponierter Lage pfiff ordentlich der Wind, sodass wir zügig etwas tiefer kommen mussten.

 

                                                                                  

 

 

 
 

Hier die nächste Überraschung – die ersten 500 Meter der (einzigen) Piste war vom Schwierigkeitsgrad her tiefschwarz, also nichts für Anfänger und Fortgeschrittene. Entsprechend voll war es auch auf der Piste, da der ein oder andere Skifahrer im Schnee lag. Im weiteren Verlauf war die Abfahrt eine normale rote Piste, leider zogen immer wieder Wolken mit leichtem Schneefall durch, sodass die Sicht sehr eingeschränkt war. Nur wenn sich die Wolken mal lichteten, konnte man etwas von der Schönheit der umgebenden Berge sehen. Wir wussten ja vorher schon, dass es sich um kein großes Skigebiet handelte. Da aber die andere Seite des Berges mit seinem (ebenfalls einzigen) Lift geschlossen war, blieb uns nichts anderes übrig, als immer wieder die gleiche Abfahrt (mit zwei kleinen Varianten) mit 250 Metern Höhenunterschied hinunterzufahren.

 
 
   
 
 

Das macht man 10x und dann wird es auch langweilig. Auch wenn ich mich wiederhole – die Liftkarte kostete 45 EUR, dafür war das Gebotene ein Witz. Wir fuhren gut 3 Stunden, bis wir gegen 15.30 Uhr das Restaurant der Gipfelhütte besuchten. Zu essen gab es um die Uhrzeit leider nichts mehr – ganz klasse, dafür aber kassierte man für den Toilettengang Geld. Wir hatten mittlerweile genug und fuhren schließlich auf der Seite wo der Sessellift nicht in Betrieb war die Talabfahrt hinunter. Hier war der Wind umso unangenehmer, bis wir schließlich die Baumgrenze erreichten und über endlose „Ziehwege“, vom Gipfel aus gezählt, gut 20 Min. zur Talstation der Gondel fuhren.

 
 

 

 
 

Wir gaben unsere Leih-Ski zurück, fanden zum Glück unsere Schuhe noch dort und beendeten das Experiment Skifahren in der Hohen Tatra, welches wir als keinesfalls wiederholenswert einordneten. Fazit: Preisniveau 20% unter dem der Alpen, dafür wurde aber 90% weniger geboten. Zum Abschluss aber kehrten wir noch auf einen Drink in ein Lokal an der Talstation ein – urig war es dort, aber vom Après-Ski keine Spur. Schließlich liefen wir 20 Min. zurück zu unserem Auto, wo der nächste Preisschock auf uns wartete. Und zwar öffnete sich die Schranke erst nach Zahlung von 40 PLN = 8,60 EUR – sportlicher Preis für einen ½ Tag parken auf einem unbefestigten Parkplatz in Polen…

 
 

  

 
 

Auch hier wollte man 40 PLN, um das Auto auf dem Grundstück zu parken. Nun reichte es aber langsam, wir sind kein Geldautomat auf 2 Beinen – folglich suchte ich einen Parkplatz am Straßenrand in der nahen Umgebung. Nachdem wir uns auf unserem schönen und ebenfalls urigen Zimmer mit viel Holzvertäfelungen und -möbel eingerichtet hatten, machten wir uns gegen 19 Uhr auf zum Stadtzentrum, um dort zu Abend zu essen. Mittlerweile hatte es begonnen ordentlich zu schneien, sodass eine richtige Winterstimmung aufkam. Wir liefen ca. 15 Min. zum Beginn der Fußgängerzone Krupówki, wo schwer was los war. Zakopane schien voller Touristen zu sein, was mitten im Winter in einem Wintersportort nicht verwundert.

 
 
 
 

Wir kehrten in einem ebenfalls urigen Holzhaus ein und aßen dort zu Abend. Das Restaurant war auf polnische Hausmannskost spezialisiert, sodass ich Piroggen mit verschiedenen Füllungen aß. Gegen 21 Uhr liefen wir durch den weiterhin anhaltenden Schneefall wieder zurück zu unserem Hotel und gingen dort auf unser Zimmer. Dort setzten wir uns noch an den Tisch und schauten auf dem Tablett noch ein wenig deutschsprachiges TV.

 

 
 

            

 

                                                                                                                                                 
 
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