An unserem letzten Tag checkten wir um 9.30 Uhr nach dem Frühstück aus, befreiten wie jeden Tag den Mietwagen von 5 cm Schnee und fuhren 10 km im Schneetreiben Köngäas über kleine winterliche Straßen durch den Wald zum Levi Husky Park (Levin Huskypuisto). Vor dem Eingang warteten bereits 3 junge Damen und nachdem wir mit diesen zusammen weitere 10 Min. warteten, wurden wir durch ein Holztor auf das Gelände gelassen. In großen Freilauf-Zwingern waren diverse Hunde unterschiedlichen Alters zu sehen und auch zu hören. Bei einer 15-minütigen Einführung in einer Hütte mit großem Holzofen erfuhren wir viel über die Hunde, so u.a. dass diese > +10 Grad als zu warm für Bewegung empfinden, für Langstreckenrennen und Filmdrehs eingesetzt wurden. Anschließend wurden wir über das Gelände geführt und sahen dort von 3 Monate jungen Welpen bis zu ausgewachsenen Schlittenhunden das gesamte Repertoire mit zahlreichen Erklärungen.

 
 
 
 

Dann wurden wir zu einem Schlitten geführt, vor dem bereits Sibirische Huskys eingespannt waren. Und diese waren fürchterlich heiß darauf, sich endlich zu bewegen, so manch einer stand im 90 Grad Winkel im Geschirr. Die 3 Mädels begaben sich dann auf eine Schlittentour (mit 150 Euro p.P. für 90 Minuten kein preiswertes Vergnügen) und wir schauten dem sich in Bewegung setzenden Schlitten hinterher. Denn leider mussten wir um 13 Uhr am Flughafen sein und es war schon 12.30 Uhr. Auf dem Rückweg tankten wir in Levi den Wagen voll und besuchten kurz einen Supermarkt, um mir eine Dose finnisches Bier als Souvenir mitzunehmen (Lapin Kulta). Um 13.15 Uhr waren wir schließlich am Flughafen und machten uns wegen dem intensiven Schneefall wenig Hoffnung, dass unser Flug in Kittilä starten würde (nach der Erfahrung auf dem Hinflug).

 
 
 
 

Die Mietwagenschlüssel schmissen wir in eine Box und liefen gegenüber zum Check-In, wo wir die einzigen Passagiere waren. Zu unserer Überraschung war die Sicherheitskontrolle sehr genau (das Zweit-Feuerzeug musste in Kittilä verbleiben) 1 Std. vor dem Abflug waren wir im Sicherheitsbereich. Auf dem Vorfeld war zur späten Mittagszeit schwer was los, ein Thomas Cook Flieger nach England und eine Easyjet Maschine nach Paris (beide Vollcharter) standen auf der Parkposition. Auf Flugradar24.de sah ich, dass unser Germania-Flug trotz des mäßigen Schneefalls nicht nach Rovaniemi umgeleitet wird, sondern in Kittilä landen wird. Nach 30 Min. Warten begann das Boarding, worauf wir mit nur 30 anderen Fluggästen zu Fuß über das Rollfeld zur Boeing 737-700 liefen.

 
 
 
 

Nach 15 Min. dauernder, intensiver Enteisung fuhren wir über die Startbahn zum äußersten Ende, drehten dort und  starteten mit vollem Schub 15 Min. vor Plan über die teilweise schneebedeckte Startbahn. Kaum ein paar Meter an Höhe gewonnen, flogen wir in die Wolken bis wir nach 4  Tagen darüber endlich die Sonne, bzw. den Sonnenuntergang wieder sahen. Nach 20 Min. Flug riss die Wolkendecke unter uns auf und wir flogen im Abendrot am Horizont über unzählige kleine, zugefrorene Seen und schneebedeckter Landschaft. Immer entlang der Westküste Schwedens bis Sundsvall, dann quer über den Vänern See in Südschweden, östlich an Göteborg vorbei und schließlich über Kiel und Hamburg, bis wir nach 2 Std. 40 Min. in Düsseldorf um 16.30 Uhr landeten.

 
 
 
 
 

Obwohl wir aus Finnland kamen, fuhren wir zum Terminal C (Non Schengen), aber liefen über die Fluggastbrücke nicht in das Terminal, sondern Treppen hinunter zu einem Bus, der uns zum Terminal B (Schengen) fuhr. Auf die Koffer warteten wir 5 Min., worauf wir mit dem Skytrain zur S-Bahn fuhren und letztlich mit unserem Wagen 1 Std. bis nach Hause. Der Kurztrip nach Lappland war eine außergewöhnliche Reise, nicht zu vergleichen mit jeder anderen unserer vielzähligen Urlaubsreisen und Kurztrips. Für mich war es eine ganz andere Welt; der Winter im hohen Norden. Zugegeben keine Low-Cost Destination, was sämtliche Aktivitäten, als auch das abendliche Essen angeht, aber trotzdem hat es sich gelohnt – ich fand es beeindruckend.

 
 
 
 

Sicherlich wäre Ende März eine bessere Reisezeit gewesen, da die Temperaturen ähnlich sind, aber wegen dem längeren Tageslicht ist es natürlich teurer, was wir vermeiden wollten. 4 Tage fand ich absolut passend, ich wüsste nicht, was ich dort 1 Woche machen sollte. Was die Temperaturen angeht, hatten wir mit -10 Grad bis -18 Grad verhältnismäßig Glück, denn -40 Grad wären nicht ungewöhnlich, was die Außen-Aktivitäten aber enorm einschränkt. Leider war es durchgehend bewölkt, sodass uns die Nordlichter versagt blieben, aber die sieht man im Winter, wenn man von der USA-Westküste nach Europa fliegt, eh zuverlässiger. Kurzum, ein unvergessener Kurzurlaub.

 
 
 
   

                   

                                                                                                                                         

 
                                                          
             

 

                                                                                                                                                                           
 
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