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Durch ein Reiseportal auf Facebook wurde ich auf bezahlbare Direktflüge
von Düsseldorf nach Kittliä in Finnisch-Lappland aufmerksam. 265 Euro
p.P. für Hin- und Rückflug inkl. 20 kg Gepäck für diese exotische
Destination ein Sonderangebot. Auch waren die Hotelkosten entgegen
meiner vorherigen Erwartung mit 80 Euro im Rahmen und Mitte Januar
bereits 5 Std. Tageslicht. Also ließen wir uns auf das Abenteuer
Lappland im Winter ein. Um 7 Uhr fuhren wir durch den zähen
Berufsverkehr des Ruhrgebietes 1 ½ Std. zum Flughafen. Parkten unseren
Wagen wieder auf dem Park and Ride Parkplatz und fuhren mit S-Bahn und
Skytrain zum Flughafen. Der Germania Flug wurde in der hintersten Ecke
von Terminal C abgefertigt, wo wir 1 ½ Std. vor Abflug die einzigen
Kunden waren. |
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Es
folgte ein Spaziergang entlang der Geschäfte, wonach wir durch die
Sicherheitskontrolle gingen ohne vorher anstehen zu müssen. Letztlich
warteten wir noch 30 Min. auf das Boarding, zu dem wir mit einem Bus zu
einer Vorfeldposition gefahren wurden. Pünktlich um 10 Uhr hob die
Germania Boeing 737-700 mit Kurs Norden ab. Von den 148 Sitzplätzen
waren ca. 30 besetzt, eine gute Auslastung sieht anders aus. In Reihe 2
sitzend, flogen wir über Oldenburg, quer über Schleswig Holstein,
Odense, östlich an Göteborg vorbei und über den Vänern See in Schweden.
Nördlich des Sees war der Boden schneebedeckt mit unzähligen
zugefrorenen Seen. Entlang der Ostküste Schwedens ging es immer weiter
nördlich. |
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Schon beim Anflug, 20 Min. vor der Landung, drehte der Pilot plötzlich
scharf nach Osten ab und kurz darauf folgte die Durchsage aus dem
Cockpit, dass wir wegen schneebedeckter Rollbahn nicht in Kittilä,
sondern in Rovaniemi landen würden. Das taten wir um Punkt 14 Uhr
Ortszeit auch auf einer schneebedeckten, aber 500 Meter längeren
Landebahn als in Kittilä. Wir parkten auf einer Außenposition und wegen
der übersichtlichen Anzahl der Passagiere kam der Kapitän in die Kabine
und informierte uns darüber, dass man in Kittilä die Landebahn räumen
würde und wir dann den kurzen Hüpfer nach Kittilä fliegen würden. Auch
stand der Pilot für Interessierte wie mich für allerlei Fragen zur
Verfügung. |
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Nach 1 Std. dann die Information, dass das heute mit dem Flug nach
Kittilä nichts mehr wird und wir mit einem Bus die 2 Std. zu unserem
Ziel fahren werden. Also alle raus auf das schneebedeckte Vorfeld, wo
die Fotosession der Passagiere bei dämmerigen Licht um 15 Uhr begann. In
der Ankunftshütte (Halle wäre übertrieben) mit nur 2 Kofferbändern,
warteten wir auf unseren Bus und das Gepäck. Um die Kälte zu spüren und
sich einen Eindruck der winterlichen Verhältnisse zu verschaffen, war es
überhaupt kein Problem, kurz vor die Tür zu gehen und anschließend ohne
Kontrollen wieder hinein. Mit -9 Grad Celsius war es nahezu angenehm
warm – eine Woche vorher waren es noch -40 Grad Celsius gewesen. |
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Nach weiteren 30 Min. Warten kam schließlich der Bus, der uns auf der
durchgehend schneebedeckten Fahrbahn in 2 Std. zum Flughafen von Kittilä
fuhr (lt. meinem GPS Tracker mit bis zu 100 km/h!!!). Am Flughafen
Kittilä liefen wir zum AVIS-Schalter, wo bereits alles vorbereitet war
und wir nach 5 Min. Papierkram den Wagenschlüssel erhielten. Der Wagen
stand mit laufendem Motor, mit angenehm warmem Fahrzeuginnenraum,
fahrbereit auf dem Parkplatz – was ein Service! Nach einem kurzen Brems
– und Kurven Schleudertest auf dem schneebedeckten Parkplatz, der wegen
der Spikes phänomenal ausfiel, fuhren wir 20 Min. zum vorab gebuchten
Hotel Hullu Poro in den Wintersportort Levi. Die Straßen waren komplett
schneebedeckt und werden im hohen Norden lediglich geschoben, aber
trotzdem sind 80 km/h dank der Spikes kein Problem. |
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Um 18.30 Uhr erreichten wir unser Hotel,
checkten ein und gingen daraufhin in den Ortskern von Levi, mit -13
Grad für uns als Neuankömmlinge ganz schön kalt. Dieser bestand aus
einer 300 Meter langen Straße mit Restaurants, Tourenanbieter und
Souvenirgeschäften mit Blick auf die beleuchteten Skipisten des 400
Meter hohen Hausbergs. Im vorher auserkorenen, auf Rentier
spezialisiertes Restaurant waren leider keine Sitzplätze mehr frei,
sodass wir in das Hullu Poro Rock Café auswichen, wo ich einen
Rentier Hamburger aß. Ein 0,5 Liter Bier war mit 6,90 Euro preislich
grenzwertig, aber für Finnland eigentlich preislich ok. Um 21 Uhr
waren wir wieder zurück auf unserem Hotelzimmer, wo wir noch ein wenig
deutsches Fernsehen sahen. |
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